Der Virologe Hendrik Streeck ist neuer Drogenbeauftragter der Bundesregierung und kein Freund der Cannabis-Teilfreigabe

Eine Glosse von Sadhu van Hemp
Seit 1992 erachtet es die Bundesrepublik Deutschland für dringend erforderlich, der Bevölkerung in Sucht- und Drogenfragen einen Kundigen zur Seite zu stellen, der mit erhobenem Zeigefinger die Richtung vorgibt. Geholfen hat es nicht: Die Bürger und Bürgerinnen laufen weiter sehenden Auges in die „falsche“ Richtung – vor allem beim Genuss von Haschisch und Marihuana. Der Wunsch der Tugendwächter, dass in Deutschland nie wieder einer Joint angeht, ist in den 33 Jahren seit Bestehen des Amtes des Drogenbeauftragten nicht in Erfüllung gegangen. Ganz im Gegenteil: Es wird mehr geknattert als je zuvor.
Der Job des Drogenbeauftragten der Bundesregierung ist ein äußerst undankbarer – vor allem in einem Land, das in der Weltrangliste beim Alkoholkonsum ganz vorne dabei ist. Aus drogenpolitischer Sicht haben die Deutschen ein schweres, sehr schweres Alkoholproblem, das in allen Bereichen des gesellschaftlichen Zusammenlebens einen Schaden anrichtet, der mit normalen Maßstäben nicht messbar ist. Sich dem ungezügelten Alkoholmissbrauch hinzugeben, ist in hiesigen Gefilden Folklore. Exzesse im Alkoholrausch werden hingenommen – mit all seinen Abartigkeiten. Wer zur Vernunft mahnt, wird verlacht und als linksgrünversiffter Spinner verleumdet.
In Sachen Bier, Wein und Schnaps mehr Anstand und Sitte einzufordern, hat kein gutes Standing in dieser unseren versoffenen Republik. Schließlich ist Alkohol nicht nur ein Elixier der Freude, sondern auch der Treibstoff für diejenigen, die davon leben, dass sich große und kleine Menschen das härteste Drogengift der Welt zuführen – trotz des Risikos, sich gesundheitlich nachhaltig zu schädigen. Kurz gesagt, die deutsche Saufkultur ist systemrelevant und daher schützenswert.
Dieses Wissen muss der Drogenbeauftragte der Bundesregierung mitbringen, um nicht versehentlich eine Drogenpolitik zu predigen, die der heiligen Kuh „Alkohol“ an den Kragen will. Auch der letzte Drogenbeauftragte Burkhard Blienert (SPD) war sich dessen bewusst, dass er den Ball besser flachhält und keine neuen Regeln erfindet, die es beispielweise verbieten, sich in Gegenwart von Minderjährigen oder in Sichtweite zu Spielplätzen, Kitas und Schulen die Hucke volllaufen zu lassen.
Nein, auch Blienert war ein zahnloser Tiger, der den Schwanz einzog und artig der Alkohollobby diente. Doch anders als seine beide Vorgängerinnen Marlene Mortler und Daniela Ludwig von der CSU, die gerne an den Stammtischen bei der Weißbiermaß saßen und voller Inbrunst gegen die Cannabis-Legalisierung hetzten, schlich sich Blienert auf leisen Sohlen durch die Amtsstube. Einem Paradigmenwechsel in der Alkoholsuchtgiftpolitik redete er nicht das Wort. Wohl aber folgte er brav seinem Chef Karl Lauterbach, der die Stunde für gekommen sah, das Hanfverbot zu stutzen. Ob Glück oder Pech, Blienert schaffte es nicht, sich als Spaßbremse unbeliebt zu machen – weder bei den einen, noch bei den anderen.
Blienert ist nun Geschichte: Habemus praefectum medicamentorum. Diesmal ist die Wahl nicht auf eine CSU-Mutti gefallen, sondern auf ein kinderloses männliches CDU-Exemplar. Die neue Bundesgesundheitsministerin Nina Warken hat sich einen Mann ins Haus geholt, der eigentlich auf ihren Posten gehört hätte, wenn es nach den CDU-Granden gegangen wäre. Der Frauenquote geschuldet musste der Zukurzgekommene notgedrungen sein Namensschild an der Tür des Büros unter der Chefetage anbringen. Aber halb so schlimm, schließlich hat sein Name Klang, auch wenn dieser bei weiten Teilen der Bevölkerung Schnappatmung auslöst. Zählte der neue Drogenbeauftragte der Bundesregierung doch zu jener Clique Fachspezialexperten, die während der COVID-19-Pandemie durch alle Talkshows tingelten und der Bevölkerung aus der Glaskugel vorlasen.
