Donnerstag, 5. Mai 2005

+++Breitspiele Mai 2005+++

Manche Spiele sind einfach genial. Warum? Weil sie so genial einfach sind.

Ein Brettspiel gleichen Namens erschien im vergangenen Jahr bei Kosmos und wurde in Österreich zum „Spiel der Spiele“ gekürt. Das Besondere an diesem abstrakten Legespiel ist, dass es sogar alleine Spaß macht und einen gewissen Suchtfaktor auf die Spielenden ausübt. Entfernt ähnelt es Domino und wie gesagt, es ist ein abstraktes Spiel, wobei derjenige die größten Siegeschancen hat, der seine Spielsteine gleichmäßig gut auf dem Spielbrett verteilt hat. Es gewinnt, wer seinen hintersten Wertungsstein am weitesten vorne stehen hat. Nichts für Nachzügler also. Und lasst euch nicht von der etwas einfachen und nichtssagenden Packung abschrecken. Ein Kauf lohnt sich auf alle Fälle.

Kommen wir zu den eigentlichen Vorstellungen des Monats. Diesmal sind Spiele aus dem US- amerikanischen Hause „Fantasy Flight Games“ (ffg) dran. Vertrieben werden deren Spiele hierzulande fast alle vom Heidelberger Spieleverlag. Ein Blick auf dessen Seite lohnt sich sowieso, vor allem für Fans von Importspielen.

Runebound
ist ein typisches Fantasy-Abenteuer-Brettspiel, wie es seit Talisman viele gegeben hat. Zwei bis sechs Helden machen sich auf, Abenteuer zu erleben, Gefährten anzuheuern, Ausrüstungsgegenstände zu kaufen. Das alle nur, um irgendwann drei Drachen wegen ihrer Runen zu besiegen. Denn das bedeutet den Sieg. Ganz Wagemutige können stattdessen den „High Lord of Margath“ himself ins Jenseits befördern.
Ein paar Gimmicks hat das Spiel schon. So weisen einem die Würfel den Weg, das heißt, nur die Gelände können betreten werden, die mensch sich erwürfelt hat. Kommt es zu Kämpfen, kann sich der Spieler entscheiden, ob er lieber angreift oder sich verteidigen möchte. Die Kräfte werden mit einem W20 (zwanzigseitiger Würfel) gemessen. Sollte ein Held mal ins Gras beißen, kann er sich geschwächt von der nächsten Stadt aus wieder in neue Abenteuer stürzen. Nicht das schlechteste dieser Spiele und besser als „Rückkehr der Helden“ allemal. Allerdings nur in Englisch erhältlich. Im Laufe des Monats soll es eine Neuauflage geben.
Note: 3-4
Spieltyp: Fantasy-Abenteuer

Doom
Mit „Warcraft“ ist ffg eine gute Computerspiel-auf-Brettspiel-Umsetzung gelungen. Nun ist „Doom“ auf dem Markt. Der erste Eindruck: Großer schwerer Karton mit viel Inhalt: Blutbesudelte Dungeon-Teile und noch mehr Monster neben ein paar Karten, einer Spielanleitung, einigen Szenarios, Ausrüstungs- und Waffenplättchen und drei Marines. Einzig, dass die Figuren rot, blau und grün sind, stört ein wenig.
Der Spielort: Mars. Der Feind: Dämonische Invasoren von Outer Space. „Doom“ ist ein typisches D&D-Spiel mit einigen guten Details. So haben die Marines Sonderfähigkeiten, die sich von Spiel zu Spiel ändern. Und wie im Computerspiel gewinnen die Invasoren, sobald sie die Marines sechs Mal abgeschossen (gefragged) haben. Hat man sich durch die recht lange Spielanleitung gearbeitet, übernimmt ein Spieler die Dämonen, die in den Dungeons auf die Marines lauern und ihnen das Überleben schwer machen. Auf alle Fälle was für Freunde dieser Spiele. Wie Runebound derzeit nur in Englisch erhältlich.
Note 3
Spieltyp: einfaches Dungeons & Dragon-Prinzip

A Game of Thrones oder Der Eiserne Thron
Dieses Brettspiel ist bei den Spielern so gut angekommen, dass es inzwischen auch eine deutsche Auflage gibt: „Der Eiserne Thron“. Aufgepasst, wir besprechen an dieser Stelle das Brett- und nicht das gleichnamige Kartenspiel! Worum es geht? Natürlich darum, der mächtigste Herrscher im Land zu werden, indem seine Mannen die meisten Städte und Burgen im Land besetzt halten. Zehn Runden stehen den drei bis fünf Spielern für dieses Unterfangen zur Verfügung, wobei es für fünf Spieler angedacht ist. Jeder Herrscher vertritt ein Haus und hat zu Beginn ein paar Einheiten und ein Heimatgebiet.
Jede Runde ist in zwei Abschnitte gegliedert: Phase 1: Die drei Ereigniskarten müssen ausgespielt werden und nur in dieser Phase bekommen die Herrscher neue Einheiten. Außerdem kann es jetzt zu Angriffen der Wilden kommen und die Spielerreihenfolge wechseln. In Phase 2 legen die Spieler geheim fest, welche Aktion sie in jedem ihrer besetzten Gebiete vorhaben: Krieg gegen ein benachbartes Gebiet führen oder Steuern einnehmen, in ein unbesetztes Nachbargebiet marschieren, Kriege unterstützen oder sich schlichtweg verteidigen. Das ist das Spiel.
Kommen wir zum Wesentlichen. Es gibt nicht so viele Burgen und Städte in diesem Land, sodass früher oder später gekämpft werden muss. Und einige Spiele haben deutlich gemacht, dass der gelbe Spieler die größten Chancen auf den Sieg hat. Das heißt, früher oder später stürzen sich die Gegner auf ihn. Trotz dieser kleinen Unausgewogenheit macht „A Game of Thrones“ Spaß und ist eines der besseren Spiele, die im letzten Jahr erschienen sind. Ach ja, eine Erweiterung ist inzwischen auch auf dem Markt.
Note: 2
Spieltyp: Taktik, Strategie
http://www.fantasyflightgames.com
www.heidelberger-spieleverlag.de

Abonnieren
Benachrichtige mich bei

Schnelles Login:

0 Kommentare
Inline Feedbacks
Alle Kommentare zeigen