Mittwoch, 20. Dezember 2006

Sly & Robbie: Rhythm Doubles (rootdown records)

>> Dub / Reggae

Die Rolling Stones, Grace Jones, Serge Gainsbourg, Bob Dylan, Joe Cocker, Herbie Hancock – alle Großen wollen mit ihnen arbeiten. Ihre erste gemeinsame Arbeit erfolgte 1975 auf Jimmy Cliffs „Follow My Mind“, der Reggae-Legende überhaupt. Drei Jahre später gründeten sie ihr eigenes Label, was auf den Namen meiner süßen Katze hört. Mit Peter Toshs „(Keep On Walking) Don’t look back“ hatten sie als Drum’n’Bass-Duo ihren ersten internationalen Nr. 1-Hit, und bis heute haben sie über 200.000 Songs zusammen gespielt und über 40.000 Songs produziert – absolut astronomisch. Nachdem die „Riddim Twins“ 1999 mit ihrem Album „Friends“ einen Grammy in der Kategorie „Best Reggae Album“ gewannen, stehen sie 2006 mit ihrem neuen Album „Rhythm Doubles“ endlich wieder im Schweinwerferlicht. Dank den angesagtesten Reggae-Künstlern unserer Zeit sind alle Songs sehr unterschiedlich und gehen vom alten Reggae bis zum neuen Reggaeton. Das jamaikanische Tandem Sly Dunbar (Bass) und Robbie Shakespeare (Drums) bringt bei „Cumbanchero“ mit ihrer Taxi-Gang erstmal ein Quäntchen Südamerika ins Spiel. „Bounce“ ist mit dem Feature von Wyclef Jean & Bounty Killer ein gelungener Mix aus HipHop und Reggae, was mit dem darauffolgenden „Memories“ (Mitch & Scantana) in sanfte Dub-Melodien und typischen Reggae übergeht, der immer wieder durch gute Raps unterbrochen wird. „Walk Out” ist ein grooviger Elephant Man at its best, während „Liar“ mit Lady Saw jede Menge Frauenpower kickt. Für feinen Ragga sorgt natürlich wieder einmal Bounty Killer, und mit Suga Roy, C. Crystal and Yellow Man wird die „Party Hot“. In „My Girl“ (Chakademus & Pliers) wird man an den Hit „Murder she wrote“ erinnert, den jeder aus dem Film „Save The Last Dance“ kennen müsste. Großartig ist auch der rührselige „Love Sound“ (Beres Hammond, Alaine and Shinji), bevor’s mit T.O.K.’s „Star“ wieder so richtig abgeht, die mit „Sun Shine“ am Ende noch einen sehr coolen Bonus-Track abliefern. Und ich freue mich an Ali Campbell (UB 40) & Luciano, Abijah, Maxi Priest und Trini. Sly & Robbie haben den Mango-Tango eindeutig immer noch im Blut und machen auf ihrer neuen Platte „Rhythm Doubles“ doppelten Gebrauch davon. Denn alle Tracks sind umweltfreundlich und auf sozialverträgliche Art anzuhören, wie Musikwissenschaftler es vielleicht ausdrücken würden. Es gibt keine Pistolenschüsse oder laute Beschimpfungen, sondern einfach nur gute Vibes. Für Neueinsteiger ist es ein modernes, gut produziertes Album, für Kenner eine spannende und willkommene Abwechslung mit dem typischen Sly & Robbie-Groove. Die Altvorderen sind noch immer ganz vorn! Oder wie es Wayne Marshall im besten Track voll auf den Punkt bringt: Big Up !

www.officialslyandrobbie.com
www.rootdown-music.com

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