Donnerstag, 2. März 2023

Kanada: Über 1 Milliarde Gesamtsteuern mit Cannabis

Über 1 Milliarde Gesamtsteuern mit Cannabis

Deutschland gehen jährlich Milliardeneinnahmen verloren

Die kanadische Regierung hat mehr als 1 Milliarde kanadische Dollar (rund 690 Millionen Euro) an Gesamtsteuern auf Cannabisprodukte eingenommen, seit Cannabis 2018 für den Freizeitgebrauch legalisiert wurde.

Nach Wirtschaftszweigen aufgeteilt, entfällt der Hauptanteil der Steuereinnahmen auf getrocknete/frische Cannabisblüten. In den Geschäftsjahren 2018 bis 2021 machten die auf Cannabisblüten erhobenen Steuern 79,2 % der Gesamtmenge aus. Insgesamt entfallen 16,5 % der Gesamtsteuer auf Cannabisextrakte, einschließlich Öl. Die Steuereinnahmen im Segment Edibles stiegen von 1,2 Millionen CAD 2019 auf etwa 6,5 ​​Millionen CAD bis 2021 an. Während des Geschäftsjahres 2020-2021 belief sich die Steuer auf Cannabiskosmetik auf 973.000 CAD. Die Zahlen zu Samen und Faserhanf wurden nicht publiziert.

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Die Behörden haben die Vergleichszahl für das Geschäftsjahr 2022 noch nicht veröffentlicht. Aber die vorläufigen Zahlen zeigen, dass Kanadas Regierung in diesem Jahr mit Einnahmen aus durch Cannabisabgaben in Höhe von 160,2 Millionen CAD rechnet. Dies erhöht die Gesamtsteuereinnahmen seit 2018 auf mindestens 1,02 Milliarden kanadische Dollar.

Was würde das für Deutschland bedeuten? 

Die Legalisierung von Cannabis würde einer Studie  des Wettbewerbsökonomen Justus Haucap der Universität Düsseldorf zufolge dem Staat Einnahmen von bis zu 4,7 Milliarden Euro bescheren. Die Untersuchung stützt sich auf Vergleichsdaten aus Ländern wie Kanada, in denen Cannabis bereits legal ist. Auf Basis dieser Länder lässt sich der Cannabiskonsum in Deutschland schätzen. Daraus lassen sich die Einnahmen an Steuern und Abgaben berechnen. In der Studie wurden allerdings nicht nur Steuereinnahmen und Sozialversicherungsbeiträge, sondern auch Einsparungen bei der Strafverfolgung und Justiz berücksichtigt. Durch eine reine Cannabissteuer vergleichbar mit der Alkoholsteuer könnten demnach rund 1,8 Milliarden Euro in die Staatskasse fließen. Dazu kämen dann noch Gewerbe- und Körperschaftsteuer, Umsatzsteuer und natürlich Lohnsteuer. Die zusätzlichen Steuereinnahmen würden sich auf rund 2,8 Milliarden Euro summieren. Hinzu kommen dann noch die Einsparungen bei der Strafverfolgung. Insgesamt kommen so stolze 4,7 Milliarden Euro zusammen. Diese gehen in Deutschland jährlich verloren. 

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5 Kommentare
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Rogg
1 Jahr zuvor

Sollte es zu einer Legalisierung kommen, wäre das eine schöne Summe um Aufklärungsarbeit hinsichtlich aller Rauschmittel umzusetzen. Toi, toi, toi…

Rainer
1 Jahr zuvor

So wie das Geld heutzutage in alle Welt geschleudert wird,fallen fuenf Milliarden mehr oder weniger kaum auf oder ins Gewicht.

Rogg
1 Jahr zuvor

@Rainer Nun, ich glaube auch nicht das das Geld ein Argument sein wird, sollte erwogen werden zu legalisieren. Eher noch die etablierung einer neuen Industrie und die Schaffung von Arbeitsplätzen, sowie einer dauerhaften Entspannung an der Drogen- und Verfolgungsfront. Tatsächlich werden zur Zeit Unmengen an Geldern aufgewendet um die Ukraine verteidigen zu helfen, die Bundeswehr aufzurüsten, Energiekosten ansatzweise erträglich zu halten, Erdbebenopfer zu unterstützen etc. Zum größten Teil notwendige Ausgaben die unsere Loyalität und Menschlichkeit bezeugen. Die Schuldenbremse wird dadurch allerdings ad absurdum führt. Wäre schön gewesen, wenn man diese Gelder schon vor 10 oder 20 Jahren locker gemacht hätte, auch um die sozialen Schieflagen zu korrigieren und des sozialen Friedens wegen. Dennoch könnte es gesetzlich festgeschrieben werden, dass diese… Weiterlesen »

Zuletzt bearbeitet 1 Jahr zuvor von Rogg
Ramon Dark
1 Jahr zuvor

Schade, dass im Kapitalismus immer in erster Linie die Finanzen die ausschlaggebenden Entscheidungsfaktoren darstellen müssen. Grund- und Menschenrechte, menschliches Leid der unschuldig verfolgten Prohibitionsopfer sowie eine ganzheitliche wissenschaftliche Betrachtungsweise der Thematik sind in der Mainstreampolitik eigentlich nur Instrumentarium am Rande.

Haschberg
1 Jahr zuvor

Na wenn das keine gute Erfolgsmeldung ist, zu all den übrigen, die eine Legalisierung eben so mit sich bringt, dann verstehe ich die Welt nicht mehr.
Wie lange eigentlich wollen die ignoranten und verlogenen Prohibitionsbanausen bei uns noch ihre hirnvernagelten Köpfe in den Sand stecken und so tun, als gäbe es in Amerika überhaupt keinen Fortschritt in Sachen Cannabislegalisierung?