Donnerstag, 15. Juni 2006

Fous De La Mer: Ultramar (elektrolux)

>> Ambient-Dub

Vor drei Jahren hatten der House-Produzent Marko Bussian (Glissando Bros.), der aus Südfrankreich stammende Jean-Charles Vandermynsbrugge und die gebürtige Argentinierin Sol Ruiz De Galaretta mit ihrer Debüt-EP “Never Stop Loving” eine der schönsten Ambientpop-Sommerhymnen der Musikgeschichte erschaffen. Doch wem gehört das Meer? Sind es die Fische, die darin leben oder die Sterne, welche sich seit Urzeiten darin wiedersehen? Vielleicht sind es aber auch all die Verrückten, die sich einfach nur danach sehnen. Zwei Jahre nach dem Albumrelease “Stars and Fishes” sind die Wahl-Ibizenkos wieder verrückt nach Meer und tauchen nun endlich wieder ein in ihre zutiefst anrührenden Eskapismen über den Tag am Meer. Der musikalische Horizont hat sich auf “Ultramar” noch einmal deutlich erweitert und lässt im Gegensatz zu vielen Chillout-Produktionen weitaus mehr Experimente hin zu traditionellem Songwriting und intensiven Klangatmosphären zu. Fous De La Mer liefern einen Cocktail aus balearischem Dub und Deep House. Leichte Melodien mit urbanen Instrumenten und Sounds, die einem schon nach dem ersten Hören vorkommen, als kenne man sie schon Ewigkeiten. Die Vibes reflektieren ein Gefühl des ibizenkischen Lebens, und für die zusätzliche Verführung konnten wieder zwei der laszivsten Nymphen mit ihren mehrsprachigen Lyrics und smoothen Vocals begeistert werden. Sol verzaubert den geneigten Hörer im Intro “Y Asi Vas” (The End Is Nice), im kosmischen “Ocean 22°E” und im zärtlichen Titeltrack “Ultramar”, während sich Clair Dietrich (bekannt durch Swayzak) für diese supergeniale Elektro-Dub-Ballade “All These Years” verantwortlich zeichnet. Ja, das sind wieder sinnliche melancholische Hymnen an die Liebe, die einem das Herz auseinander reißen, aber auch wieder neu zusammensetzen können. Dem Niveau der Stimmen stehen die Arrangements und Settings in nichts nach. Auch die instrumentalen Stücke bleiben einfühlsam, ohne einschläfernd zu wirken und bringen allesamt Musik von strahlender Schönheit. Gerade “Esse Sonho” und “Clairs De Lune” transportieren eine sommerlich warme Grundstimmung, und “The Real Ambient” glänzt durch facettenreiche Sounds und wunderbare Deepness. “Love Victims” kommt etwas druckvoller, und nach dem Meeresrauschen-Interlude “Vue Sous La Mer” durchbohrt Amors Pfeil mit “Ode à l’amour” alle Herzen. Ein emotionales Album balearischer Sehnsucht und eine Liebeserklärung an das Leben, die Liebe und nicht zuletzt das Meer.

Abonnieren
Benachrichtige mich bei

Schnelles Login:

0 Kommentare
Inline Feedbacks
Alle Kommentare zeigen