Mugison – Mugimama, Is This Monkey Music? (accidental records)
Orelius Mugison ist ein ehemaliger Segler aus den West-Fjorden Islands, die nur gut eine Tagesreise vom Nordpol entfernt liegen dürften, und ein Troubadour des elektronischen Zeitalters. Nach seinem Umzug nach London hat er 2003 sein Debut-Album veröffentlicht und in 2004 gar zwei Alben aufgenommen. Einmal in einer Kirche in Sudavik – nahe seiner Heimatstadt Isafjordur – den Soundtrack zu Fridrik Thor Fridrikksonís Film „Niceland“ und dann sein zweites Soloalbum „Mugimama, is this monkey music?“, das Ende April auf Matthew Herberts’ Label Accidental erscheint. Zu hören gibt es reichlich verschrobenen Indierock, der seine Wurzeln dennoch auch in elektronischer Musik weiß. Durch die Verquickung von Songwriting und Psychedelia sind die Songs mal zuckersüß – mal rauh und brutal. Teils rein akustisch und reichlich lo-fidelity aufgenommen, dann wieder verspielt bis ins kleinste Detail, entstehen wunderbare Kompositionen wie das großartige „I’d Ask“. Der sympathisch verrückte Isländer singt mal allein, mal gemeinsam mit seiner Freundin Rùna, was – wie im minimalistischen „What I Want To Say In Your Funeral“ – einfach nur schön klingt, bevor der Hörer mit dem anschließenden, völlig verqueren Folgetrack endgültig die Fassung verliert. Ja, wohltuend sind die zwölf Stücke nach einiger Eingewöhnungszeit ohne Zweifel. Isländer können alles – außer Mainstream! Noch mehr Lächeln, Tränen, Liebe, Mut & Rock’n’Roll.