Dienstag, 3. Juli 2012

Fünf Himmelhündinnen auf dem Weg zur Hölle

Bud Spencer´s wilder Pflanzenmix

Nach seinen Umbauten und dem Start ins Familienleben hatten wir nichts mehr von unserem Kumpel Bud Spencer gehört, bis er eines heißen Sommertages ganz unverhofft mit seiner Corvette vor unsere Türe stand und uns nach dem Verladen ins Auto mit Lichtgeschwindigkeit nach Budspencerhausen fuhr.
Es gab einige Neuigkeiten zu berichten, Fotos zu bestaunen, Sorten anzutesten und auch die Neuvorstellung seiner frischesten Bewohnerinnen standen auf dem Speiseplan.
Zuletzt hatte sich Buddy eine kleine Wandausbuchtung zur Anwuchskammer umgebaut und auch seinen Micro-Harvester mit allerlei neuem Equipment bestückt. Um seine ersten Klonkünste nun zu prüfen, versuchte er sich zu Beginn an Pflanzen, die er aus unbekannten, in Rauchgras gefundenen Samen aufzog und denen er nach zwei Wochen Wachstum die ersten Triebe entfernte.
Um die Samen erst einmal keimen zu lassen, schmiss er sie in ein Glas mit Wasser und setzte die, die nach einiger Zeit auf den Boden sanken, auf Servietten, die in wasserverdünnter Nährlösung und Wurzelstimulanz gebadet wurden. In einem Minigewächshaus auf dem Fensterbrett wurden nach circa drei Tagen die ersten Keimlinge geboren. Buddy setzte sie in Minitöpfe, die mit Kokos befüllt waren und stellte diese in die Wachstumskammer. Fünf Unbekannte erblickten nach zwei Tagen das Licht des energieliefernden Stromkonzerns.
Um Platz zu sparen, wurden dann je zwei Pflanzen zusammen in einen vier Liter fassenden Topf mit Kokos umgesetzt. Eine Hanfpflanze durfte alleine stehen.
Die Mädels gediehen ohne zu murren und nach besagten zwei Wochen stellte Bud die beiden doppelt bestückten Töpfe in den Blüteraum. Zuvor schnitt er ihnen aber die ersten Seitentriebe ab, stellte diese während der gesamten Aktion in ein Wasserglas und steckte sie anschließend mit frisch geschnittenen Stengeln in Easy Plug Quellwürfelchen. Durch die kurze Anwuchszeit waren die Steckis auf Liliputaner-Niveau, damit aber auch angemessen klein, um neben der verbleibenden fünften Unbekannten auf dem knapp bemessenen Wachstumsort überhaupt Platz zu finden.
Buddy nummerierte jede Pflanze und die dazugehörigen Steckis, damit er sich nach der ersten Ernte für eine Favoritin entscheiden könnte, falls das Klonen erfolgreich und auch was Schönes dabei wäre.
Unter 12 Stunden Blütelicht schossen die Pflanzen in die Höhe und nach ungefähr zwei Wochen waren die ersten Geschlechtsmerkmale erkennbar – nach zwei weiteren Wochen die des unerwünschten Geschlechtes an einer der vier rein geglaubten Mädels. Eine Hermaphrodite hatte sich entwickelt und recht unscheinbar zwischen den Frauenverein gemogelt. Bud Spencer zeigte keine Gnade und rupfte die/den Zwitter vorsichtig aus der Erde, um nicht das Wurzelwerk der Nachbarplanze zu beschädigen. Da nun mehr Platz zur Verfügung war, entwickelte sich diese anschließend auch ein bisschen besser als die beiden anderen im nun einzigen Doppeltopf.
Schön anzuschauen waren die unterschiedlichen Wachstumseigenschaften in Form, Geruch, Größe und Knospenbildung. Alles deutete zunächst auf breitblättrige Indicas, im Laufe ihres Lebens zeigten sie aber immer mehr Sativa Merkmale. Zwischen hell- und dunkelgrünen, dünn gehaltenen Blättern variierten die Pflanzen und versprachen Abwechslung nach der Ernte.
Buddy hielt sich an einen Neun-Wochen-Plan und düngte die Pflanzen mit Resten seiner letzten Durchgänge. Beginnend bei einem EC-Wert von 1,0 bis eine Woche vor Ernte ein Wert von 2,1 erreicht wurde. Ordentlich gespült war beim Genuß der fertigen Sorten kein Kratzen spürbar.
Angenehme Highs, nicht zu kräftig aber leicht psychedelisch stellen die Auswirkungen des Konsums der ersten Runde Pflanzenmaterials aus dem Sammelsurium der Samensammlung dar.


