Die Teillegalisierung in Deutschland hat für Euphorie in der Cannabisbranche und an der Börse gesorgt. Wir möchten uns anschauen, wie sich deutsche Cannabis-Aktien im Zuge der Teillegalisierung entwickelt haben.
Synbiotic SE und Cannovum AG als die größten deutschen Akteure
Die beiden größten börsennotierten Cannabisunternehmen aus Deutschland sind die Cannovum AG und Synbiotic SE. Die Cannovum AG ist an der Berliner Börse notiert, die Synbiotic SE an der Frankfurter. Ihre Kursentwicklungen Anfang des Jahres 2024 scheinen stark mit den News und Entwicklungen rund um die Teillegalisierung hierzulande zusammenzuhängen.
So kann man bei beiden Unternehmen beobachten, dass zwischen Januar und März eine Euphorie herrschte. Auch in dieser Phase schwanken natürlich beide Kurse stark, ein Aufwärtstrend ist jedoch zweifellos zu erkennen.
Interessant ist auch das genaue Datum der Legalisierung. Sie erfolgte am ersten April 2024, was der Ostermontag ist. Infolgedessen hatten die Börsen geschlossen. Erst am folgenden Dienstag, dem zweiten April 2024, eröffneten sie wieder den Handel. Zuvor hatte allerdings die Börse bereits am Karfreitag geschlossen, obwohl normalerweise der Freitag ein normaler Handelstag ist. Der Handel war also für satte drei Tage auf Eis gelegt.
Nun lässt sich bei der Cannovum Cannabis AG sowie bei Synbiotic SE feststellen, dass diese am zweiten April 2024 einen leichten Kursrückgang verzeichnen, der sich in den anschließenden Wochen fortsetzt. Seither beweisen beide Unternehmen einen kontinuierlichen Abwärtstrend. Die Aufwärtsbewegungen waren also zu beobachten, bevor die Teillegalisierung tatsächlich stattfand. Das scheint ein typisches Beispiel für das „Buy the rumor, sell the news” Phänomen an der Börse zu sein.
Was passierte Ende Februar 2024?
Wenn man sich die Kursverläufe anschaut, bemerkt man bei beiden Betrieben einen heftigen Kursanstieg Ende Februar 2024. Zu dieser Zeit wurde angekündigt, dass Cannabis in Deutschland am ersten April 2024 legalisiert wird. Die darauffolgende Euphorie hat die gravierenden Kursanstiege ausgelöst.
Es ist also durchaus interessant zu sehen, dass die Euphorie zur Legalisierung für starke Kursanstiege sorgen konnte. Und das sowohl Ende Februar als auch Ende März. Dabei war es immerzu die „Vorfreude” – als Cannabis hierzulande dann tatsächlich teillegalisiert wurde, sanken die Kurse wieder kontinuierlich.
Die Gründe hierfür können mannigfaltig sein. Gut vorstellbar ist jedenfalls, dass Investoren enttäuscht von der deutschen Gesetzgebung und Umsetzung sind, da sie nicht genügend kommerzielle Vorteile für Unternehmen bietet.
Ein kurzer internationaler Ausblick
Interessant sind natürlich auch die Kursentwicklungen globaler Cannabis-Unternehmen rund um den ersten April 2024. So lässt sich etwa bei Aurora Cannabis ein starker Kursanstieg vom 28. März zum dritten April 2024 verzeichnen. Ähnlich sieht es bei Tilray aus: Auch hier ist Ende März ein starker Kursanstieg zu sehen, der jedoch bis zum 15. April wieder auf Normalniveau abfällt. Die Euphorie war also anscheinend nicht nur auf Deutschland beschränkt, sondern spiegelt sich auch in internationalen Kursbewegungen wider. Ebenso lässt sich wohl auch die Enttäuschung der Investoren an einigen Kursen ablesen.
Ein Beitrag von Henrik Aulbach
Spätestens wenn die Schwarz-Braunen nächstes Jahr in Deutschland an die Macht kommen, werden die Aktienkurse ins Bodenlose fallen!