Montag, 28. Oktober 2024

China jagt VW-Manager aus dem Land – wegen Cannabis- und Kokainkonsums

Die Volksrepublik China ist eine No-Go-Area für Menschen, die es sich mit Cannabis gutgehen lassen wollen

Cannabis

 

 

Ein Kommentar von Sadhu van Hemp

 

 

Wer sich die Weltkarte der vom Joch des Anti-Hanf-Krieges befreiten Länder anschaut, wird feststellen, dass lediglich rund 300 Millionen Menschen die Freiheit zugestanden wird, legal kiffen zu dürfen. Der Rest der Weltbevölkerung, also acht Milliarden Menschen, muss den Terror der Cannabis-Prohibition stillschweigend erdulden. Während Deutschland mit der Cannabis-Teillegalisierung halbwegs die Kurve gekriegt hat und die kleinen Kiffer gewähren lässt, tobt in anderen Ländern bis auf ein paar wenige Ausnahmen der Krieg gegen die Hanfkultur weiter. Egal in welche Himmelsrichtung man schaut, der Wahnsinn der Prohibition ist allgegenwärtig. Bereits in Deutschlands Nachbarländern wie Polen, Österreich und Frankreich haben Kiffer wenig zu lachen, wenn sie wegen ihres kleinen Lasters in Kontakt mit den Strafverfolgungsbehörden kommen.

 

Doch richtig fies wird es, wenn der kleine Kiffer in Ländern erwischt wird, die es mit der Rechtsstaatlichkeit nicht so genau nehmen. Die Liste der Staaten, die den Umgang mit Haschisch und Marihuana mit aller Härte bestrafen, ist lang. Besonders hervorzuheben sind dabei jene Staaten, die auf der Bühne der Weltpolitik eine Hauptrolle spielen und in der UNO zu den schwergewichtigen Mitgliedern zählen. Wer beispielweise in Russland oder China wegen eines Cannabis-Deliktes mit der Justiz Bekanntschaft macht, muss damit rechnen, wie ein Schwerverbrecher behandelt und abgeurteilt zu werden. Und das völlig zu Recht – dank der Single Convention on Narcotic Drugs von 1961, die die kiffende Weltbevölkerung zum Abschuss freigibt.

 

Und so wütet der Anti-Hanf-Krieg munter weiter, vor allem in Osteuropa und Asien, wo der Gebrauch von Cannabis als Ausdruck westlicher Dekadenz gebrandmarkt und geächtet wird. So auch im Reich der Mitte, das eine knallharte Null-Toleranz-Linie in der Drogenpolitik fährt. Wer nicht spurt und dabei ertappt wird, den erwartet ein längerer Aufenthalt in einem der vielen Umerziehungslager, um dort mit militärischem Drill körperlich und geistig auf Spur gebracht zu werden.

 

Hin und wieder werden wegen des Hanfverbots aber auch Leute einkassiert, die keine Chinesen sind und deshalb als unerziehbar gelten. Ein derartiges Exemplar ging der Pekinger Flughafenpolizei vor knapp drei Wochen ins Netz. Dabei handelte es sich allerdings nicht um einen Rastaman, der sich verflogen hatte, sondern um einen hochrangigen Manager der Volkswagen-Dependance in China, der aus Thailand kommend wiedereinreisen wollte, aber bei einer Drogenkontrolle positiv auf THC und Kokain getestet wurde. Dass der Konsum von Cannabis in Thailand legal ist, war ohne Belang für die Beamten, da China auch Drogenkonsum bestraft, wenn dieser nicht in der Volksrepublik geschah.

 

Der 56-jährige VW-Topverdiener wurde festgenommen und über mehrere Stunden einem Verhör unterzogen. Zehn Tage verbrachte er in Untersuchungshaft, bis Vertreter aus Wolfsburg und der Deutschen Botschaft nach längeren Verhandlungen seine Freilassung erwirken konnten. China erklärte den Drogensünder zur Persona non grata, und wenig später saß er statt im Knast im Flugzeug nach Deutschland.

 

Der Fehltritt des Managers, der seit knapp zwei Jahren die Geschicke des Konzerns in China leitet, kommt für VW zur Unzeit. Der ohnehin angeknackste Ruf des Autobauers und die Absatzflaute von E-Fahrzeugen auf dem chinesischen Markt sorgen bereits für tüchtig Unruhe in der Vorstandsetage, die sich nun auch noch mit dem exzessiven Drogenmissbrauch eines ihrer Top-Manager herumschlagen muss.

 

 

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4 Kommentare
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MicMuc
2 Monate zuvor

Es liegt doch auf der Hand, daß ein staatskapitalistisches Land wie China eine Null-Toleranz-Linie *fahren” muß. Das gleiche gilt auch in BMW- und AUDI-Bayern. Denn der Mensch ist nicht dieses vernunftbegabte Freiheitswesen, wie es uns doch die Hippies der humanistischen Aufklärung weismachen wollten, sondern als Zoon oikonomikon ein Funktions- und Leistungsträger des werktätigen Volkes im Räderwerk zwischen Produktion und Konsumption. Wer da nicht entsprechend seiner gesellschaftlichen Bestimmung funktioniert, fliegt raus, ob aus unserer bürgerlichen Mitte oder aus dem Reich der Mitte. Wer kennt nicht die Verelendungsgeschichten der großen Geister europäischer Kulturgeschichte wie Shakespeare, Wagner und Nietzsche?! Sie alle mußten enden wie Chrisiane F.; vollkommen abgefuckt in einer Hinterhoftoilette mit zittrigen Fingern und glasigen Augen, nur noch auf den nächsten Schuß… Weiterlesen »

Haschberg
2 Monate zuvor

Ausgerechnet bei einer Heilpflanze, die schon in der alten chinesischen Medizin einen sehr guten Ruf hatte, stellt man sich noch immer quer, auf der anderen Seite produziert dieses Land Grundstoffe für hochgefährliche Designerdrogen und versucht damit andere Länder wie Australien mit diesem abartigen Dreck zu unterwandern und zu vergiften. Soviel zu China ! ! !

MicMuc
2 Monate zuvor

@Haschberg
Ich erinnere an die traditionelle Medizin und Heilverfahren in Europa. Exemplarisch war und ist doch der Kulturkampf gegen Pfarrer Kneipp, der das alte Wissen um die Wasserkuren reaktivierte und damit die “moderne Medizin” gegen sich aufbrachte. Ebenso schießen sich die Ärzte- und Apothekerverbände heute gegen cannabis ein …

Zuletzt bearbeitet 2 Monate zuvor von MicMuc
Towelie
2 Monate zuvor

Seltsam das in anderen Medien nur von Cannabis die Rede war…