August in Deutschland bedeuten eigentlich Ferien und Sommerloch. Nicht so in diesem Jahr. Denn am 21. Juli trat Bundespräsident Horst Köhler – wie erwartet – vor die Kamera und verkündete Neuwahlen für den 18. September. (Es darf bezweifelt werden, dass er wusste, dass der 21. Juli der Nationale Gedenktag für verstorbene Drogenabhängige ist.) Schon läuft die Wahlmaschinerie auf Hochtouren und demnächst werden uns von allen Ecken und Straßen wieder die Konterfeis der Spitzenkandidaten entgegen grinsen. Und wir wollen von den Parteien wissen, wie sie zukünftig mit Cannabis umgehen wollen. Verschärfte Gesetze oder Legalisierung? Und deshalb interessiert uns natürlich auch eure Meinung! Wen wollt ihr an der Spitze des Parlaments sehen? Eine Frau, einen Mann oder doch lieber Kermit den Frosch? Der lag in eurer Gunst schon einmal ganz vorne. Wir wollen von euch wissen, was ihr von der nächsten Regierung in Sachen Cannabis erwartet? Wir wollen wissen, wen und ob ihr wählen geht? Wir wollen wissen, wen ihr auf gar keinen Fall ständig im Fernsehen redenschwingenderweise sehen wollt? Schreibt uns eure Meinung! Entweder per Mail (redaktion@hanfjournal.de) oder auch einen Brief oder ’ne hübsche Urlaubspostkarte. Wer nicht so gerne schreibt, hat natürlich am 13. August die Möglichkeit, uns seine Meinung während der Hanf Parade oder auf der anschließenden Abschlusskundgebung oder auf der schon jetzt legendären Party im Yaam mitzuteilen.
Wer dazu keine Meinung hat, trotzdem mal nach Berlin kommen will und kulturell interessiert ist, kann ja am 27. August während der „Langen Nacht der Museen“ dem Hanf-Museum einen Besuch abstatten. Dessen Thema lautet diesmal „Hanf zwischen Krieg und Frieden“. Dann erfahrt ihr, dass Hanf schon im Mittelalter eine entscheidende Rolle in Kriegs- und Notzeiten gespielt hat und noch immer spielt. Filmfreunde können sich „Reefer Madness“ aus den 30er-Jahren anschauen oder den Propagandafilm „Hemp for Victory“ von 1942, in dem im Auftrag des U.S.-Kriegsministeriums zum Anbau von Hanf aufgefordert wird. Für die musikalische Untermalung sorgt der Solo-Saxophonist Pixel. Die lange Nacht im Hanf-Museum beginnt um 16.00 Uhr. Wer allerdings eher eine Rechtsberatung nötig hat, die gibt es ab August ebenfalls im Hanf-Museum. Jeden Donnerstag von 18 bis 20 Uhr können sich Ratsuchende an Strafverteidiger wenden. Diese beantworten rechtliche Fragen, die den Umgang mit Cannabis betreffen. Diese kostenlose Erstberatung wird mit Hilfe von drei Berliner Rechtsanwälten durchgeführt. Wenn ihr also mit dem Gesetz in Konflikt geraten seid oder Fragen zum konventionellen Hanf-Anbau habt, schaut im Hanf Museum vorbei (www.hanfmuseum.de, Mühlendamm 5, 10178 Berlin).
Denn so lange sich die Drogenpolitik in unserem Land nicht ändert, geraten auch Kiffer allzu schnell in die Mühlen der Justiz. Doch noch immer gilt die Devise: Drogenprohibition und Kriminalisierung der Drogen-KonsumentInnen sei die richtige Präventions-Maßnahme. Die Folgen sind „Diskrimininalisierung und Marginalisierung, die gesellschaftlich kostspielig sind und individuelles Leid schaffen“, wie es in einem Schreiben von akzept e.V., dem Bundesverband für akzeptierende Drogenarbeit und humane Drogenpolitik geschrieben steht. Der Anlass dieses Rundschreibens war der Nationale Gedenktag für verstorbene Drogenabhängige, der am 21. Juli zum siebten Mal statt fand. In ihrem Aufruf unterstrich akzept e.V. noch einmal seine Forderungen, die sich anlässlich des Gedenktages vor allem auf wesentlich tödlichere Drogen wie Heroin beziehen. Für sie sind die Einführung von Heroin-Vergabemodellen als Regelbehandlung, eine bessere Gesundheitsvorsorge im Strafvollzug (Spritzenvergabe, Substitutionsbehandlung, Hepatitis-Impfung), aber auch die Entwicklung von Legalisierungsmodellen unerlässlich. Und dies zu unterstützen geht alle DrogenkonsumentInnen an, 365 Tage im Jahr.
Einer, der schon jetzt aus dem Gefängnis heraus die herrschende Drogenpolitik anprangert, will seine Verhandlung am 6. September dazu nutzen, „eine Erklärung gegen die irrationale und inhumane Drogenpolitik abzugeben.“ Martin Rediker von der Grünen Hilfe in Nordrhein-Westfalen ist wegen Anbau und Besitz von 1.632 Gramm Marihuana mit einem Wirkstoffgehalt von 35,73 Gramm THC ohne Anhaltspunkte für Handeltreiben, eines Verbrechens angeklagt. Wer an der öffentlichen Verhandlung teilnehmen möchte, und Rediker wünscht sich viele ZuschauerInnen, die ihn moralisch unterstützen, sollte sich am 6. September um 9 Uhr ins Gerichtsgebäude in der Lipperoder Straße 8, Raum I im Erdgeschoss in 59555 Lippstadt einfinden.
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