Mittwoch, 13. Dezember 2006

Die Hanfberatung im Hanf Journal

Erste Hilfe für Kiffer!

Avid (19) aus Berlin möchte wissen:
„Hallo Kascha,
was muss man eigentlich bei der Ernte so beachten? Nimmt man die ganzen Pflanzen mit oder nur die Blüten? Und muss man dann noch irgendetwas machen oder kann man das gleich so rauchen?“

Kascha antwortet:
„Hi Avid,
nun, wenn sich deine Frage auf Hanf bezieht, musst du natürlich zunächst beachten, dass das in Deutschland nicht erlaubt ist. In Ländern, in denen der Anbau von Hanf erlaubt ist, wird mit den Pflanzen unterschiedlich verfahren. Einerseits kann man die ganzen Pflanzen nehmen und kopfüber ein paar Tage zum Trocknen aufhängen. Andererseits kann man auch die Blüten von den frischen Pflanzen abschneiden und auf z. B. Zeitungspapier ausgebreitet trocknen. Beispielsweise auf Jamaica (auch wenn es dort nicht legal ist) werden auch Zweige mit Blütenständen dran abgeschnitten und so als Stiele getrocknet. Das Klima für die Trocknung sollte nicht zu warm und feucht, aber dunkel sein. Optimal sind gut gelüftete Dachböden oder schattig gelegene Geräteschuppen. Wenn im Gras viele Samen sind, kann man diese beim Trocknen auch schon herausschütteln, aber vorsichtig, da ansonsten Harzdrüsen mit abfallen. Besonders im arabischen und asiatischen Raum wird aus den geernteten Pflanzen Haschisch gemacht. Dazu werden die Blüten so lange über ein Stück Gaze, das auf eine Schüssel gespannt ist, gerieben, bis möglichst viel Harz in der Schüssel gelandet ist. Das Harz wird dann gepresst. Anderswo werden die Blüten langsam getrocknet, wobei sie nicht so sehr austrocknen, aber auch nicht schimmeln dürfen. Häufig wird es dann auch noch fermentiert, dazu steckt man das außen angetrocknete Gras in Tupperdosen oder Plastikbeutel, die man regelmäßig mal zum Lüften öffnet und ein wenig umschichtet, danach aber wieder verschließt. Damit verteilt sich die Restfeuchte gleichmäßig, Farbe und Geruch verändern sich ein wenig und es fängt nicht so schnell an, bröselig zu werden. Dabei muss man aber sehr aufpassen, dass es nicht anfängt zu schimmeln.“

Franziska (18) aus Jena fragt:
„Hi Kascha,
ich wollte mich mal bei dir erkundigen, was du so für Tipps zum Thema Filtertip hast. Ich benutze immer irgendetwas: Flyer, Fahrkarten und so weiter. Weil es aber auch Filtertips in Blöcken zu kaufen gibt (ich hab letztens welche auf der Hanfparade in die Hand gedrückt gekriegt) wollte ich mal fragen ob die besser sind und was man so beachten muss.“

Kascha antwortet:
„High Franziska,
prinzipiell kann man erst mal alles nehmen was sich gut rollen lässt. Fahrkarten sind aber oft auf Thermopapier und Flyer auf Hochglanzpapier gedruckt, bei beidem würde ich mich nicht darauf verlassen, dass nicht der doch recht heiße Rauch irgendwelche Chemikalien aus dem Papier löst, die bestenfalls den Geschmack beeinträchtigen, aber auch gesundheitsschädlich sein können. Unbedrucktes, unbehandeltes Papier mit etwa zwischen 100 g und 200 g Stärke eignet sich am besten. Gerade Flyer und Postkarten sind oft so dick, dass sie sich nicht gut rollen lassen. Wie groß der Tip sein soll hängt in erster Linie davon ab, wie du deine Joints gerne hast. Ich mag ein Format von 2,5 x 3,5 cm, das hast du bei den meisten Tip-Blöcken, wenn du sie dir ein wenig kürzer machst. Wer dicker dreht, nimmt auch gerne mal 4 cm Länge, wenn der Tip breiter ist wird es nicht so heiß, ist er schmaler, dreht es sich schwerer. Noch ein Tipp zum Tip-Drehen: ein ca. 1-2mm langes Stück am Ende umknicken, dann noch einmal darunter in die entgegengesetzte Richtung (wie wenn man eine Ziehharmonika bauen möchte) und dann je nach gewünschter Größe noch einmal. Soll der Tip noch dicker werden, lieber größere Knicks machen als mehr, ansonsten entstehen so große Lücken, durch die dann doch Tabak rieseln kann.“

Florian (24) aus Hamburg hat eine Frage:
„Hi Kascha,
wie funktioniert das mit dem „holländisch Drehen“ von Joints? Braucht man da besondere Papers oder geht das mit allen?“

Kascha antwortet:
„Hallo Florian,
das geht im Prinzip ganz einfach. Du nimmst ein normales, nicht zu dickes Longpaper. Mit zusammengeklebten kurzen Blättchen wird das nicht gehen, ansonsten dürfte es keine Probleme geben. Je dicker das Blättchen, desto schwieriger ist es, es zum Kleben zu bringen.
Das Paper legst du so, dass der Knick oben ist. Die Klebefläche ist auf der dir zugewandten Breitseite des Papers und die Klebeseite zeigt in Richtung z. B. des Tisches, auf dem es liegt. Dann ganz normale Filtertips – links oder rechts, wie du magst – und Tabak drauf und dann zum Drehen in die Hand nehmen. Du drehst dann zuerst die dir zugewandte Klebefläche nach einigem Hin- und Herrollen (zum Festigen des Tabaks) ein wenig ein, sodass sie gerade unter dem anderen Papier verschwindet. Diesen Streifen musst du von außen anlecken, etwas mehr als sonst, damit es durch das Paper durchfeuchtet und die Klebefläche klebrig macht. Wenn bis hier alles geklappt hat, siehst du schon die Rohform vor dir, und du kannst vorsichtig ein wenig nachstopfen. Jetzt hängt da nur noch so etwa in Trapezform unnützes Papier dran. An dieser Stelle hast du üblicherweise zwei Möglichkeiten: Den Überhang ein wenig umkniffen und dann abreißen, oder ihn umkniffen und dann abbrennen. Letzteres erfordert ein wenig mehr Übung, weil es dir wenn du zu lose gebaut hast Löcher ins Paper machen kann. Außerdem sieht die Tüte dann immer ein wenig angekokelt aus. Trotzdem ist diese Variante seltsamerweise beliebter. Dann viel Spaß.“

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