Mittwoch, 2. Juli 2008

Für andere ist es ganz normal

Elitäre Kreise und ihr zweites Gesicht

Wer im Berufsleben stark gefordert werde und ständig unter Druck stehe 110 Prozent zu funktionieren, dabei seine Familie ernähren und sich selber weiter bringen möchte, greife mittlerweile sehr viel häufiger zu verschreibungspflichtigen Medikamenten, Aufputschmitteln oder sogar illegalen, chemischen Drogen.
Die Fälle von Betroffenen, die über Jahre ein Karrierehoch mit chemischer Unterstützung bestritten würden immer häufiger wegen eines Burn- Out -Syndroms in Kurkliniken und von Psychatern behandelt.
Meist gehe es den Behandelten dann weniger um einen Ausstieg aus der Abhängigkeitssituation als viel mehr um eine schnelle Behebung der Krankheitssymptome um schnellstmöglich weiter machen zu können.
In einer nicht representativen Studie des Magazins “Nature” äußerten sich US-Forscher zu dieser Thematik, wobei jeder fünfte zugab Hirndoping betrieben zu haben; immerhin zwölf Prozent würden es regelmäßig betreiben. Ritalin sei die am häufigsten benutzte Substanz, gefolgt von Provigil.
In Deutschland sei das Konsumentenmuster eher auf klassische Medikamente und Drogen eingestellt. Kokain und Valium seien nach Beobachtung des Psychaters der Medizinischen Hochschule Hannovers Professor Hinderk Emrich die häufigsten Substanzen.
Alltagsstreß und Leistungsdruck der heutigen Erfolgsgesellschaft öffnen diesem wachsenden Markt weiterhin alle Türen und Tore, und die geifernde Pharmaindustrie hat ihre Hände nach diesem Goldelefanten schon ausgestreckt: 600 neue Medikamente schlummern bei ihren Erbauern auf ihre Chance zur Verbesserung menschlicher Gedanken und natürlich der Steigerung der Gewinne – diese haben sich in den letzten acht Jahren schon verzehnfacht…

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