Rückläufige Zahlen bei Cannabis-Delikten nach der Teillegalisierung – auch in Bayern
Eine Glosse von Sadhu van Hemp
Wie schön waren doch die Zeiten für die Strafverfolgungsbehörden, als die kiffende Bevölkerung noch zum Abschuss freigegeben war. Der Polizei sind die Cannabis-Straftäter nur so zugeflogen: Einmal den Rüssel in die Luft gehalten, und schon nahm der Schnüffler Witterung auf, um en passant leichte Beute zu machen. Im letzten Jahr wurden in Deutschland 173.945 Fälle von allgemeinen Verstößen gegen das Hanfverbot polizeilich erfasst. Es wurden also jede Menge Ohrfeigen verteilt, und nicht wenige Prohibitionsopfer kamen überdies in den Genuss, mit einer Zuchthausstrafe gezüchtigt zu werden.
Diese schönen Zeiten scheinen nach der Teillegalisierung von Haschisch und Marihuana vorbei, wenn man den Zahlen der Polizei glaubt. Die Bilanz der erfassten Verstöße gegen das Cannabiskonsumgesetz ist mau, sehr mau. Die Hüter des Gesetzes kleckern nur noch, anstatt wie früher ordentlich zu klotzen und Prohibitionsopfer am Fließband zu produzieren. Es sieht düster aus für die Kriminalstatistik 2024. Deutschland wird sich am Ende des Jahres damit abfinden müssen, nie wieder die Rekordzahlen abgestrafter Kiffer vorangegangener Jahrzehnte auch nur annähernd zu erreichen.
Wie mau es ausschaut, weiß der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) zu berichten. Demnach können die Cannabis-Straftaten, die seit 1. April in Deutschland begangen wurden, an den Fingern weniger Hände abgezählt werden. Zwar werden Verstöße gegen das Cannabiskonsumgesetz nicht in jedem Bundesland statistisch erfasst, aber die Tendenz, dass die Zahlen in den Keller gehen, ist nicht zu übersehen. Millionen Haschgiftjunkies kommen ungeschoren davon – zum Leidwesen der Strafverfolgungsbehörden, die plötzlich ohne Kundschaft dastehen.
Die rbb-Recherche weist geradezu erschreckende Zahlen aus: Ganz hinten im Ranking steht das Saarland mit gerademal acht Verstößen gegen das Cannabiskonsumgesetz. Bremen brilliert mit 15 Delikten und Sachsen-Anhalt verbucht 17 Strafanzeigen. Etwas mehr ins Zeug legten sich die Strafverfolgungsbehörden in Hamburg (59 Fälle), Sachsen (65), Rheinland-Pfalz (76) und Berlin (77). Die Bundesländer, die keine Angaben gemacht haben, dürften vermutlich ähnlich niedrigstelliges Zahlenwerk vorweisen.
Nur ein Bundesland fällt aus dem Rahmen. Unangefochtener Spitzenreiter in der Verfolgung kleiner Kiffer ist wie eh und je der Freistaat Bayern. Trotz des bundesweiten Bremsklotzes der Cannabis-Teilfreigabe ist es der bayerischen Polizei doch tatsächlich gelungen, ein paar mehr Verstöße gegen das Cannabiskonsumgesetz zur Anzeige zu bringen als die Kollegen in den anderen Bundesländern. Zwar blieb man mit 823 Strafanzeigen weit unter den Rekordzahlen der Vorjahre, aber gemessen an der Bevölkerungszahl wurden in Bayern dreimal mehr Cannabis-Straftäter aktenkundig als im linksgrün versifften Berlin.
Die Polizeistatistik belegt also, dass sich Deutschlands größter Drogensumpf aktuell im Freistaat Bayern befindet.
Neuwahlen:
Ende Merz!
Zum Symbolbild oben:
Erinnert sich noch jemand an die
Kolumne “Habibitus” (All Copps are berufsunfähig) von Hengameh Yaghoobifarah in der taz vom 15.06.20⁉️
Es gab “Aufruhr und Empörung”, welche Schillers Wilhelm Tell (3. Akt, 3. Szene) in den Schatten gestellt hätte. Der oberste Polizei-Minister wollte die Journalistin gar verklagen und Springer wäre beinahe aus den Stiefeln gekippt. Wenn ich aber sehe, wie die paramilitärische Staats-Gewalt im “War on Drugs” tagtäglich “Junkies” (Junk = Müll) aus dem Weg räumt, ist die Rede vom “Müllmenschen” nichts Ehrenrühriges. Im Gegenteil‼️
https://taz.de/Abschaffung-der-Polizei/!5689584/
Die Cannabis „Schnüffeleien“, wie es sie auch schon während dem damaligen Kaffeeverbot [1] in Deutschland gab und von daher nachgeahmt wurden, sind nun hoffentlich für einen Großteil der Bevölkerung vorbei. Nein – Nicht für die bayerische Bevölkerung, dort glaubt, die CSU nach wie vor ihre Prohibitionistische „Inquisition“ ausleben zu dürfen. Für kiffende Minderheiten in diesem Bundesland ist es nach wie vor erniedrigend, Freiheiten unter dortiger Regierung zu frönen, sie müssen sich immer noch wie vor dem Cannabisgesetz (CanG) verstecken. Verbote über Verbote – massive Einschränkungen nicht existenten Hanfigen Freiheiten, währenddessen „Christliche“ Mitglieder jener Partei sich den Besäufnissen widmen und sich weiterhin ihre Hirnmasse mit Alkohol frei und ungestraft wegspült, sich im Besäufnis feiern lässt und in der Kirche auch noch… Weiterlesen »
Stell mir vor wie 2027 die amtierende Bundesregierung Cannabis erneut für illegal erklärt. Eine Nachricht die mich als Allerletzten erreichen wird oder vielleicht auch nie.
