Dienstag, 7. Mai 2013

Am 10. August 2013 startet die Hanfparade

Am 10. August 2013 werden zum 17. Mal im Rahmen der Hanfparade Menschen in Berlin auf die Straße gehen, um für den längst überfälligen Kurswechsel in der Cannabispolitik zu demonstrieren.

Der schicke Flyer der Hanfparade. Auch in Growshops deiner Nähe in REAL!

Denen, die für den Bundestag kandidieren, soll gezeigt werden, dass auch nach der Wahl eine Politik nicht hingenommen wird, die Menschen ihres Arbeitsplatzes, ihres Ansehens, ihrer Gesundheit und ihrer Freiheit beraubt. Die Gebraucher von psychotrop wirkenden Cannabisprodukten wollen sich von doppelmoralischen Gesundheitsaposteln und verlogenen Politikern ihre Selbstbestimmung nicht nehmen lassen und fordern von den Verantwortlichen gerechtes Handeln. Deshalb wird auf der Hanfparade am Samstag, den 10. August 2013, ab 13 Uhr unter dem Motto „Meine Wahl – Hanf legal!“ für die Legalisierung von Cannabis als Medizin, Rohstoff und Genussmittel demonstriert. Treffpunkt ist in diesem Jahr der Bahnhof Zoo.

Meine Wahl – Hanf legal!
Beim Stichwort Wahl denken viele an Parteien und Parlamente. Demokratie findet aber nicht nur alle vier Jahre auf dem Stimmzettel statt. Vielmehr treffen wir alle täglich politische Entscheidungen – wir wählen, wenn wir kaufen, arbeiten, konsumieren.

Echte Freiheit muss die freie Entfaltung der Persönlichkeit, des Lebensstils und des Genusses ermöglichen. Das Verbot der Pflanze Hanf und der aus ihr gewonnenen Genussmittel (Haschisch und Marihuana) verstößt jedoch nicht nur gegen das Menschenrecht auf Freiheit. Unter den Folgen der falschen Cannabispolitik (Schattenwirtschaft, Repressionskosten, millionenfache Kriminalisierung) leidet die ganze Gesellschaft.

Besonders auffällig wird der Unterschied zwischen dem Selbstverständnis der Hanfverfolger als „Gesundheitsschützer“ und den wahren Folgen des Verbots, wenn unter dem Deckmantel der gesundheitlichen Fürsorge, Kranken die heilende Medizin vorenthalten wird. Die Hanfparade kämpft für das Menschenrecht, die Mittel zur Erhaltung der Gesundheit frei wählen zu dürfen. Die Kriminalisierung der Cannabispatienten und ihrer Ärzte ist ein eklatanter Verstoß gegen das Grundgesetz.

Im Schatten des Cannabisverbotes raubte man den Menschen das Wissen über eine der ältesten Kulturpflanzen. Hanf, der noch vor 100 Jahren in Form von Textilien, Papier und Baumaterialien allgegenwärtig war, fristet heute ein unverdientes Nischendasein. Die Hanfparade will die nützlichste aller Pflanzen zurück auf die Tagesordnung bringen.

Neue Route: Hier geht’s lang
In den vergangenen Jahren zog die Hanfparade stets vom Alexanderplatz zum Brandenburger Tor quer durch den alten Bezirk Berlin-Mitte. Die Route führte durch ein Gebiet, dass einst zu Ostberlin (Hauptstadt der DDR) gehörte. Dieses Jahr wird die Hanfparade wieder den Teil Berlins beehren, der zum westlichen Bereich der geteilten Stadt gehörte. Der alte Bezirk Berlin-Charlottenburg war einst das Zentrum von Westberlin und der Bahnhof Zoo war der wichtigste Verkehrsknotenpunkt im Westteil der Stadt.

Der Bahnhof Zoo war jedoch nicht nur ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt, sondern auch ein sozialer Brennpunkt. In den 1970er und 1980er Jahren war der Bahnhof ein Treffpunkt der Drogen- und Stricherszene. Das Buch „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“, das von Kai Hermann und Horst Rieck aufgrund von Tonbandprotokollen von Christiane F. niedergeschrieben wurde, thematisiert den Alltag in der Drogenszene aus der Sicht einer Betroffenen. Durch diese Veröffentlichung erlangte der Bahnhof bundesweite Bekanntheit. Diese Vorgänge am Bahnhof beendete die Berliner Verwaltung Ende der 1980er Jahre durch rigorose Polizeieinsätze. Trotzdem ist der Bahnhof Zoologischer Garten weiterhin ein Treffpunkt für viele Obdachlose, Stricher und Junkies, besonders an den Brücken der Eisenbahngleise. Der Bahnhof Zoo ist gekennzeichnet durch eine verfehlte Sozial- und Drogenpolitik. Deshalb wird die Hanfparade 2013 an diesem Ort starten.

Die Auftaktkundgebung wird um 13 Uhr vor dem Bahnhof Zoo beim Hardenbergplatz stattfinden. Wie kein anderer steht dieser Ort für die gescheiterte Drogenpolitik der letzten vier Jahrzehnte. Das Vorurteil von der Einstiegsdroge Cannabis, die zu einer im Elend endenden Drogenkarriere führt, soll hier mit fundierten Reden bekannter Experten widerlegt werden.

Der Umzug mit Paradewagen wird dann über den Breitscheidplatz an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche vorbei über den Kurfürstendamm, der Tauentzienstraße zum Wittenbergplatz führen, um dann durch den Ortsteil Schöneberg via Kleiststraße und „An der Urania“ vorbei in den Ortsteil Tiergarten zu gelangen. Dort geht es durch die Schillstraße über den Lützowplatz in die Klingelhöferstraße zur Bundeszentrale der CDU, dem Konrad Adenauer Haus. Die dort gegen 14:45 Uhr stattfindende erste Zwischenkundgebung wird die wenige Wochen später stattfindende Bundestagswahl thematisieren. Hanffreunde und -freundinnen haben eine Entscheidung zu treffen und sollten ihr Recht nutzen, den Prohibitionsparteien eine klare Absage zu erteilen.

Danach wird die Demonstration durch die Von-der-Heydt-Straße via Reichpietschufer, Potsdamer Straße, Potsdamer Platz und Leipziger Straße zum ehemaligen Preußischen Herrenhaus, dem Sitz des Bundesrates ziehen. Hier wird mit der zweiten Zwischenkundgebung gegen 15:45 Uhr darauf aufmerksam gemacht, dass auch die Länderkammer Verantwortung für das Andauern des Verbots der alten Kulturpflanze Hanf trägt.

Im Anschluss wird die Hanfparade via Leipziger Straße, Friedrichstraße und „Unter den Linden“ bis zur Ecke Schadowstraße ziehen. Über die Schadow-, Dorotheen- und Ebertstraße wird die Hanfparade 2013 die Teilnehmer am Reichstag (Sitz des Bundestages) und dem Brandenburger Tor vorbei zur Straße des 17. Juni führen. Dort wird von 17 bis 22 Uhr die große Abschlusskundgebung mit Livemusik und Reden, sowie Informationen und Mitmachangeboten rund um den Hanf (lat. Cannabis) stattfinden.

www.hanfparade.de

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