Nun soll er, der Virologe Hendrik Streeck den Menschen im Land den Weg in ein Leben ohne Drogen weisen. Eine wahrlich ehrenwerte Aufgabe für den Mann, der sich eigentlich hätte zur Ruhe setzen können, nachdem sich dank seiner Mithilfe die Corona-Seuche verflüchtigt hat. Bis zur Erschöpfung hat er die Gunst der Stunde genutzt und Gesicht gezeigt. Ja, er war das Gesicht der Pandemie, das seinerzeit aus allen Fernsehkanälen flimmerte und die Titelseiten aller Medien schmückte. Er hätte es also mehr als verdient gehabt, sich mit seinen 47 Jahren zur Ruhe zu setzen und das schöne Geld, das er als Corona-Experte und Autor verdient hat, zu verjubeln.
Doch wie so oft, ist genug nicht genug. Streeck gelüstet es nach mehr. Nun also versucht er sich als Berufspolitiker, der die Werte der CDU vertritt und bereit für alles ist – auch wenn es nur die vorübergehende Tätigkeit als Tugendwächter ist. Und so wird er das Amt des Drogenbeauftragten bekleiden, ohne große Schaden anzurichten. Eine großangelegte Kampagne gegen die deutsche Saufkultur wird er aus karrieretechnischen Erwägungen nicht anzetteln.
Einzig die Frage der Cannabis-Teilfreigabe könnte den immer smarten Streeck in Verlegenheit bringen. Er weiß sehr wohl, dass die gebetsmühlenartig vorgetragene Forderung der CSU, die Hänflinge wieder in die kriminelle Ecke zu stellen, Mumpitz ist. Als renommierter Wissenschaftler wird er sich hüten, in der Cannabis-Frage ins gleiche Horn wie Markus Söder und Konsorten zu blasen. Er will nicht den ungebildeten Proll raushängen lassen, der mit dem Bierkrug in der Hand vor Trunkenbolden im Bierzelt gegen die kiffende Bevölkerung hetzt. So schmutzig das politische Geschäft auch sein mag, auf dieses Niveau wird sich der Herr Virologe mit dem gewissen Feingeist nicht begeben.
Und so wollen wir ihn mal reinlassen ins Amt. Mal gucken, was er so auf der Pfanne hat in puncto Cannabis. Gut vorstellbar, dass er dem Vorbild seines Berufskollegen Lauterbach folgt, und im Bundesgesundheitsministerium Sachverstand statt Ideologie walten lässt. Die persönliche Meinung, dass die Cannabis-Legalisierung unserer Gesellschaft schadet, sei ihm als Gefühlsäußerung zugestanden, so lange er als amtlich bestellter Drogenbeauftragter auf die Stimmen der Vernunft hört und dem Kriegsgeschrei aus der Ecke der Prohibitionsfanatiker kein Gehör schenkt.
Diesem pharmaergebenen, anscheinend äußerst kurzsichtigen Virologen scheint noch nicht bekannt zu sein. dass die schrecklichen Todeesdrogen Alkohol und Tabak zigtausendmal gefährlicher sind als Cannabis. Oder ignoriert er es einfach nur ?
Dieser Typ ist für mich nicht mehr, als ein weiterer konservativer Parteisoldat, dem es wohl am Allerwertesten vorbeigeht, dass Millionen von Konsumenten gestreckte Schwarzmarktware erhalten.
Man darf jedenfalls gespannt sein, welchen altbackenen Bockmist dieser gekaufte Cannabisgegner in nächster Zeit noch aus dem Hut zaubert !
Cannabis schadet der Gesellschaft.
Man muß sich allerdings die Frage stellen, wie es mehr schadet, reguliert abgegeben oder gewaltsam verfolgt.
Ich bin gespannt, zu welchem Ergebnis der Herr Wissenschaftler kommt.