Scheiß Bayern halt! Nix Neues an dieser Front! Weil: Kümmerlichen Restverstand bereits versoffen!
@Yo24hua base
Starker Kommentar. Die Kaffeeschnüffler waren damals berüchtigt. Und auch sonst verhielt sich die Ordnungsmacht systemrelevant wie heute. Selbst beim kreuzbraven Franz Schubert war sie Dauergast. Man mag es nicht glauben.
Aber “christlich” ist keiner von diesen Brüdern (Söder, Merz, Dobrindt, Reul, Spahn, Strobl, Schuster etc.). Wenn Du ihre Politik verfolgst – ihr Denken, Reden und Handeln -, dann bedeutet dieses komplett das Gegenteil der jesuanischen Botschaft als Evangelium. Sich christlich zu nennen ist der größte Etikettenschwindel seit dem österreichischen Glykol-Wein-Skandal und ist eine ausgewachsene Blasphemie als “Sünde wider dem Hl. Geist”.
@Ali:
Vollständigkeitshalber:
weiß-blau-brauner UnFreistaat Bayern
Corrupte Sozialdarwinistische Union
… und Söder immer und überall gendern: Söder*in
Welche psychischen Probleme haben viele Politiker von Parteien wie der CSU, AfD, oder BSW? Oft wirken sie scheinheilig, geben sich als Moralapostel und lügen, ohne zu zögern. Das Erstaunliche ist, wie gut sie trotzdem bei vielen Menschen ankommen. Vielleicht sollten sie mal einen Joint rauchen, um lockerer zu werden – oder sich gleich psychologisch betreuen lassen. Es ist kaum zu glauben, wie viel Angst sie haben oder wie stark andere psychische Probleme ihr Handeln beeinflussen. Diese Moralapostel! Es wundert mich, dass dennoch so viele Menschen die CDU wählen. Vielleicht wird es Zeit, die alteingesessenen Spießer gegen die jüngeren Generationen auszutauschen. Wir brauchen frischen Wind in der Politik! Spießertum gehört ersetzt, und die Wissenschaft sollte bei Themen wie der Cannabis-Gesetzgebung viel… Weiterlesen »
Alles Andere als die CDU und AFD von such geben. Das Gegenteil ist der Fall.
Wohin steuert die Bundesrepublik Deutschland? (Karl Jaspers) Man kann kaum behaupten, daß in der Bundesrepublik eine politische Willensbildung des Volkes stattfindet. Die Unkenntnis der meisten ist erschreckend groß. Die Parteien informieren und unterrichten das Volk nicht und erziehen es nicht zum Denken. Bei den Wahlen operieren sie nach Prinzipien der Reklametechnik. Ihre Handlungen bedenken die materiellen Interessen von Gruppen, deren Stimmen sie erwerben möchten. […] Die Frage ist erstens, welche Wirkung überhaupt vom Volke ausgeht. Sie ist ungemein gering. Selbst die Wahlen sind keine eigentlichen Wahlen, sondern Akklamation zur Parteienoligarchie. Zweitens ist die Frage, welche Qualitäten die Parlamentarier als Politiker haben sollten und wirklich haben. Das ist von schicksalhafter Bedeutung. Denn sie stellen die Regierung. Sie fassen die entscheidenden Beschlüsse.… Weiterlesen »
@Mr Dislike:
Schon erstaunlich, daß Du einer kritischen und bedenkenswerten Betrachtung und Analyse einer unserer tiefsten Philosophen zwei Dislikes verpaßt. Dein reaktionäres Staatsverständnis hat ihn im dritten Reich in die innere Emigration geführt, ihn nach dem Krieg Anfeindungen als “Vaterlandsverräter” ausgesetzt und letztlich in die Schweiz emigrieren lassen. Der Staat, an den Du mit geradezu religiösen Eifer glaubst, ist keine sacrosancte Heilige Ordnung mit dem Anspruch eines Gottesgnadentums, dem sich alle unterwerfen zu unterwerfen hätten.
tja, und wenn dann die Verwandten auch noch so grintige A…geigen san, muss die Polizei hoid a amoi zum Jagen getragen werden..
https://www.mittelbayerische.de/lokales/landkreis-cham/neue-entwicklung-im-fall-lohberg-polizei-fahndet-inzwischen-nach-zwei-fluechtigen-17428988
hoff nur, dass dees ned die Jungs vom Fichtenkartell sann.
Hatte mit einem Freund einen Hanfladen in den 90ern. Schikane, Abhören, Überwachen, Eindringen in den Privatraum… Freunde ausspionieren….
Den Schaden den diese Menschen bei mir angerichtet haben kann kein Joint der Welt anrichten. Ist geil wenn du das aufarbeiten willst und deine Ärztin dir Psychopharmaka verschreiben will, weil sie denkt, dass das was du erzählst nichts weiter als ein Paranoider Film ist.
Möchte gar nicht wissen wieviele Leute durch polizeichliche Massnahmen einen “Knacks” wegbekommen haben.
Wie war das mit “Hanfzeit”? 30Jahre später – die gleiche Sch****e.
Danke dafür iblali…
Naja, schaun wir mal wie es weitergeht.
@Uwe
Schön dass das mal einer thematisiert, denn im Normalfall werden die Prohibitionsopfer noch von der eigenen Hanfgemeinde diskriminiert. Die meisten können sich gar nicht vorstellen was so ein Plozeiüberfall in einer Familie anrichtet, der psychischen Schaden lässt sich meistens das ganze Leben lang nicht mehr reparieren.