Montag, 12. September 2005

>> Dub

Boozoo Bajou – Dust My Broom (!K7)

Die Zurückgelehntheit ihrer Musik spiegelt sich auch in der Gemächlichkeit wieder, in der sie ihre Musik produzieren. Gut Ding will bekanntlich Weile haben, und die beiden Nürnberger Produzenten Peter Heider und Florian Seyberth haben sich für ihren lang erwarteten Nachfolger Zeit gelassen. In der Zwischenzeit erschien ihre Mix-CD “Juke Joint”, sowie zahllose Remixes wie etwa für Common, Mary J Blige, Tosca, Funky Lowlives, Tony Joe White, Nelly Furtado, Henry Manchini oder Pharoah Sanders. Vier Jahre nach ihrem Debut “Satta” erscheint nun ihr neues Album “Dust My Broom” – für zeitlose, große Musik ist das natürlich keine wirklich lange Spanne. Vor allem, wenn diese Gemächlichkeit solch reiche Früchte trägt. Man hört auf “Dust my Broom” deutlich mehr Gesang, doch die Atmosphäre ist unverändert deep. Die musikalischen Referenzen sind vielschichtige Essenzen der unterschiedlichsten Roots-Musikspielarten, und die große verbindene Klammer heißt Dub. Illustre Gastsänger wie Country-Legende Tony Joe White, Joe Dukie (Fat Freddy’s Drop), U-Brown, Ben Weaver, Wayne Martin und Soul-Gigant Willie Hutch zeichnen das Album aus. Mein Liebling ist natürlich Top Cat (congo natty massive), der mit “Killer” einen vortrefflichen Tune performt. “Dust My Broom” ist ohne Zweifel schon jetzt ein Klassiker, der seinem Vorgänger “Satta” in nichts nachsteht. Die Sprechweise “Dust My Broom” stammt übrigens aus dem Blues. Im übertragenen Sinne bedeutet dies unter anderem “reinen Tisch machen” und der Beginn von etwas Neuem. Ein treffender Titel für ein Album, das in diesem Herbst und Winter an vielen Orten wohl auf heavy Rotation laufen dürfte.

http://www.boozoobajou.com
http://www.k7.com

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