Am morgigen Samstag zieht die alljährliche Hanfparade durch Berlin, um eine vollumfängliche Cannabis-Freigabe zu Genusszwecken anzumahnen
Pressemitteilung der Hanfparade
Am Samstag wird die Hanfparade in Berlin erstmals so duften, wie das Klischee es seit 1997 von ihr behauptet. Dann wollen einige tausend Cannabis-Begeisterte aus dem ganzen Bundesgebiet die seit 1. April geltende Entkriminalisierung der Droge feiern.
Ungetrübt ist die Feierlaune der VeranstalterInnen und ihrer Gäste u.a. aus den Niederlanden, Spanien und Österreich indes nicht – vielen scheint die neue Freiheit zu beengt, andere fürchten einen Rollback des Ampelprojekts ‚Legalisierung‘ nach der Bundestagswahl im kommenden Jahr.
„Uns ist diese Entkriminalisierung schlicht zu wenig.“ so Martin Steldinger, Vorsitzender des Hanfparade-Vereins. Die VeranstalterInnen der Hanfparade haben denn auch klare Forderungen an die Politik. „Wir brauchen dringend die versprochene Säule 2 mit den Fachgeschäften. Und wir brauchen funktionierende Cannabis-Clubs. Das Ziel, den Schwarzmarkt zurück zu drängen, ist sonst in Gefahr“, so Steldinger weiter.
Gerade Berliner HanffreundInnen grummeln da zustimmend, schließlich verhindert ein typisch hauptstädtischer Verwaltungshickhack hier die Etablierung sogenannter Cannabis Social Clubs. Diese Anbaugemeinschaften sind eigentlich die wichtigste Quelle für den straffreien Cannabis-Genuss. Bislang bleibt BerlinerInnnen, die straflos kiffen wollen, nur der Eigenanbau.
Für Gesprächsstoff sorgt auf dem traditionsreichen Familientreffen der Legalisierungsbewegung außerdem das Verhalten der Union. Diese hatte in Gestalt des CDU-Vorsitzenden Merz die Rückabwicklung des Cannabis-Gesetzes ganz weit nach oben auf die Prioritätenliste nach Regierungsantritt gesetzt. Wie wahrscheinlich ein solches Szenario ist und was man tun kann, um den Rollback zu verhindern, beschäftigt aktuell viele HanffreundInnen.
Trotz aller politischen Probleme will die Hanfparade 2024 aber vor allem eins sein – Anlass, den Sieg über das Hanfverbot zu feiern. Dabei sollen Livekonzerte u.a. von Reggealegende Uwe Banton helfen.
Ablauf:
Fr., 09.08.2024
21:00 Uhr: Freiluftkino Hasenheide „Bob Marley – One Love“ Biopic Hanfparade Spezial
Sa., 10.08.2024
12:00 Uhr: Auftaktkundgebung am Roten Rathaus mit Bühnenprogramm, Infoständen, Reden und Musik
15:00 Uhr: Umzug über Unter-den-Linden, Reichstag, Hauptbahnhof, Bundesgesundheitsministerium, Oranienburger Straße mit Paradewagen von Parteien und Szeneorganisationen z.B. DHV
18:00 bis 22.00 Uhr: Schlusskundgebung am Roten Rathaus mit Bühnenprogramm, Infoständen, Reden und Musik
So., 11.08.2024
15:00 Uhr: Chillout Tag im YAAM
Wünsche allen eine zahlenmäßig starke Hanfparade und hoffe, dass es ein ausführliches Video gibt für all diejenigen wie mich, die daran nicht teilnehmen können. Die Aufbruchstimmung sollte spürbar sein.
…. jede Demo für eine Liberalisierung und gleiche Rechte ist eine Demo gegen den Faschismus rechtskonservativautokratischer Kräfte (CDU, CSU, FW, AfD und Teile der SPD).