Mittwoch, 4. Mai 2005

Der Geschmack und der Geruch von Cannabis II

Über Geschmack lässt sich nicht streiten

Spätestens seit der letzten Ausgabe wisst ihr, dass Terpenoide den Geschmack und den Geruch von Cannabis erheblich beeinflussen. Gerade diese Stoffe sind zu einem Großteil Ausschlag gebend dafür, wie wir Marijuana beurteilen. Neben diesen Terpenoiden gibt es auch noch einige andere Stoffe, die den Geschmack beeinflussen, wobei Zucker in verschiedenen Formen die einzige einigermaßen umfangreiche Gruppe ist.

In Cannabis sind 34 verschiedene Zucker und Zuckerverbindungen bekannt (Grotenhermen & Russo, 2002). Es handelt sich dabei im speziellen um 13 Monosaccharide, zwei Disaccharide, fünf Polysaccharide, zwölf Cyclitole und zwei Aminozucker. Viele dieser Zuckerarten in den Spitzen bewirken einen angenehmen Geschmack und Geruch während des Rauchens, da sie durch Erhitzung karamellisieren. Marijuana kann aber beispielsweise durch Pestizide und Krankheitserreger verunreinigt sein. Diese und andere pflanzenfremde Stoffe können sich negativ auf den Geschmack (und auf die Gesundheit) auswirken.
Die Konzentrationen und das Verhältnis der im Cannabis vorhandenen Stoffe werden zu einem Großteil durch die Anbaubedingungen (zum Beispiel Medium und Düngemittel) und die verwendeten Rassen bestimmt. Dieselben Faktoren spielen beispielsweise auch beim Geschmack und Geruch von Tabak und bei der Beurteilung der Qualität von Wein eine Rolle. Aufgrund dessen kann man davon ausgehen, dass sich eine Pflanze, die unter biologischen Bedingungen aufgezogen wurde, in punkto Geschmack und Geruch von einer Pflanze aus herkömmlichem Anbau unterscheidet.

CannaResearch hat untersucht, ob die biologische Pflanzen-Nahrung und BioBOOST die Verhältnisse und Konzentrationen der Terpenoide und damit den Geschmack und den Geruch beeinflussen. Die Untersuchungen ergaben, dass dies tatsächlich der Fall ist. Die Konzentrationen der meisten Terpene nahmen bei der Verwendung von biologischen Düngern zu. Lediglich in Einzelfällen blieb die Konzentration gleich bzw. war sie rückläufig. So nahm die Mycren-Konzentration ab, während die Caryophyllen- und Pinen-Konzentrationen zunahmen. Die Limonen-Konzentration blieb nahezu gleich. Wegen des großen Einflusses von Pinen und Limonen auf den Geruch von Cannabis ist vor allem die Pinenkonzentration entscheidend. Damit hat CannaResearch einen deutlichen Zusammenhang zwischen biologischer Pflanzen-Nahrung und dem Geruch und dem Geschmack von Cannabis aufgezeigt.

Auch von biologischen Produkten, die keine ätherischen Öle enthalten, wird oft behauptet, dass sie sich vom Geschmack her unterscheiden. So wurde unter anderem in Zitrusfrüchten und Trauben nachgewiesen, dass der Zuckergehalt bei der Verwendung von biologischen Düngern höher ist. Auch bei Tomaten ist dies angeblich der Fall. Und Marijuana aus biologischem Anbau enthält weniger Verunreinigungen, die den Geschmack (negativ) beeinflussen können.

Wie der Geruch und Geschmack von Cannabis aus biologischem Anbau tatsächlich empfunden werden, hängt mit den Assoziationen zusammen, die durch die Atmosphäre und durch Erinnerungen zustande kommen und somit äußerst persönlich sind. Emotionen wie „zurück zur Natur“, übersichtliche Produktion, zuverlässig, sicher, gesund und geschmackvoll sind positive Assoziationen, die mit dem Etikett “biologisch” verknüpft werden. Gleichwohl bestehen freilich auch negative Assoziationen mit diesem Begriff. So werden es zu einem Großteil diese Assoziationen sein, die Ausschlag gebend dafür sind, wie der geschmackliche Unterschied zwischen biologischem und herkömmlich angebautem Marijuana interpretiert wird.

Wenn Cannabis unter kontrollierten Bedingungen angebaut wird, können alle Faktoren praktisch selbst bestimmt werden, ist es möglich, den Geschmack und den Geruch des Ernteprodukts festzulegen. CannaResearch hat nachgewiesen, dass es möglich ist, den Geruch und den Geschmack von Marijuana durch Verwendung der biologischen Pflanzennahrung von BioCanna und BioBOOST zu ändern.

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