Dienstag, 3. Dezember 2024

Immer weniger Cannabis-Verbrechen in Berlin

Seit der Teilfreigabe sind Straftaten im Zusammenhang mit Cannabis in Berlin um zwei Drittel zurückgegangen.

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Illustration: marker

 

 

Während in Bayern die Jagd auf kleine Kiffer unvermindert fortgesetzt wird, lässt man es in Deutschlands Kifferhauptstadt locker angehen. Im Gegensatz zu den bayerischen Kollegen hält sich die Berliner Polizei weitgehend an das Cannabiskonsumgesetz und knöpft sich vornehmlich diejenigen vor, die es etwas zu bunt treiben.

In Berlin herrscht eine gewisse friedliche Koexistenz zwischen den Strafverfolgungsbehörden und der kiffenden Bevölkerung, was sich deutlich in den Zahlen der Polizeibilanz niederschlägt.

 

Demnach erfasste die Datenbank der Berliner Polizei zwischen Anfang April und Ende Oktober lediglich 1.685 Straftaten nach dem Cannabis-Gesetz, darunter unerlaubter Handel oder unerlaubter Besitz. Überdies wurden 81 Ordnungswidrigkeiten erfasst, dazu zählen etwa Verstöße gegen das Cannabiskonsumverbot vor Kindertagesstätten und Schulen. Das geht aus der Antwort der Berliner Gesundheitsverwaltung auf eine schriftliche Anfrage des Grünen-Abgeordneten Vasili Franco hervor.

 

Demgegenüber stehen die Angaben der Polizei für den gleichen Zeitraum 2023, als Deutschland wegen des Hanfverbots noch mit Kanonen auf Spatzen schoss. Mit 5.315 registrierten Straftaten erwischte es dreimal mehr kleine Kiffer und Kifferinnen, die abgestraft wurden.

 

„Das Cannabis-Gesetz zeigt entgegen aller Panikmache bereits nach wenigen Monaten erste Erfolge“, sagte Grünen-Politiker Franco und verwies darauf, das knapp 80 Prozent der cannabisbezogenen Straftaten vor dem 1. April 2023  Konsumdelikte gewesen seien. „Die Entkriminalisierung sollte dazu führen, dass Cannabis-Konsumierende nicht mehr unnötig verfolgt, kriminalisiert und stigmatisiert werden. Sie werden auf Dauer komplett wegfallen und damit Polizei und Justiz entlasten.“

 

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9 Kommentare
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MicMuc
1 Monat zuvor

Nach einer Anfrage der Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus gab es hinsichtlich der Cannabis-Kriminalität einen Rückgang von 68 % innerhalb von nur einigen Monaten … Donnerwetter❗ Ich muß die Berliner Polizei wirklich loben für ihre außerordentlich erfolgreiche Kriminalitätsbekämpfung‼️ Doch frage mich ganz ungläubig: wie haben die das nur hingekriegt⁉️ Und warum erfahren wir das nicht in unseren sonst sooooo sensationslüsternen Medien⁉️⁉️⁉️ Andere Frage: Sollte mit Felor Badenberg eine Justizsenatorin und CDU-Abgeordete uns in Kenntnis dieser Zahlen taaaatsächlich wissentlich und willentlich, also vorsätzlich, bezüglich der Zahlen, Daten und Fakten in breiter Öffentlichkeit derart dreist im Bundestag belogen haben⁉️ DAS kann und will ich mir als gutgläubiger Bundesbürger und überzeugter Demokrat nicht im Leben auch nur ansatzweise vorstellen‼️ Wenn DAS aber wirklich wahr… Weiterlesen »

Ali
1 Monat zuvor

Selbst die positivsten Zahlen und Argumente werden nichts an der Tatsache ändern, dass die konservative Union bestehend aus CDU/CSU + AfD das Cannabisgesetz nach ihrem Wahlsieg im kommenden Februar wieder rückgängig machen wollen. Und die eventuellen Koalitionspartner SPD oder Die GRÜNEN werden das aus Machtgier abnicken. Charakterloses Gesindel halt!

Fred
1 Monat zuvor

Das die konsumnahen Straftaten zurückgehen, war klar. Besitz und Anbau in bestimmten Mengen ist nun mal nicht mehr strafbar. Sensationell sind allerdings die 81 Ordnungswidrigkeitsverfahren. Das ist quasi nichts. Diese Zahl zeugt davon, das die an die Wand gemalte und nicht zu bewältigende Mehrarbeit der Behörden nicht stattfinden muss. Die Leute halten sich an die Regeln, nehmen die Verantwortung gegenüber Kindern und Jugendlichen an, und widerlegen im besonderen das Märchen vom verantwortungslosen Drogenkonsument. So wird ein frei erfundenes Schreckensargument gegen die Teillegalisierung nach dem anderen abgeräumt. Einfach nur durch die gelebte Realität. Und das tolle daran : Es sind belegbare Fakten. Das, womit die Gegner nicht dienen können. Diese Fakten werden letztlich dafür sorgen, das auch eine Unionsgeführte Regierung die… Weiterlesen »

Haschberg
1 Monat zuvor

Also wenn das mal keine gute Nachricht ist !
Nur wird sie bei den Unionsprohibitionisten wahrscheinlich völlig ignoriert werden. Die glauben schließlich nur ihren eigenen Fake news, die natürlich nur Schlechtes über Cannabis berichten.
Wissenschaftliche Fakten haben die noch nie interessiert, sonst würden sie nicht jeden Tag neue Scheiße über diese wunderbare Heilpflanze kippen und damit auch noch munter die Schwarzmärkte füttern.

trec.
1 Monat zuvor

….. also da Bayern und Teile Berlins zur US-Zone gehört warte ich was Trumpt 😉

trec.
1 Monat zuvor

.. Separatsnachtrag:
So wie ich bin sehe ich auch schwebenden Staatsterror:

Fred
1 Monat zuvor

Ähnlich wenig gibt es aus Wuppertal zu berichten.

https://www.radiowuppertal.de/artikel/wenig-probleme-durch-cannabis-legalisierung-2179643.html

Dort hat die CDU eine Anfrage an die Stadt gerichtet. 4 Owi’s kamen dabei raus. Jede Wette, die CDU fragt da in Zukunft nicht mehr nach.

Über das komplette Saarland gibt es ähnliches zu berichten. Statt ca 800 Verfahren im vergangenen Jahr gibt es jetzt Verfahren ” im oberen zweistelligen Bereich ”

Bleibt festzuhalten : Es spricht alles dafür, dass das Gesetz die Behörden massiv entlastet und damit die Untergangsfantasien der Gegner als eine Art von Psychose ganz ohne Cannabiseinfluss entlarvt.

Es mag ja hier nicht populär sein, aber immer schön das Gesetz befolgen. Dann gibt es keine Argumente, irgendwas zurückzudrehen.

Ali
1 Monat zuvor

Und was macht man nur mit den vielen Haftplätzen, die nun plötzlich leerstehen? Ich wüsste dafür schon Verwendung! Zum Beispiel korrupte Politiker verknacken! Millionenschwere Steuerhinterzieher! Kinderschänder, die meistens zu Bewährungsstrafen verurteilt werden!
Da gäbe es schon noch viele andere Beispiele. Aber doch keine harmlosen Kiffer, deren Leben man so zerstören würde. Und das nur, weil sie für sich eine andere Entscheidung als die große, dumme Masse, treffen.