Donnerstag, 2. Juni 2005

>> Liedermaching

Bierhorst – Ich jetzt! (ahuga)

Bin ja mit dem deutschen Liedgut nicht so sehr vertraut, aber da die CD recht ansprechend klang, läuft sie hier gerade im Hintergrund, und irgendwie bekomme ich Lust, schon um die Mittagszeit ein Bierchen zu zischen. Denn Bierhorst schreibt Lieder, deren technisches Niveau an seine persönlichen Fähigkeiten angepasst ist, und seine Songs tragen einprägsame Titel wie „Schubdibapp“, „WSV im KaDeWe“, „Montag“, „Dienstag“, „Ich brauch personal“, „Rangsdorf“, „Indiskret“ und natürlich „Busenwunder“. Zwischendurch erinnert seine Stimme etwas an Westernhagen, den ich ja überhaupt nicht leiden kann, aber die Texte sind durchweg lustig. Ist ja auch logisch, da sie meist von Alkokol, Frauen und anderem Slapstick im Alltag halten. Ja, die Liebe, der Suff und das Lied. Bei einem seiner Live-Auftritte in Bonn lief der Recorder mit und die Kassetten vertickte Bierhorst für einen Zehner. Das Schlimme war: Diese entsetzlich dumpfe, verrauschte und übersteuerte Aufnahme lief überall. Auf Partys, im Auto, teilweise sogar in Kneipen. Es gab keinen Weg zurück. Eine CD musste her. Zum Glück lernte er Steve Hopper kennen, der unter anderem Musiker ist und seine Songs wirklich „schreibt“. Das Resultat ist vielgelobt, in jeder Hinsicht besser als die alte Kassette und so kann sie jeder, der noch eine hat, gegen die CD eintauschen. Das Album „Ich jetzt“ wird wohl prädestiniert sein, wenn beim Grillen am Lagerfeuer die eigene Gitarre versagt und man schon so sternhagelvoll ist, dass man irgendetwas Lustiges mitsingen will. Und als dann beim letzten Lied „!“ auch noch Samy Deluxe etwas zu sagen hat, musste ich doch sehr schmunzeln.

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