Sugababes – Taller In More Ways (universal island)
Spätestens seit den beiden Smashern “Round Round” und “Freak Like Me” zähle ich mich zu einem Liebhaber der drei “Sugababes” und nach zwei direkt aufeinander folgenden Dreifach-Platin-Alben legen sie nun ihr bis dato bestes, vielfältigstes und persönlichstes Album nach. “Taller In More Ways” beweist endgültig, dass die Babes einen längeren Atem haben als alle anderen Girl-Groups. Mutya, Keisha und Heidi haben hierfür nur Top-Produzenten wie Dallas Austin (TLC, Gwen Stefani, Pink, Korn), Guy Sigsworth (Madonna, Britney Spears) und Cathy Dennis (Kylie) ausgewählt. Dazu holten sie noch alte Kollegen wie Brian Higgins, Johnny Rockstar (Robbie Williams) und Cameron McVeigh (All Saints) ins Boot. Durch diese Vielfalt besteht das Album aus einer eklektischen Ansammlung von Songs, die immer wieder neue Formen annehmen, zugleich aber doch von der Präsenz und den Stimmen der “Sugababes” zusammengehalten werden. Die nach vorne gerichtete Vorab-Single “Push The Button”, bei deren Video ich jedes Mal komplett abdrehe, groovt schon mal sehr ordentlich. Dass die Mädels in Zukunft ihre Finger vom R&B lassen sollten, zeigt auch “Red Dress” – funkiger Pop at its best. Besonders ehrliche und tiefschürfende Texte der Sugababes gibt’s mit “Gotta Be You” (über Boulevard-Journalismus), in der Ballade “Follow Me Home” (über nahe stehende Menschen) sowie bei “Joy Division” (über raubtierhafte Männer) und “Ugly” (über Selbstachtung). “It Ain’t Easy” handelt von den Tücken des Berühmtseins, “Bruised” ist beeindruckend, “Obsession” sowieso, und nach dem verrückt machenden “Ace Reject” kommt am Ende das mit Streichern beladene “2 Hearts” episch anmutend. Der aus dem Song “Ugly” entnommene Titel dieses erwachsenen Albums beschreibt sämtliche Höhen und Tiefen, die die Girls in den vergangenen vier Jahren durchlebt haben. Hier tanzen keine drei Puppen an den Fäden anderer. Top!