Samstag, 26. Oktober 2024

Mehr Verkehrsunfälle durch Cannabis in Nordschwaben

Foto: Su/Archiv

Mehr Verkehrsunfälle durch Cannabis in Nordschwaben: In Nordschwaben gab es seit der Legalisierung von Cannabis im April einen signifikanten Anstieg von Drogenfahrten. Bereits in diesem Jahr wurden mehr Fahrer unter Drogeneinfluss erwischt als im gesamten Vorjahr. Zudem zählte die Polizei bis Ende September 42 Unfälle, bei denen Drogen im Spiel waren. Dies berichtet de BR.

Laut dem Polizeipräsidium Schwaben-Nord zeigt sich, dass die Cannabislegalisierung erhebliche Auswirkungen auf den Straßenverkehr hat. Bei einem Medientermin am 24. Oktober 2024 wies Polizeisprecher Markus Trieb darauf hin, dass die Anzahl der Drogenfahrten bereits jetzt höher sei als in den vergangenen vier Jahren insgesamt. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, drohe ein neuer Höchststand.

42 Unfälle unter Cannabiseinfluss

Die Polizei verzeichnete in diesem Jahr bis Ende September bereits 42 Unfälle, bei denen mindestens eine Person unter Drogeneinfluss stand. Dies wird von den Beamten als direkte Folge der Legalisierung betrachtet. In diesen Unfällen wurden 14 Personen verletzt. Ein zentrales Problem sei die Schwierigkeit, den Abbau von Cannabis im Körper genau einzuschätzen, im Gegensatz zu Alkohol, dessen Einfluss leichter bewertet werden kann. Cannabis kann die Reaktionsfähigkeit am Steuer sogar noch Tage nach dem Konsum beeinträchtigen.

Um dem Anstieg entgegenzuwirken, plant die Polizei verstärkte Verkehrskontrollen. Dazu haben die Beamten spezielle Schulungen erhalten, um Autofahrer, die unter dem Einfluss von Cannabis stehen, schneller zu identifizieren. Bei einem begründeten Verdacht wird ein Bluttest angeordnet, und der Fahrer muss für mindestens 24 Stunden seinen Schlüssel abgeben.

Die Verkehrspolizei in Augsburg berichtet, dass bei den Kontrollen keine spezifische Alters- oder Gesellschaftsgruppe auffällig wurde; Menschen aus allen Schichten waren bereits wegen Cannabis-Konsums aufgefallen. Durch verstärkte Kontrollen möchte die Polizei ein Bewusstsein für die Gefahren schaffen und die Bevölkerung darauf hinweisen, dass nicht nur Alkoholfahrer, sondern auch Verkehrsteilnehmer unter Cannabiseinfluss ein Risiko darstellen.

Zusätzlich informierte die Polizei, dass in Schwaben-Nord in diesem Jahr bereits 29 tödliche Verkehrsunfälle zu verzeichnen sind. Die Hauptursachen dafür sind nicht angepasste Geschwindigkeit, überhöhtes Tempo und Vorfahrtsverstöße, ohne dass lokale Schwerpunkte erkennbar sind. Berauschtes Fahren ist gefährlich. Wer kiffen möchte, soll dabei keine anderen Menschen durch unverantwortliches Autofahren gefährden. Der neue Grenzwert beträgt 3,5 Nanogramm.

Ein Beitrag von Simon Hanf

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5 Kommentare
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greenness
4 Monate zuvor

Mehr Unfälle durch Cannabis oder mehr Unfälle mit Cannabis?

Cannabis im Sinne von aktivem THC im Blut oder Cannabis im Sinne von nichtberauschenden Metaboliten im Urin?

Mehr Unfälle mit/durch Cannabis oder mehr Überprüfungen auf Cannabis nach Unfällen?

Korrelation, Koinzidenz oder Kausalität?

Haschberg
4 Monate zuvor

Mit diesem Bericht kann man leider nicht viel anfangen. Woher will man wissen, ob nicht noch andere, aufputschende Substanzen im Spiel waren, nach denen gar nicht gesucht wurde? Wir haben eine weit verbreitete Aufputschdroge mit dem Namen Captagon, die besonders von jüngeren Leuten gern konsumiert wird und sicherlich schnell zu überschätztem Fahren führt. Es gibt so viele verschiedene Aufputschpillen, die zu hektischem Verhalten und Raserei animieren. Wer „nur“ bekifft ist, fährt ohnehin behutsam und vorsichtig, weil das THC eben so wirkt. Aber das scheint in Bayern niemanden zu interessieren, Hauptsache man kann weiter auf Cannabiskonsumenten einprügeln und nach Herzenslust zwangskriminalisieren. Unsere gesamte Drogenpolitik wird eines Bleiben: ein völlig perverses, unverhältnsmäßiges Konstrukt, welches ganz bewußt die Falschen bestraft. Und daran wird… Weiterlesen »

Ali
4 Monate zuvor

„Die Hauptursachen dafür sind nicht angepasste Geschwindigkeit, überhöhtes Tempo und Vorfahrtsverstöße, ohne dass lokale Schwerpunkte erkennbar sind.“
Also, überhöhte und nicht angepasste Geschwindigkeit können Kiffer schon mal nicht betreffen. Die fahren ja eher defensiv. Sprich langsam! Das haben auch Studien schon gezeigt.
Also einfach nur hohles Gelaber, um Kiffer noch mehr zu diffamieren. Lächerlich und doof zugleich!

Bernd
4 Monate zuvor

Gilt auch der THC Gehalt unter 3,5 Nano Gramm bei diesem Bericht!!!!!!!??? Werden die auch dazu gezählt?Glaubt nur der Wissenschaft und nicht Leute, die davon keine Ahnung haben. Manche Politikern usw. in manchen Bereichen sollen durch Wissenschaftlern, die sich echt auskennen , ersetzt werden. Unter 3,5 Nano Gramm hat man überhaupt keinen Rausch. Ist doch lächerlich bei diesem Bericht. Er könnte auch verdreht geschrieben sein, sodass Cannabis schlecht gemacht wird. Wäre Mal echt nett, wenn die Berichte wissenschaftlich und nicht oberflächlich geschrieben werden. Wir brauchen mehr Fachmänner in der Politik usw!!!!!!!

Zuletzt bearbeitet 4 Monate zuvor von John
Trec 0.1
4 Monate zuvor

Nüchterne verursachen mehr Unfälle als THC-Beeinflusste Terhune/Hausmann et al PDF Abb. 4
Nüchterne haben den Wert 1
THC-Beeinflusste den Wert 0,6 in etlichen Studien.
Mahlzeit.