Dienstag, 7. Februar 2006

Die Hanfberatung im HanfJournal

Stefan (17) aus Hamburg möchte wissen:
“Hallo Kascha,
zu Silvester habe ich mit ein paar Freunden meinen ersten Joint geraucht. Ich fand es total schrecklich, und bin kurz nach Mitternacht, als alle noch draußen am Feiern waren, schon wieder rein gegangen und wollte nur noch meine Ruhe haben, mir war schwindlig und habe mich vor allem erschreckt. Ich hatte auch ein bisschen etwas dazu getrunken, aber nicht viel. Meine Freunde, die schon öfter gekifft hatten, hatten so ein Problem nicht. Wie ist das gekommen und wird es wieder so sein, wenn ich mal wieder einen rauche?”

Kascha rät:
“Hallo Stefan,
ich würde in deinem Fall sagen, dass es am so genannten “Set und Setting” gelegen haben könnte. Vielleicht hat der Alkohol unangenehme Wirkungen wie den Schwindel verstärkt, außerdem macht Kiffen oft sensibler für Sinneseindrücke jeder Art. Gerade zu Silvester gibt es sehr viele solcher Sinneseindrücke: Blitze, Lichtfontänen, Knallen, Zischen, Pfeifen an jeder Ecke. Wenn du das erste Mal gekifft hast, traf dich die Wirkung noch dazu etwas unerwartet. “Set und Setting” bedeutet, dass sowohl die Umstände (gute Stimmung, nicht ganz leerer Magen) als auch die Umgebung (nicht bedrohlich bzw. stressig, Freunde denen man vertraut) stimmen sollten, besonders beim ersten Joint.
Du siehst also, dass deine schlechte Erfahrung aus der Kombination unbekannte Drogenwirkung und ungünstiges Konsum-Umfeld entstanden sein dürfte. Dass deine Freunde diese Probleme nicht hatten, liegt wohl daran, dass sie mit der Wirkung schon Erfahrungen hatten. Dann können so “komplizierte” Situationen mit vielen Sinneseindrücken durchaus interessant sein. Für die Zukunft kannst du dir also vorstellen, wie man “Bad Trips” in Zukunft ausschließen kann …”

Jeanette (19) aus Erfurt fragt:
“Hey Kascha,
sag mal, hat das Kiffen eigentlich Auswirkungen auf meine Pille? Ich nehme sie jetzt seit drei Jahren und bis jetzt ist noch nichts schief gegangen, aber ich wollte mal fragen ob das eigentlich okay ist?”

Kascha antwortet:
“High Jeanette,
prinzipiell hat Kiffen auf die Wirkung der Pille keine Auswirkungen. Du solltest aber beachten, dass man der Gesundheit zuliebe, wenn man die Pille nimmt, nicht so viel rauchen sollte. Ein paar Möglichkeiten, wie die Kombination Pille + Cannabis problematisch sein könnte, gibt es aber dennoch. Erst einmal so die kiffer-typische Verplantheit, mach dir am besten immer eine Erinnerung ins Handy damit du an ‘nem durchgekifften Abend auch trotzdem noch daran denkst. Wenn du sie nicht nimmst, kann sie nicht helfen, aber das weißt du ja sicher. Na ja und wenn du mal einen Absturz hast und dich übergeben musst, dann musst du aufpassen. Bei Durchfall und Erbrechen ist die Wirksamkeit der Pille nämlich abgeschwächt.”

Richard (19) aus Berlin möchte wissen:
“High Kascha,
zu Silvester habe ich mit ein paar Leuten, die ich nicht weiter kannte, eine Tüte geraucht. Komischerweise hat das ziemlich seltsam geschmeckt und auch nicht ganz so gewirkt, wie ich es von einem Joint kenne. Es war zwar etwas schwächer, aber auch nicht unangenehm. Einer meinte dann, dass das eine Kokarette war. Was ist das, was ich da geraucht habe, hast du eine Ahnung?”

Kascha antwortet:
“Hey Richard,
deine Beschreibung ist zwar recht knapp, könnte aber auf eine Kokarette passen. Das ist wie ein Joint, nur dass statt Gras oder Haschisch Koks rein gestreut wird. “Richtige” Kokser mögen das oft nicht so, weil die Wirkung, wie du schon sagst, recht schwach ist, dafür aber ‘ne Menge Koks drauf geht. Kiffer wiederum mögen Kokaretten nicht so sehr, weil es eben Koks ist. Gerade bei Silvester-Partys, wo oft auch reichlich Alk im Spiel ist, ist es natürlich etwas fragwürdig, unwissentlich Koks angedreht zu bekommen. Bei “ungeübten” Konsumenten kann das schnell mal übel auf den Kreislauf schlagen. Kokaretten sind aber noch vergleichsweise sanft, ich denke nicht, dass es ein großes Problem ist (darauf verlassen kann man sich nur leider auch nicht immer). Prinzipiell ist bei solchen “sanften” Konsum-Methoden immer etwas bedenklich, dass man auch schnell dazu neigt “nachzulegen” und schwupps hat man doch einen Geldschein in der Nase. Daher kann ich dir zum Schluss noch den Tipp mit auf den Weg geben, dir vor einer Party, solange du noch so weit klar im Kopf bist, ein paar Regeln festzulegen, was und wie viel du konsumieren möchtest, dann kann (wenn man vernünftig plant) auch nicht viel schief gehen.”

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