Dienstag, 4. Juni 2024

22 Tonnen Cannabis-Harz in Casablanca beschlagnahmt

Marokkanische Polizei im Glücksrausch: Zwei Mega-Busts binnen einer Woche verärgern Cannabis-Exporteure

Cannabis

 

 

Von Sadhu van Hemp

 

 

Die Strafverfolgungsbehörden Marokkos befinden sich im „ständigen Kampf“ gegen den Drogenhandel; Ziel sei es, „den internationalen Schmuggel illegaler Substanzen zu unterbinden“. Zu diesen verbotenen Substanzen zählt auch das Heilkraut Cannabis, das rund um den Globus Millionen Menschen dabei behilflich ist, in guten wie in schlechten Zeiten einen gesunden Geist in einem gesunden Körper zu bewahren. Die Nachfrage nach Haschisch und Marihuana boomt in Westeuropa – und Marokkos Hanfbauern im Rif-Gebirge kommen mit dem Anbau und der Verarbeitung von Cannabis kaum noch hinterher.

 

Will die marokkanische Regierung diesen Wildwuchs tatsächlich mit Stumpf und Stiel ausrotten, müsste sie allerdings ein bisschen mehr investieren als ein paar Drogenfahnder, die die Transporteure der Handelsware hin und wieder piesacken. Um das wahre Übel an der Wurzel zu packen, wäre ein Waffengang in der Provinz Al Hoceïma erforderlich – und das mit ganz großem Besteck. Dort im zerklüfteten Rif-Gebirge östlich von Chefchaouen mit dem Zentrum um Issaguen (Ketama) gehen sie zu Werke, die bösen Hanfbauern – wohlwissend, dass ihr verbrecherisches Tun vielen Millionen Haschgiftsüchtigen unerlaubterweise guttut.

 

Doch den Schritt, das Rif im Namen des UN-Drogenkontrollrats mit Napalm und Entlaubungsgiften zu bombardieren und die Bevölkerung ins Elend zu stürzen, will die marokkanische Regierung (noch) nicht wagen. Man belässt es erst einmal dabei, den Haschischexporteuren kleine, aber mitunter schon recht schmerzhafte Nadelstiche zu versetzen.

 

So geschehen in der letzten Woche, die am Montag mit einem Bust von 18,2 Tonnen Haschisch begann und am Sonntag mit 4,4 Tonnen endete.

Los ging‘s am Atlantikstrand von Sidi Rahal in der Nähe von Casablanca. Laut Pressemitteilung der Generaldirektion für nationale Sicherheit (DGSN) wurden fünf Personen auf frischer Tat ertappt, wie sie die kostbare Handelsware von einem Lastkraftwagen an Bord von drei Außenborder-Schlauchbooten trugen. Die angeheuerten Handlanger leisteten keinen Widerstand. Die Polizeiaktion wurde in Abstimmung mit der „Generaldirektion Überwachung des Territoriums“ (DGST, Geheimdienst) durchgeführt, so dass sich die Vermutung eines abgekarteten Spiels aufdrängt.

 

Dazu passt auch der Bust, der am Sonntag erfolgte. Diesmal schlugen die Drogenfahnder am Stadtrand von Casablanca zu. Bei einer Fahrzeugkontrolle konnte die Polizei vier Tonnen und 46 Kilo Haschisch beschlagnahmen. Auch in diesem Fall hatte laut Polizeimeldung der marokkanische Geheimdienst seine illegalen Finger im Spiel.

 

Die Auswirkungen des Busts der marokkanische Drogenfahnder auf den westeuropäischen Schwarzmarkt dürften jedoch nur marginal sein. Im Rif-Gebirge werden jährlich annähernd viertausend Tonnen Haschisch produziert. Nach Adam Riese werden also mehr als zehn Tonnen Haschisch täglich in alle Welt versandt – auch zur Freude der deutschen, bayerischen und österreichischen Hanffreunde.

 

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3 Kommentare
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Rogg
20 Tage zuvor

Alles halb so wild. Wenn nur die Hälfte von dem stimmt, was man über korrupte Beamte aus Marokko hört, dann ist das Zeug bald wieder auf dem Markt.

Ali
20 Tage zuvor

Rogg:
Ich denke auch, dass das nur großmäuliges Getue seitens der marokkanischen Behörden ist. So korrupt wie die sind, ist das Hasch bald wieder auf dem Markt. Die Politik muss sich schon etwas anderes einfallen lassen, wenn sie der Mafia endlich die Kohle streitig machen wollen. Falls sie das überhaupt wollen. Man hört, dass die Mafia sehr gut schmiert. Die haben kein Interesse daran, dass Cannabis legalisiert wird.

Haschberg
19 Tage zuvor

Man kann nur hoffen, dass das gute Harz, welches in großen Mengen so dringend in Deutschland gebraucht wird, 1 zu 1 wieder auf den Schwarzmarkt kommt. Es zu vernichten wäre jedenfalls schierer Wahnsinn.