Sean Paul – The Trinity (vp / atlantic records)
Vor zwei Jahren sorgte Sean Paul mit seinem Album „Dutty Rock“ dafür, dass der kräftig modifizierte Reggae-Style mit den wummernden Bassdrums seinen Weg von Jamaica aus über die Clubs in den USA bis nach Europa und in die ganze Welt fand. Der Druck nach einem dermaßen großen Erfolg ist natürlich riesig. So grub sich Sean Paul für fast zwei Jahre im Studio ein, um sein drittes Album aufzunehmen. Neben Partytracks findet man auch emotionale Nummern auf „The Trinity“, zumal sich Sean Pauls Welt auch verändert hat: Einige Freunde aus seiner Crew sind gestorben, und auch die tägliche Gewalt im vermeintlichen Paradies Jamaika geben genug Anlass, sich mit ernsten Themen auseinander zu setzen. Auch in Sachen Komposition zeigen sich Fortschritte. Während „Gimme The Light“ noch zwei Strophen und einen Refrain hatte, haben nun die meisten der neuen Songs drei Strophen mit einer Bridge drin. Nicht nur die erste Single „We Be Burnin’“ brennt mit kräftigen Dancehall-Beats und groovendem Stakkato-Toasting. Doch von den insgesamt 18 Songs, ist „Give It Up To Me“ für mich der Beste, weil die Harmonien melancholisch sind und das Ding dennoch den Körper zum Schütteln bringt. Und auch wenn’s wirklich nicht mein Genre ist, besitzt der Mann eine fast übernatürliche Begabung, unwiderstehliche Hooks zu entwerfen – wie beispielsweise in „Connection“ mit Nina Sky oder „All On Me“ mit Tami Chynn. So, nun hoffe ich, dass Sean Paul meine Rezension gefällt und er endlich die Telefonnummer von Beyoncé rausrückt – ich werd’ langsam ungeduldig!