Mittwoch, 10. Januar 2007

D-Flame: F.F.M. (emi)

>> HipHop / Dancehall

Seit er 1999 mit „Heißer“ und 2000 mit „Sorry“ seine größten Hits landete, knarzt heute wie damals seine Stimme im unteren Frequenzbereich. Die Themenvielfalt übersteigt glücklicherweise den Einheitsbrei, den die Konkurrenz derzeit rührt, und der MC zeigt sich als Stehaufmännchen und meldet sich mit seinem fünften Album zurück. „F.F.M.“ heißt die Scheibe, deren Titel nicht nur die Heimatstadt ehrt, sondern zugleich ihren Macher auf den Arm nimmt: „Hier ist Flame FM – die heißeste Radiostation der Nation“. Mit einem Streicher-getriebenen Bombast-Intro flickt Flame überaus wortwitzig künftige und vergangene Hit-Titel zu seinem Willkommensgruß zusammen. Wayne Marshall sorgt in der ersten Singleauskopplung „Burning Nonstop“ für einen Refrain mit jeder Menge Riddim. Dazu gibt es schnelle, sommerliche Freestyle-Beats und die markante dunkle Stimme von der Flamme. Groovy sind auch das tanzbare „Wir Bleiben!“, der chillige Poolparty-Sound in „Endlich Wieder Da“ feat. Nessa und die erheiternden Diskussionen mit hessischen Türstehern von „Heizz“. In „Du gehst mit mir“ dankt D-Flame dem allmächtigen Herrn für seine Hilfe, für seine Kids, sein Talent und sein ganzes Leben, während er in „Check“ ohne Punkt und Komma an der Seite von Vybz Kartell rappt. Der absolut heißeste Party-Track ist aber mit Sicherheit das lüsterne „Genau so“ mit dirty Raps, die zum Tanzen auffordern, ohne aufdringlich zu klingen. On Air gehen Rap und Dancehall in ausgewogener Mixtur. Die einzige Werbeunterbrechung verursacht der Spot der äußerst sympathischen „Ganja Air“ (immer im grünen Bereich), mit denen man doch gerne sofort in einen Traumurlaub der Spitzenklasse abheben möchte. Doch Obacht, Ladies and Gentlemen: „We’d like to inform you, that this is a smoking flight.” In der Kiffer-Nummer „Flyin’ High“ verblüfft Flame zu einem superentspannten Phrequincy-Beat mit beinahe gehauchtem Gesang. Hessisch für Anfänger gibt es in dem lustigen Motivations-Track „S’Lebbe geht weidda“, während man beim Doubletime-Reinemonster „Nett Mit Mir!!!“ besser niemals in die Schusslinie geraten sollte. Bei „Call Me Crazy“ wird wieder mit Wayne Marshall durchgedreht, „Nuh Like Dem Neither“ liefert mit Camp Lo amtliche Dynamik, und mit „No Compromises“ erhält man eine satt tönende Reggae-Nummer mit Jahmali & Detecta. In „Mom Song“ zeigt sich Flame erkenntlich für die Hilfe, Unterstützung und Liebe seiner Mutter und gleichzeitig auch allen anderen alleinerziehenden Müttern, die täglich alles für ihre Kinder geben. „Hörst Du Mich?“ ist eine Entschuldigung an eine verflossene Flamme des Feuermanns, die er verletzt und betrogen hatte. Gefühlvoll, überzeugend und mit mächtig viel Soul bereut Flame das Geschehene und bittet bei ihr um Vergebung. Der Rapper aus der Frankfurter Nordwest-Stadt zeigt sich hier in Höchstform und sein Flow bleibt mindestens ebenso unikat wie seine Stimme, die seit jeher aus den pechschwarzen Tiefen der Unterwelt empor zu steigen scheint. Ein respektvolles Kopfnicken!

www.dflame.de
www.emimusic.de
www.capitolmusic.de

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