Mittwoch, 1. März 2006

Blowin’free

Ein hepatitiskranker, vorbestrafter Ex-Junkie ist inzwischen zum Medizinal-Kiffer geworden. Er lebt auf der Bonzeninsel Sylt und verdient sich seine Brötchen in einer Taxizentrale. So ganz jung ist er auch nicht mehr. Und im Laufe der Zeit sammelt sich doch so einiges an, was man ganz gerne mal loswerden möchte. In diesem Fall sind es literarische Ergüsse. Kurzgeschichten, Meinungen und Gedichte. Und auf den Mund gefallen ist der Autor von Blowin’free nicht. Da erzählt er von einem Tschetschenen deutscher Herkunft, der gerne nach Deutschland auswandern wollte. Natürlich bekommen die BewohnerInnen und Gäste Sylts ihr Fett weg. Das George W. Bush eigentlich ein Spinnmilberich ist, haben wir uns ja schon lange gedacht. Und natürlich zieht Junker über Merkel genauso wie über Schröder her. Da kommt ein 60-jähriger Betrunkener zu Wort, da verschwindet NULPE wie Null Person von einem auf den anderen Tag und taucht an ganz anderer Stelle wieder auf. So geht das munter weiter. Junker erzählt von seinen Begegnungen mit der deutschen Justiz. Er erzählt von einem Taxifahrerkollegen aus Algier, der versucht hat, in Deutschland Fuß zu fassen. Zwischendrin dann immer wieder Gedichte: wie „Nachtgebet“, „Novemberwelle“, „Trauminhalation“. Und natürlich geht es vor allem um eins: Das Kiffen mit allem drum und dran.
Dauergebaren:

Rauchen.
Rauchen, kiffen, inhalieren.
Faden finden und verlieren.
Fehlverhalten schreibend stauchen,
um im Rauch hinabzutauchen,
weil ne Form von Rausch wir brauchen.
Durch das Rauchen.

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