Mittwoch, 29. Juni 2005

Ist eine bunte Demo auch eine gute Demo?

Eine gute Demo ist aus meiner Sicht eine effektive Demo, die etwas bewegt und zwar in die Richtung, in welche auch die Forderung der Demo geht. Wie es erreicht wird, dass eine Demo effektiv wirksam ist, ist mir fast egal. Ob eine Demo bunt und laut oder schlicht und ruhig über die Bühne geht, steht für mich dabei im Hintergrund.
Bunte laute Demos haben sicher den Nachteil, dass sie ein Stück weit kontraproduktiv auf den Teil der Bevölkerung wirken, den wir von unseren Forderungen überzeugen wollen. Nämlich diejenigen, die Hanf ablehnend gegenüberstehen. Diese Menschen sehen ja leider nur die kiffenden, singenden, tanzenden und feiernden Hippies und empfinden dadurch die Klischees bedient, welche sie ablehnen. Daher setze ich mich für einen geordneteren Ablauf der Hanfparade ein, welcher weniger Wert auf „Spaß an der Freude“, sondern mehr Wert auf unsere politische Forderung legt.
Die politische Forderung der Hanfparade – die Entkriminalisierung von Hanf und dessen Nutzern – sollte eigentlich deutlich sein. Dennoch möchte ich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass wir alle ganz bewusst bei dieser Minimalforderung bleiben sollten. Unsere Minimalforderung ist für die Menschen, welche es zu überzeugen gilt, bereits hoch genug angesetzt. Über eine kontrollierte Abgabe von Hanf lässt sich mit fast jedem Durchschnitts-Bundesbürger noch reden. Sobald die Forderung(en) jedoch zu hoch angesetzt werden – wie zum Beispiel die freie Abgabe aller Drogen – machen die meisten zu überzeugenden Bürger schlichtweg dicht. Viele dieser Menschen haben im Prinzip nichts gegen Hanf. Sie sehen Hanf jedoch selten allein, sondern sehen nur die Drogen. Sobald die Forderung nach freier Abgabe von Opiaten wie Heroin gefordert wird, sieht der Normalbürger sich überfordert und lehnt jede Freigabe von Drogen ab. Daher appelliere ich an euch alle, euch für die Minimalforderung – die Entkriminalisierung von Hanf und dessen Nutzern – und auch nur dafür einzusetzen und stark zu machen!
Macht auf eure Minimalforderung aufmerksam. Bastelt euch Transparente, Schilder und Plakate auf denen ihr die Entkriminalisierung von Hanf und dessen Nutzern einfordert. Formt euch sachliche Slogans wie:
Das Cannabis-Verbot verhindert den Jugendschutz!
Die Hanf-Prohibition schadet der Gesellschaft!
Das Cannabis-Verbot fördert Kriminalität und mafiöse Strukturen!
Die Hanf-Prohibition verhindert die soziale Kontrolle der Konsumenten!
Das Verbot fördert die Unterdrückung und Erpressbarkeit der Hanf-Nutzer!
Das Cannabis-Verbot erzeugt Straftaten und maximiert die Gewinne von Verbrechern!
Die Hanf-Prohibition basiert auf falschen Annahmen und Unwahrheiten!
Das Cannabis-Verbot fördert harte Drogen und Straftaten!
Stoppt die Kriminalisierung von mehreren Millionen Hanf-Konsumenten in Deutschland!
Hanf-Steuer statt Haushaltslöcher!
Achtet darauf, keine massiven Stangen für Banner, Schilder und Plakate zu verwenden. Diese könnten von der Polizei konfisziert werden, da sie als Waffe dienen könnten. Verwendet leichte Bambusstöcke oder spannt Banner auf Leinen, die horizontal getragen werden können. Bastelt lieber viele kleine Schilder und verschenkt diese auf der Parade an Menschen ohne Schild. Zehn kleine Schilder erreichen mehr als ein Großes!
Kommt zur Hanfparade 2005, zeigt euch und eure Minimalforderung und bringt alle eure Freunde mit!

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