Swayzak: Some Other Country (!K7 / rough trade)
Drei Jahre hat das letzte Studioalbum des Duos, „Loops From The Bergerie“, mittlerweile auf dem Buckel. Seitdem ist nicht nur James Taylor Vater geworden, auch musikalisch hat sich einiges getan: Als Reaktion auf dieses ganze prätentiöse Minimalzeug setzen Swayzak verstärkt auf Atmosphäre und lassen ihren melancholischen Dub-Techno mit dem Pop der 80er fusionieren. Ihr fünftes Album beginnt gleich mit einer Hymne: Eine sich mit weitem Hall ausbreitende Piano-Melodie, eine Vocal-Catchphrase, die sich direkt ins Hirn gräbt, dann donnernde Drums und eine 4/4-Bassdrum, die man mehr spürt als hört. Trotz der extrem langatmigen Arrangements verlieren ihre Dub-beeinflussten Produktionen nur äußerst selten an Spannung. „No Sad Goodbyes“ geht locker als bester Track der Platte durch: Richard Davis’ melancholisch-hypnotischer Gesang, der dank reichlich Delay und Hall beinahe artifiziell klingt, ergänzt sich perfekt mit dem puristischen Klangbett. Absurd und urkomisch singt hingegen in „Silent Luv“ die italienische Spaßrockband „Les Fauves“ über eine unglückliche Jugendliebe. Aber auch die deutlich härteren, hypnotischen Instrumental-Tracks wie „By The Rub Of Love“ machen nicht nur auf dem Dancefloor, sondern ebenfalls beim Chillen bei 36 Grad im Schatten eine gute Figur. Mit „Some other country“ liefern James Taylor und David „Brun“ Brown auf jeden Fall ihr bisher ausdruckstärkstes Album.
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