Montag, 13. Januar 2025

Erste legale Cannabis-Ernte in Berlin verteilt

50 CSC-Mitglieder kommen in den Genuss von zwei Kilogramm rauchfertigem Cannabis

Royal Queen Seeds Growkammer mit Cannabis Pflanzen, Zuchtanlage

 

 

Von Sadhu van Hemp

 

 

Ein „Heiliger Mann“ in Indien, der die Wartezeit bis zur göttlichen Erlösung mit dem Verbrennen von Haschisch und Marihuana überbrückt, benötigt locker zwei Kilogramm des Zauberkrauts pro Jahr. Genau diese Menge der Rauchware hat nun der Anbauverein „Green Leaf Society“ in Marzahn-Hellersdorf geerntet, zubereitet und eingetütet. Am Wochenende kamen nun die ersten 50 der bislang 70 Mitglieder in Genuss des ersten legalen Cannabis für Genusszwecke.

 „Jedes Mitglied erhält seine zehn Gramm Ernteanteil sowie seinen zusätzlich angemeldeten Bedarf“, sagte die Vorstandsvorsitzende der Green Leaf Society, Jana Halbreiter, der Deutschen Presse-Agentur. Um einen größeren Andrang zu vermeiden, wurde für jeden Interessenten ein Abgabetermin vereinbart.

 

Die Cannabis-Genossenschaft „Green Leaf Society“ ist bislang der einzige Verein in Berlin, der eine Erlaubnis für den gemeinschaftlichen Cannabis-Anbau erhalten hat. Der Indoor-Anbau erfolgt in einer Gewerbeimmobilie, deren Standort aus Sicherheitsgründen geheim gehalten wird. Ende August hatte das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf grünes Licht gegeben.

„Der Antrag der Green Leaf Society kann sicher in vielerlei Hinsicht als vorbildhaft gelten“, sagte seinerzeit der Bezirksstadtrat für Jugend, Familie und Gesundheit, Gordon Lemm (SPD). „Der uns vorliegende Antrag zeichnet sich jedoch durch ein hohes Verantwortungsbewusstsein und ernsthafte strukturelle Überlegungen aus, die eine Bescheidung unsererseits sehr erleichtert haben.“ So umfasse allein das Gesundheits- und Jugendschutzkonzept etwa 40 Seiten.

 

Jedem Mitglied würden zehn Gramm Cannabis monatlich garantiert. Dafür zahlen die Mitglieder einen Grundbetrag von 89 Euro. Wer mehr benötigt, kann sich etwas reservieren lassen, sofern es der Bestand zulasse. Ein Gramm kostet round about 8,30 Euro, zuzüglich Wehrmachtssteuer.

 

Für die zweite Jahreshälfte ist eine Vergrößerung der Anbaufläche geplant. Ab Februar sollen dann neue Mitglieder aufgenommen werden. Die Nachfrage ist groß. „In der ersten Woche nach Lizenzerhalt erhielten wir 250 Mitgliedsanfragen“, sagte die Vorstandvorsitzende des Clubs im September vergangenen Jahres. Man würde jedoch auf eine „ausgeglichene Mitgliederstruktur“ achten und nicht jeden Mitgliedsantrag positiv bescheiden.

 

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14 Kommentare
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Daniel Holler
25 Tage zuvor

Wäre schön wenn das noch was mit den Cannabis Fachgeschaften wird , habe keinen Bock auf einen Verein…

Jolina
25 Tage zuvor

Der Artikel fängt ja schon „heilig“ heiter an. Der Autor hat sich wahrscheinlich gut was aus dem Anbauverein gegönnt und daraufhin gut gelaunt im Text etwas Ironie und Sarkasmus bezüglich der Wehrmachtssteuer hinterlassen.

Tssss…

Zuletzt bearbeitet 25 Tage zuvor von Jolina
MicMuc
25 Tage zuvor

Ob die Erweiterung ab Februar wohl gelingen wird, steht in den Sternen. Nach Februar kommt der Merz … so steht es im Kalender …

Ali
24 Tage zuvor

Leider werden sich die aktuellen Mitglieder nur kurz freuen können. Denn bekanntlich sind ja Ende Februar Wahlen. Und wer da an einen Sieg der SPD und der Grünen glaubt, dem hat das Schicksal aber mal richtig kräftig ins Hirn geschissen. Die Schwarz-Braunen werden die Wahl haushoch gewinnen. Und die sind ja bekanntlich gegen das CanG. Zusammen mit den Nazis dürften sie locker über eine Mehrheit im Bundestag verfügen. Sodass es egal sein dürfte, mit wem die Union eine Koalition eingehen wird. Das wird ein ganz dreckiges Spiel werden. Denkt an meine Worte!

Fred
24 Tage zuvor

@ Ali

Du hast das mit den politischen Gegebenheiten immer noch nicht kapiert.

buri_see_käo
24 Tage zuvor

@ Ali. Oh, wie energisch (“…ins Hirn geschissen…”), was für ein Eifer, so brauchen wir’s, an die Arbeit. Den Begriff “Nazis” winke ich im Kontext positiv durch. Unabhängig von Koalitionen wird Schwarzbraun die Wiederbejagung der Hanffreunde durchsetzen können, wenn es dazu kommt. -> SPD & Grüne bearbeiten. Bzgl. des pdf aus dem Beitrag https://hanfjournal.de/2025/01/06/bayerische-polizei-schikaniert-cannabis-raucher/#comment-38074 1. Sebastian Fiedler   imO unheilbar Aus abgeordnetenwatch: 2. Sebastian Hartmann   Neee, weil unter Berücksichtigung von UN-&EU-blablabla keine Total-Legalisierung möglich ist, werde ich auch keinen kleinsten Schritt tun, so er bei abgeordnetenwatch. Im 2. & 3. Absatz ist die Verfolgungsindustrie neuerdings mit ihrer Arbeit überfordert. Eigenanbauer führen in einer Schattenexistenz als Dealer also stets 25g mit sich; es macht täglich “pling” und in 0 Zeiteinheiten… Weiterlesen »

