Montag, 12. September 2005

>> Freestyle Trash

Princess Superstar – My Machine (!K7)

Princess Superstar – bisher der Schrecken aller gottesfürchtigen Eltern – hat die Zukunft gesehen. Im Jahr 2080 hat sie ihre Seele an einen Computer verkauft. Seitdem ist sie der einzige Superstar dieser schönen neuen Welt, so mächtig wie “er” da oben – nur mit schmutzigeren Gedanken. Dieser Zukunftstrip ist die Blaupause für Concetta Kirschners fünftes Album, ein schillerndes musikalisches Kaleidoskop. Die New Yorker Rap-Katze – bekannt geworden durch geniale Kollaborationen mit Kool Keith und Mr. Eon (High&Mighty) – ist unvergleichlich, oder kennt noch jemand eine äußerst attraktive Blondine, die mit ihren sarkastischen, ironischen und satirischen Wortspielen einen Ruf als sympathische Intelligenzbestie auch noch in den Charts verteidigen kann? Die an vier Turntables trickst, ihre Musik größtenteils eigenhändig produziert und die meisten Instrumente selbst einspielt? Die einfach gut rappen kann? Und dabei noch ihr eigenes Business durchzieht? “My Machine” ist es ein episch-futuristisches Konzept-Album, was kürzlich mit Arthur Baker (u. a. Afrika Bambaataa) in London feingeschliffen wurde. Sie lässt es ordentlich ballern auf “I Like It A Lot”, belehrt uns sexy in “The Classroom”, rappt süß-verspielt über “Dolly’s Duplicants” und ziemlich verrucht “On Top Bubble”, und die “Bad Girls N.Y.C.” sind superdirty. Auf dem mitreißenden “10,000 Hits” beweist sie Old-School-Know-how, “Sex, Drugs & Drugs” pumpt das Blut aus meinen Adern, und “I’m So Out Of Control” und “Coochie Coo” hingegen stehen ganz im Zeichen des charmanten Electro-Pop. Über das “World Council Entertainment Dicktatorship” spare ich mir amüsiert jeden Kommentar, “Push, Make It Work” quietscht und knarzt sehr cool, der Titeltrack groovt ganz smooth, und “The Death Of The Superstar” versprüht melancholische Stimmung. Auf “Artery” regiert dann wieder das New-Wave-Fieber, “The Great Brain Revolution” ist mysteriöser HipHop at its best. Mit “The Happy” und “The End” schließt dieses großartige Werk. Eine geballte Ladung Sex aus Elektro, HipHop, Miami Bass, House und Disco-Punk – trashig, vielseitig und unverschämt aufreizend!

http://www.princesssuperstar.com
http://www.k7.com

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