Die Hanfparade2005 steht in den Startlöchern und zu Recht fragen sich viele, was die bisher größte europäische Legalize-Veranstaltung im neunten Jahr ihres Bestehens zu leisten vermag.
Die einzige Antwort, die wir vom Bündnis Hanfparade auf diese Frage haben ist: „Keine Ahnung!”
Noch nie waren die Aussichten vor einer Hanfparade so düster wie in diesen Tagen! Das Orga-Team ist auf eine knappe Handvoll heillos Überarbeiteter zusammen geschrumpft, der finanziellen Situation des Vereins kann man den Vergleich mit den Haushaltslöchern im Bund und in den Ländern nicht ersparen und wenn die Hanfparade in der Hanf-Szene überhaupt noch Gesprächsthema ist, wird zuviel über die gute alte Zeit und viel zu wenig über die notwendigen Schritte in Richtung Zukunft diskutiert.
Die Hanfparade steht mit diesen Problemen dabei nicht einmal allein da. So musste die für Dortmund geplante 2. Pottdemo bereits die Segel streichen, ob und wann Köln eine Neuauflage der Hanfdemo erlebt, ist ebenso unklar wie die Frage nach einer deutschen Hanfmesse. Der Hanf-Standort Deutschland ist in Gefahr und das nicht erst seit dem Aus für CannaBusiness, Interhanf, Grasstimes & Co.
Die Ursache für diese Probleme sehen einige in der zyklischen Entwicklung der Hanf-Szene. Andere machen allgemeine Politik-Verdrossenheit, wieder andere wachsende Ohnmachtgefühle dafür verantwortlich. So uneinig man in der Frage nach den Ursachen für die sinkende Beteiligung der deutschen Kiffer am Kampf um ihre Rechte ist, so einig sind doch alle darin, dass es so nicht weiter gehen kann.
Die Couch-Philosophen, die heute zwischen Joint und Stephan Raab über die sinkenden Teilnehmerzahlen der Hanfparade lästern, könnten schon morgen in einem dunkel-schwarz regierten Deutschland aufwachen. Dass im September der Bundesinnenminister Beckstein heißen könnte, sollte nicht nur den Bayern einen kalten Schauder über den Rücken jagen. Wer Hausdurchsuchungen, neue Mindeststrafen für Gelegenheits-Konsumenten und flächendeckende Drogentests bei Bewerbungen verhindern will, darf am 13. August nicht zu Hause bleiben!
Der Weg zu einer erfolgreichen Hanfparade 2005 führt nach Berlin. Der erste Schritt hin zu einer besseren Hanf-Politik ist der aus dem heimischen Dunkel ins Licht der Öffentlichkeit. Nur wer sich zeigt, wird gesehen! Nur wer das Maul aufmacht, wird gehört!