17 x Global Marijuana March 2014 – aus Wuppertal fehlt jede Spur
Facebook, die Millionärswahl, wachsende Repression, eine unzumutbare Situation für Cannabis-Patienten, Führerschein-Desaster; es gibt viele Gründen, die immer mehr Menschen dazu bewegen, sich für die Re-Legalisierung von Cannabis einzusetzen. Auch dieses Jahr war der GMM wieder ein guter Gradmesser, ob und wie die Bewegung wächst. Mit 15 deutschen, zwei österreichischen Städten und insgesamt über 10.000 Teilnehmenden hat die Legalize-Bewegung jetzt schon Ostermarsch-Niveau erreicht, bevor die größte Hanfdemo des Jahres, die Berliner Hanfparade, überhaupt statt gefunden hat. Der spezielle Dank hierfür geht an die Aktiven von Hamburg bis Kempten, die die zahlreichen Aufrufe von Hanfverband, Hanf Journal und exzessiv.tv in die Tat umgesetzt und Anfang Mai eine echte Veranstaltung für die illegalisierte Pflanze durchgezogen haben. Besonders das Echo der lokalen Medien war nahezu überwältigend, passiert doch oft sonst nicht viel Erwähnenswertes. Genau das war und ist die Chance, das Thema Re-Legalisierung auch auf Bundesebene hoffähig zu machen: Lokal handeln-global denken. Denn auch der Initiator des GMM, Dana Beal, war im Prinzip der erste US-Aktivist, der erkannt hat, dass der Kampf um Hanf nur gewonnen werden kann, wenn es ein weltumspannender wird. Jetzt, wo man hier und da anfängt, die Früchte von 40 Jahren Re-Legalisierungsarbeit ernten zu können, sitzt Dana Beal in den USA eine Haftstrafe wegen Cannabisbesitz ab. Welch Ironie des Schicksals, alleine um den Vater der GMM-Bewegung zu würdigen, sollten 2015 in Deutschland, Österreich und der Schweiz so viele Menschen kommen, wie dieses Jahr allein in Rio de Janeiro. In der Stadt des WM-Finales kamen am 3. Mai über 100.000 Menschen zum Global Marijuana March zusammen.
Unsere Redaktion ist dieses Jahr in Wien auf dem Hanfwandertag und eine Woche später in Berlin für die Legalisierung marschiert, der mit 5.000 – 6.000 Demonstrierenden ungefähr die Hälfte aller Teilnehmer im deutschsprachigen Raum stellte. In Deutschland waren Ulm mit 600 (!) sowie Hamburg, Dortmund und Berlin mit jeweils 500 Menschen am besten besucht. Schämen sollten sich die Schweizer, wo es nicht eine Stadt geschafft hat, im Rahmen des GMM eine Veranstaltung zu organisieren. Da kann man nur fragen: „Wer hat’s erfunden?“ Die Schweizer Bewegung war der deutschen und der in Österreich einmal weit voraus, mittlerweile verlassen sich die Kiffer dort wohl auf die Politik, die gerade mehr Ansätze zum Regulierungswillen zeigt als die mausetote Hanfbewegung der Eidgenossen.
Der GMM 2014: Zahlen und Fakten:
Hamburg: 500 Menschen nahmen an einer musikalischen Veranstaltung im Schanzenviertel teil.
Heidelberg: 350 Menschen zogen unter dem Motto „Cannabis legal-International“ durch die Innenstadt.
Dortmund: Organisiert von Hammf e.V. Grüner Jugend und den Piraten zogen 500 Menschen friedlich durch die Bierstadt und forderten die Freigabe von Hanfblüten für Erwachsene und für Cannabis als Medizin.
Plauen: 40 Menschen erregten trotz geringer Teilnehmerzahl großes Aufsehen in der Innenstadt.
Frankfurt a.M.: Hier organisiert die Hanfinitiative bereits im zehnten Jahr den GMM, den auch 2014 wieder 400 Teilnehmer nutzten, nicht nur für die Mainmetropole Coffeeshops und Jugendschutz zu fordern.
Erlangen: Die Demo wuchs von anfangs 70 auf später 200 Menschen. Hier gab es zudem 200 Unterschriften für einen ortsansässigen Cannabis Social Club.
Nürnberg: Einen Tag nach den meisten Städten lud Hanf Journal Herausgeber Emanuel „Emmi“ Kotzian zur GMM-Review ins Kulturzentrum „Desi“ ein. 100 Menschen folgten der Einladung, in deren Rahmen Emmi seine Erlebnisse vom Hanfwandertag Tags zuvor schilderte. Auf jeden Fall auch in Nürnberg nachahmenswert, Franken wandert dann 2015.
Ulm: Deutsche Jahresbestleistung 2014, denn mit 600 Hänflingen lag die Donaustadt vor Berlin, Hamburg, München und Köln. Hut ab.
Dresden: Auch zum ersten GMM der Sachsenmetropole kamen im Laufe des Tages 400 Leute zur Re-Legalisierungsveranstaltung am Alaunplatz.
Hannover: Grillen oder Chillen heißen die Schlagworte der Legalisierungsbewegung an der Leine, die bereits zum dritten Mal unter Federführung des Ottmob e.V. eine Demonstration für ihren geliebten „Ott“auf die Beine gestellt haben, an der 400 Hanffreundinnen und-freunde teilnahmen.
Kempten: Hier zogen am 17.Mai 60 – 80 Demonstranten unter massiver Polizeipräsenz durch die Innenstadt. Die Ordnungshüter hielten sich jedoch auch hier, in der Höhle des koksenden und prügelnden Drogenfahnder-Löwen, vornehm zurück. So wie auf allen Veranstaltungen zum GMM in Deutschland und Österreich. Auch das war nicht immer und überall so.
München: Auch hier zogen 200 – 300 Menschen unter dem Motto “Mia san mia, ob Hanf oder Bier“ mit Transparenten durch die Innenstadt.
Bremen: Ziggy Jackson musste 2014 nicht nach Berlin kommen, um in seiner Heimatstadt zusammen mit circa 199-299 anderen für die eigentliche Bestimmung seiner Bongs zu protestieren.
Köln: Der Cannabis Colonia e.V organisiert neben der Dampfparade im Sommer auch den GMM in der Domstadt. Zur „Generalprobe“ der Dampfparade, die am 2.August 2014 stattfinden wird, kamen am 3. Mai rund 300 Teilnehmer.
Würzburg: Selbst die Lokalpresse Würzburgs spricht von 300 Demonstrierenden, Teilnehmer meinen sogar, 500 – 700 Leute gezählt zu haben. Chapeau nach Franken.
Salzburg: Nah dem ersten Cannabis Social Club, hat Salzburg jetzt auch seinen ersten GMM erlebt. Rund 40 Teilnehmende machten besonders auf die unhaltbare Situation der Patienten in Österreich aufmerksam.
Berlin: Last but not least kamen in der Hauptstadt, in der der GMM traditionell am zweiten Maiwochenende stattfindet, 500 Leute in der Hasenheide zusammen, um zusammen zum Görlitzer Park zu ziehen, wo nicht nur sie gerne einen Coffeeshop hätten.
Wuppertal: Hier fehlt jedwede Rückmeldung seitens der Veranstalter oder der Presse.
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