Ich hab jetzt nicht alles gelesen, ich rede mal für Bayern. Die Herrschenden die finden schon wieder möglichkeiten, zack die Leute in die Psychatrie so wie damals in der Merkel Zeit als es ein offenes Geheimniss war SED Praktiken zu übernehmen und bei unliebsamen Personen anzuwenden;) … Der Streck ist doch ein Schönling der und das kann man dem ansehen gerne auch ganz oben mitspielen will. Und wer ganz oben Spielt vergisst das der Ball unten am Boden ist und der nicht immer aalglatt ist. Diese Regierung wird sich alles schönreden was sie verkehrt macht und bewusst gegen Gesetze verstoßen. Also zieht euch warm an ihr Haschgiftspritzer haha
Streeck wird wie seine kriminellen Unionsvorgänger in Sachen Cannabis lügen und betrügen. Ich denke mal, dass auch er gewissen Zahlungen aus gewissen Branchen nicht abgeneigt sein wird. Und diese Branchen sehen in Cannabis einen Rivalen, der ihnen an ihre Kohle gehen könnte. Wer seine Medizin selbst anbauen könnte, der kauft nicht mehr bei der Pharma-Industrie. Und wer sein selbst angebautes Cannabis geniest, der wird wesentlich weniger Alk trinken. Was deren Hersteller und Vertreiber ankotzen dürfte. Wie in den USA. Dort sank der Alkoholverbrauch überall dort, wo Cannabis legalisiert wurde. Woraufhin die Lobbyisten eine Riesenkampagne gegen Cannabis starteten. Und ganz offiziell „ihren“ Abgeordneten Geld übergaben, damit die ihre fetten Ärsche bewegen sollten. Bisher aber umsonst. In den USA steht die Legalisierung… Weiterlesen »
Ein ehrlicher Drogenbeauftragter würde Alkohol thematisieren:
Der durchschnittliche Deutsche konsumiert pro Jahr etwa 10,2 Liter reinen Alkohol, was einer täglichen Menge von rund 22,4 Gramm entspricht. Die WHO stuft bereits eine tägliche Aufnahme von mehr als 20 Gramm als riskanten Alkoholkonsum ein. Damit liegt der durchschnittliche Konsum in Deutschland klar im Bereich des riskanten Trinkens. Es ist bedenklich, dass der Mittelwert der Bevölkerung bereits diese Schwelle überschreitet und somit ein erhöhtes Gesundheitsrisiko für viele Menschen besteht. Trotz dieser alarmierenden Zahlen wird das Thema Alkohol im Vergleich zu Cannabis oder anderen Drogen in der Politik und im öffentlichen Diskurs kaum beachtet.
@greeness
Nein diese Frage muss man sich überhaupt nicht stellen weil schon die Grundaussage „es schadet“ falsch ist.
@Herbert
So weit ich weiß, liegt der jährliche Konsum von Alkohol viel höher, meines Wissens hast du da mindestens eine Null vor dem Komma vergessen. Bei 53 Milliarden Umsatz mit Alkohol und einem von mir hoch geschätzten Preis von ca 5 Euro pro Liter sind das 10 Milliarden Liter, pro 83 Millionen Einwohner also 10 Millionen Liter bei 83 000 Einwohnern, also 10 000 Liter für 83 Einwohner. Das ergibt mindestens 120 Liter pro Jahr. Wenn man dazu noch berechnet dass die Hälfte minderjährig ist, kommt man auf die mir bekannten 240 Liter pro Jahr. Ansonsten bin ich 100% deiner Meinung. Man korrigiere mich falls ich mich verrechnet habe.
Ich habe mich gerade noch mal informiert, die 120 bis 130 Liter beziehen sich auf Fertigware, es muss also noch einmal durch 12 oder 13 gteilt werden da ja die meisten Alkoholika nicht mehr als 10% haben. Die Zahl von @Herbert ist also richtig vorausgesetzt man hat die minderjährige Hälfte der Bevölkerung, die ja nicht mitsäuft, mit berücksichtigt sonst ist die Zahl doppelt so hoch.
Wenn der Ausspruch von Herrn Streek wahr wäre,würde ich mich nicht darüber aufregen.Fest steht,daß unsere Gesellschaft noch nicht viel von der Cannabiserlaubnis mitbekommen oder zu spüren bekam.Die Leute,die sich nicht damit beschäftigen interessieren sich auch nicht für sowas Eigenartiges.
Nicht die Cannabislegalisierung schadet uns, sondern engstirnige Opportunisten wie Streeck! Der Typ ist so überflüssig wie ein Furunkel am After.!
Oh ha, eine neue Unions Mortlerin, nur diesmal ein Mortler 🙂 Was soll man da schon erwarten.
Leider war auch der SPD Vorgänger Blienert mehr als blass, aber sicherlich um Längen besser als die neue „Mordlerin“