Update DrugChecking in Deutschland: Die Ampelregierung versprach im Koalitionsvertrag: „Modelle zum Drugchecking und Maßnahmen der Schadensminderung ermöglichen und bauen wir aus.“
Neben unserem Lieblingsthema Hanf und der Cannabislegalisierung verharrt die Regierung auch an dieser Front, obwohl der Aufwand relativ gering ist.
Zur Erinnerung: „Drugchecking ist eine Methode, mit der Konsumenten von illegalen Drogen ihre erworbene Substanz bestimmen lassen können, den Wirkstoffgehalt erfahren sowie vor etwaige Streckmittel gewarnt werden können. Streckmittel wie PMMA, PMA, Fentanyl oder falsch dosierte „Pillen“ können für den Konsumenten schnell tödlich enden. Es ist bei einer Einführung einer solchen Maßnahme essentiell, dass das Ziel, den Endkonsumenten zu schützen, absolute Priorität hat. Nicht nur schwer abhängige Menschen, die kaum finanzielle Mittel haben, können sehr davon profitieren.“
Bereits im Dezember 2021 und im Mai 2022 publizierten wir einen Beitrag über das geplante DrugChecking der neuen Bundesregierung, bislang wurden allerdings keinerlei Fortschritte dahingehend gemacht. Deshalb haben wir eine erneute Presseanfrage an das Bundesministerium für Gesundheit sowie an das Büro des Drogenbeauftragten gestellt.
Die Antwort des Bundesministeriums für Gesundheit war leider wenig überraschend. Es wurde erneut die Priorität des DrugCheckings sowie des Gesundheitsschutzes betont.
Vorrangiges Ziel und Leitgedanke des Gesetzgebungsvorhabens sei es, für einen “bestmöglichen Gesundheitsschutz” der Drogenkonsumentinnen und Drogenkonsumenten zu sorgen.
Allerdings kann zur konkreten Ausgestaltung eines Gesetzesentwurfs sowie zur Einführung von DrugChecking zum aktuellen Zeitpunkt noch keine Aussage getroffen werden.
Das Büro des Drogenbeauftragten gab bislang leider keine Antwort ab. Allerdings ist nicht davon auszugehen, dass dort andere Informationen vorliegen als beim Bundesministerium für Gesundheit.
Es ist enttäuschend zu sehen, dass wichtige, gar essentielle Wahlversprechen nicht eingehalten werden und dass die Umsetzung hinausgezögert wird. Der Aufwand für die Umsetzung des DrugCheckings ist gering und die Auswirkungen sind groß.
Es geht hierbei nicht nur um Schadensminimierung, sondern um tatsächlich tödliche Überdosierungen und den Tode durch Streckmittel wie PMA und PMMA oder gar synthetische Cannabinoide zu verhindern.
Schweiz, Österreich und die Niederlande haben alle funktionierende DrugChecking Modelle. Deutschland hängt auch hier leider wieder hinten dran.
Die Regierung muss schleunigst auch in diesem Bereich handeln. Zeit kostet hier nicht nur Geld, sondern auch Menschenleben.
Ein Beitrag von Simon Hanf
Ich finde es sehr gut, dass Ihr über diese Thema berichtet und hierzu auch immer wieder Updates gebt. Daher würde ich Euch auch ein Update an die Hand geben. Tatsächlich gibt es seit 2021 eine Veränderung im Thema Drug Checking. Ein Projekt in Thüringen hat hier gestartet, welches Drug Checking auf Partys anbietet. Ich habe dies auf einer Party gesehen und fand dies sehr interessant. Ich habe daraufhin deren Arbeit etwas verfolgt. Die Mädels und Jungs sind von miraculix (https://www.miraculix-lab.de/) und bieten hier direkt eine Substanzanalyse mit Beratung an. Wenn ich es richtig verstanden habe auch direkt in Zusammenarbeit mit der Suchthilfe in Thüringen. Gibt hierzu auch einige Presseberichte: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/128190/Thueringens-Gesundheitsministerin-will-Drug-Checking-verstetigen https://magazin.hiv/magazin/drug-checking-thueringen/ https://drogerie-projekt.de/aktuelles.html Man findet hier auch vieles auf deren Seite… Weiterlesen »
So ganz legal ist so eine Überprüfung auch nicht.Immerhin besitzt man die Testware bis zum Konsum.