Montag, 26. August 2024

Bayerns Ministerpräsident will Cannabis „definitiv“ verbieten

Im ARD-Sommerinterview gab der bayerische Landesvater Markus Söder ganz Deutschland das große Indianerehrenwort, nach Ablösung der Ampelregierung die Cannabis-Teilegalisierung wieder rückgängig zu machen.

Cannabis

 

 

Eine Glosse von Sadhu van Hemp

 

 

Die Ampelregierung ist ein Alptraum für jenen Teil der deutschen Bevölkerung, der es gerne primitiv und unzivilisiert mag. Dass diesen Menschen unter der rotgrüngelben Bundesregierung großes Leid widerfährt, weiß der bayerische Ministerpräsident nur allzu gut: Auch er hasst den woken linksgrün versifften Multikulti-Genderwahn, der ganz Berlin, also den nichtfunktionierenden Teil Deutschlands, im Würgegriff hält und bundesweit zu Schnappatmung führt.

 

Und so lässt der Söder Markus im ARD-Sommerinterview kein gutes Haar an Scholzens Regierungskoalition. Die allerallergrößte Schuld an dem Ampel-Elend, das nicht nur die bayerische, sondern die gesamte deutsche Bevölkerung ertragen muss, haben selbstverständlich die Grünen. Wer sonst? Merkel ist ja weg. Nun sind es Habeck, Baerbock und Co., die dem Vaterland Schaden zufügen. Diese Ansicht ist inzwischen breite Volksmeinung und findet insbesondere in jenen Kreisen Anklang, die mit dem neumodischen Gedöns wie LGBTQ, Klimaschutz und anderen Abartigkeiten nichts anfangen können.

 

Nun gut, zu diesem einfachen Volk hat er nun gesprochen, der christsoziale Allwissende aus dem fernen Land der fremdartigen Bayernmenschen. Mit einem feisten Grinsen hat der mit einem König-Ludwig-Bart geschmückte Gebieter aus dem Freistaat Bayern alles weggeschwurbelt, was ihm der stellvertretende Leiter des ARD-Hauptstadtstudios an kritischen Fragen stellte. Geradezu meisterhaft lenkte der von sich selbst berauschte Söder vom eigenen Versagen in der Merkelzeit ab. Viel schlimmer als alles andere sei ja wohl die Cannabis-Legalisierung der Ampelregierung, betont er.

 

Zweimal konnte Söder das Reizwort Cannabis ins Gespräch einbringen. Danach gefragt wurde er nicht. Selbst beim wesentlich brisanteren Thema Migration und Einbürgerung musste der Seitenhieb gegen die Cannabis-Teilfreigabe sein. Zwar verwies er darauf, der schnellen Einbürgerung einen Riegel vorschieben zu wollen, um jedoch im gleichen Atemzug zu ergänzen: „… so wie wir Cannabis wieder verbieten würden – definitiv, wenn wir die Verantwortung übernehmen könnten“.

 

Das Thema Cannabis scheint Söder in besonderem Maße zu triggern. Die Kernaussage ist,  die Teilentkriminalisierung der Haschisch- und Marihuana-Konsumenten sowie das Gesetz zur schnelleren Einbürgerung von Menschen, die in Deutschland leben und arbeiten wollen, rückgängig zu machen. Beide Bevölkerungsgruppen sollen also in diesem unseren schönen Vaterland bleiben, wo der Pfeffer wächst. Und das Schlimme ist, dass Söder keine Skrupel hat, sich mit seinen Äußerungen auf eine Stufe mit der rechtsextremen und demokratiefeindlichen Höckepartei zu stellen.

 

Das ARD-Sommerinterview mit Bayerns Ministerpräsident hat gezeigt, dass aus dem Land der Bajuwaren keine Impulse zu erwarten sind, die der zunehmenden Spaltung der Gesellschaft und der Verwahrlosung der Elite entgegenwirkt. Söders auf unterstem Niveau gefahrener Konfrontationskurs gegen die Ampelregierung zeigt deutlich, dass der CDU/CSU außer Hetze gegen Hänflinge, Grüne und Einwanderer nicht mehr viel einfällt, um der Konkurrenz, die im selben braunen Sumpf nach Stimmen fischt, Paroli zu bieten.

 

 

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1 Kommentar
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Martin R.
40 Sekunden zuvor

Oh man, da kann man nur hoffen das Häuptling gespaltene Zunge nicht genug macht bekommt. Wasser predigen und Bier saufen. Sowas liebe ich.