Zuletzt bearbeitet 24 Tage zuvor von buri_see_kaeo
MicMuc
23 Tage zuvor

Man spricht ja bei bewaffneten Konflikten gerne von Abnutzungskriegen, welche sich irgendwann erschöpfen (Bsp. Korea-Krieg). – Auch der “War on Drugs” Ist ein solcher, in welcher die Demokratien sich abgenutzt haben und die demokratischen Geister erschöpft sind. Erst aus diesem rechtskonservativautokratischen UnGeiste wie dem Nixons, Anslingers und Ehrlichmans konnten im Gefolge Parteien wie die Republikaner, die Fidez, PIS, RN, FPÖ, AfD, CSU und Merz’ AfDmS erstarken. – Der “War on Drugs”, die Prohibition, das BtMG zeigt nur wie im Brennglas, welches (Aus)Maß an UnRecht und Gewalt von unserer Gesellschaft gewollt, gewählt oder zumindest geduldet und zugleich dissoziativ geleugnet wird. – Daß beispielsweise in Riesa die Vorkommnisse nicht die berühmeten “Einzelfälle”, “einzelne Aussetzer” oder “Ausnahmen” sind, wirst Du unserer staatsgläubigen und… Weiterlesen »

Ali
23 Tage zuvor

@Fred: Du hast es anscheinend immer noch nicht begriffen! Man kann einen Koalitionszwang aufheben. Dann würden z B die Schwarz-Braunen und die Blaunen für die Abschaffung des CanG stimmen. Und die hätten aktuell die Mehrheit. Der Koalitionspartner (SPD oder Grüne) stimmt ab, wie er will und kann somit sein Gesicht wahren. Dafür würden die Schwarz-Braunen dem Koalitionspartner in einem anderen Punkt entgegenkommen. Wo ist Dein Problem? Was checkst Du da nicht? Das gab es schon des Öfteren. Zum Beispiel bei der Organspende oder bei der Abtreibung! Klingelt’s?

Fred
23 Tage zuvor

@ Ali dir ist der Weg eines Gesetzes nicht klar. Nachstehend der Weg eines Gesetzesvorhaben, das von einer Regierungskoalition auf den Weg gebracht wird. 1. Koalitionsausschuss 2. Kabinett 3. Bundestag 4. Bundesrat Die von dir als Beispiel aufgeführten Gesetze waren gemeinsame Beschlüsse der Koalitionspartner, die also die Punkte 1 und 2 überstanden haben, und dann im Bundestag beschlossen wurden. Erst bei Punkt 3, also dem Bundestag, stimmen die Fraktionen ab. Als Fraktion bezeichnet man die gewählten Abgeordneten der jeweiligen Parteien im Bundestag. Herrscht bei Punkt 1, dem Koalitionsausschuss, Uneinigkeit und es kommt nicht zu einem Kompromiss oder einer sonstigen Einigung, ist das Gesetzesvorhaben gestorben. Es durchläuft dann eben nicht mehr die weiteren Punkte. Und landet nicht mehr im Bundestag. Es… Weiterlesen »

greenness
23 Tage zuvor

Wenn der Fraktionszwang aufgehoben wird und über eine Rekriminalisierung im BT abgestimmt wird, würde ich meine Hand nicht dafür ins Feuer legen, daß alle AfD- und alle CDU-Abgeordneten dafür stimmen würden.

buri_see_käo
23 Tage zuvor

Danke, für nochmal “…wenn es dazu kommt. -> SPD & Grüne bearbeiten.” in Ausführlich, @Fred. Wortherkunft u.s.w.: Partei, da ist der bedeutende Teil “part” = Teil , raufen sich dennoch zusammen für gemeinsame Ziele. Union, “uni” für unique, einzig u.s.w. Ein Führer, Ein Befehl, Eine Hammelhorde. Somit würde es mich wundern @ greeness, ABER, neulich ‘ne Meldung, Braun’Fritze hätte nun/endlich begriffen, dass AKWs, die seit Frühjahr 2023 final abgeschaltet wurden, und sich seit kurz danach im Status der Dekontamination befinden, nicht mal so wieder eingeschaltet werden können. Wenn nun noch Braun’Fritze je Cannabis realistisch betrachtet, tut’s auch die ges. CDU, ganz einfach/schlicht geht’s bei denen zu; aber das kann dauern, der ca. 70-jährige Fritz hatte immerhin 50 Jahre gebraucht, beim… Weiterlesen »

MicMuc
22 Tage zuvor

@Fred: Jesus, Augustinus, Kant, Nietzsche, Jaspers und ich waren nie Freunde des Legalismus. Selbst Böckenförde nicht.
Wohl aber SPD, CSU, FW, AfD und AfDmS … UNISONO …

Zuletzt bearbeitet 22 Tage zuvor von MicMuc
MicMuc
22 Tage zuvor

@buri_see_käo: Dieses Brett zu durchbohren ist ein Ding der Unmöglichkeit. Vor allem, wenn andere ihn vor dem Kopfe tragen. Die fühlen sich dann immer leicht verletzt …