Unbekannte Nummer 5 – Das Space-Shuttle – Foto: Bud Spencer

Während dieses Grows ist Bud in den Besitz einiger Autoflowering Samen der spanischen Delicious Seeds Samenbank gekommen, die er sich jedoch noch aufheben möchte sowie an feminisierte Samen der Devils Harvest Samenbank, von der Buddys Sorte auf den Namen Casey Jones hört. Letztere hat Buddy nach bewährter Methode keimen lassen als absehbar wurde, dass nur wenige der ersten Klone überleben würden. Die kommerziellen Samen funktionierten dafür einwandfrei und vier von fünf Samen der Powerzüchtung keimten direkt.
Ihnen wurde nach der Verpflanzung in die Anzuchttöpfchen der Umzug in brandaktuelle Root Pouches gewährt, die mit 3,8 Liter Volumen ein besseres Wurzelambiente versprechen als größere Plastiktöpfe.
Mit genutztem Cocostar Kokos befüllt, das ordentlich durchgewaschen wieder auf einen pH-Wert von 6,0 gebracht wurde, wurden zwei Caseys nach eineinhalb Wochen Minitopf direkt in besagten Root Pouches in die Blütekammer geschickt, in der die letzte Überbleibende der ursprünglich fünf Unbekannten, seit der Erntezeit der anderen drei, bereits wartete.
Diese stand nun circa vier Wochen in der Blütekammer und machte einen hervorragenden Eindruck, den sie wohl der langen, knapp zehnwöchigen Wachstumsbeleuchtung unter zwei 36 Watt Leuchten zu verdanken hatte. Drei übergroße Mainbuds erweckten beim Anblick den Eindruck eines startenden Space Shuttles samt zugehöriger Trägerraketen. Echt schickes Teil, Buddy!
Leider war es um Mr. Spencers Klonkünste schlechter bestellt, denn nur zwei der Hermaphroditen überlebten. Bud wirft sich eine stiefmütterliche Behandlung vor. Da seine anderen Bewohner aber immer einen ausgeglichenen Eindruck machen, nennen wir es Anfängerpech.
Da nun eh alles auf die vielversprechende, holländische Züchtung umgelegt werden soll, ist der Verlust der schönen Shuttle Genetik zwar schade, aber aus Buddys Sicht dank Platzmangel auch zu verkraften. Nummer Fünf bekam somit Besuch von zwei jungen Casey Jones Pflanzen, die sich in den Pouches wohl wohlfühlten, während zwei weitere in gleichen Behältnissen als mögliche Mutterpflanzen auserwählt, tägliche Wachstumszeit von 18 Stunden erhielten.
Jetzt war Warten angesagt. Warten, das Buddy leichter fiel, da drei verschiedene bereits getrocknete Budbuds ja für Abwechslung in der dicken Lunge sorgten. Bud schaute somit gemütlich einige seiner alten Klassiker, ging schwimmen und aß ein wenig Schweinebraten mit Freunden in einer der einschlägigen Kneipen seiner Heimatstadt.
Nächste Woche soll das Space Shuttle Nummer Fünf gestartet werden und etwas Platz wird frei.
Aus diesem Grund hat Buddy nun begonnen strikt nach Anleitung die ersten Triebe der beiden im Wachstum stehenden Casey Jones zwecks Klonung abzutrennen und mit Wurzel Gel benetzt in neue Easy Plugs zu verfrachten. Sollten die verbesserten Klonversuche Erfolg zeigen, werden beide „Muttis“ bald zu den anderen in die Blüte geschickt und der Weg zu unzähligen Wiederholungen wird frei.
Buddy hat sich für die Green Devil Harvest Züchtung frischen GHE Dreikomponenten-Dünger besorgt und wird auch mit Oxy Grow Chemikalien für den extra Kick Sauerstoff im Gießwasser sorgen. Letzteres, obwohl nicht ungefährlich und nicht in Deutschland erhältlich, nutzt er dann auch, um bei Nummer Fünf den Countdown zu verkürzen. Spülen kann man seine gedüngten Pflanzen mit der sauerstoffhaltigen Lösung nämliche ebenso.
Wir sind gespannt, wie stark die holländische Sorte Buddy Sortenmix übertreffen wird und ob Nummer Fünf zu halten vermag, was sie rein vom optisch derzeit verspricht.
Halt uns auf dem Laufenden, Bud Spencer, wir freuen uns auf unseren nächsten Ausflug in dein grünes Gartenhaus.

Nicht nachmachen –
Gesetze ändern.

Abonnieren
Benachrichtige mich bei

Schnelles Login:

0 Kommentare
Inline Feedbacks
Alle Kommentare zeigen