Dienstag, 28. Februar 2023

Cannabis geht in Rauch auf

Bild: Archiv/Su
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Cannabis geht in Rauch auf. Das ganze schöne Cannabis brannte ab. Polizei verhaftet 35-jährigen.

Am 5. September 2022 ereignete sich in einem Ortsteil von Mechernich ein Vorfall, bei dem Cannabis in Rauch aufging – jedoch nicht so, wie es sich der Mann namens Christian P. aus Euskirchen vorgestellt hatte. Sein Ziel war es, das aus den Hanfpflanzen gewonnene Marihuana gewinnbringend zu verkaufen. Doch sein Plan wurde durch ein Feuer durchkreuzt, das den Container, in dem er die Pflanzen großgezogen hatte, in Brand setzte. Der Vorfall hatte nun ein juristisches Nachspiel: Das Euskirchener Schöffengericht unter der Leitung von Dr. Wolfgang Schmitz-Jansen verurteilte den 35-jährigen P. wegen unerlaubtem Herstellen von Betäubungsmitteln zu einem Jahr auf Bewährung. Dies berichtete der Kölner-Stadt-Anzeiger.

Der Container befand sich in einem Gewerbegebiet und als die Polizei am Brandort eintraf, hatte die Feuerwehr bereits mit den Löscharbeiten begonnen. Der Container entpuppte sich als Marihuana-Plantage mit Beleuchtungs- und Belüftungsanlage. Der von den Beamten ermittelte Betreiber gab zu, die aus den Pflanzen gewonnenen Drogen verkaufen zu wollen.

Auch vor Gericht gab Christian P., der wegen Diebstahls bereits vorbestraft war, die Vorwürfe zu. Er gab an, einen Teil der Pflanzen bereits geerntet und getrocknet zu haben, während andere noch in der Wachstumsphase waren. Das Marihuana in der Box wies einen THC-Gehalt von 12,8 Prozent auf, während die noch nicht geernteten Pflanzen nur einen Anteil von 1,9 Prozent aufwiesen. Der Richter fragte, was schiefgelaufen sei, doch P. hatte keine Antwort. Er gab zu, sich nicht gut in dem Metier auszukennen und dass der Anbau im Container nur ein “Versuch” gewesen sei.

Ein Gutachten des Landeskriminalamtes ergab, dass der Gesamtwirkstoffgehalt der sichergestellten Betäubungsmittel bei 50,5 Gramm THC lag, was etwa das Sechsfache der juristisch relevanten “nicht geringen Menge” war. Für solche Fälle ist im Gesetz eine Mindeststrafe von einem Jahr festgelegt. P. forderte im Schlusswort ein gerechtes Urteil und sagte, dass er froh sei, wenn er von dem ganzen Käse nichts mehr höre. Der Vorsitzende des Gerichts verlangte von ihm eine Zahlung von 1000 Euro an die Caritas-Suchtberatung, damit er die vom Gericht verhängte Bewährungsstrafe nicht als Freispruch zweiter Klasse empfindet.

Die Polizei beschlagnahmt ständig Cannabisplantagen. Dies muss aufhören.

Ein Beitrag von Simon Hanf

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3 Kommentare
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Rogg
1 Jahr zuvor

Ich wohnte eindeutig in der falschen Gegend Deutschlands…ich durfte 3 x soviel Strafe abdrücken und bekam 2 x 1,5 Jahre….Gleichheit vor dem Gesetz..??? Nicht im “Rechtsstaat” Deutschland…

MicMuc
1 Jahr zuvor

Friedrich Nietzsche schrieb über Lohengrin, diese Musik sei „blau, von opiatischer, narkotischer Wirkung“. Würde eine derartige Aussage für die bayerische Staatsanwaltschaft nicht hinreichend sein, unter Außerkraftsetzung der Grundrechte, eine Hausdurchsuchung anzuordnen⁉️ Begründung: “Der Verdacht wiegt so schwer, daß er … rechtfertigt!”. Zum Glück lebten die Kiffer Nietzsche, Wagner und Kini (enfant terrible für alle Ordnungsfetischisten und -faschisten) nicht auf dem Boden unserer heutigen so vielbeschworenen, -geachteten, -gefeierten und -begossenen “freiheitlich demokratischen Grundordnung”‼️

MicMuc
1 Jahr zuvor

Ich habe heute früh mir den Ersten Aufzug von Lohengrin 6mal angehört und Parallelen zwischen dem Gerichtsprozeß gegen Elsa von Brabant (vor über 1000 Jahren!) und den Verfahren gegen mich gezogen und bin zu erstaunlichen Schlüssen gekommen hinsichtlich des Rechtswesens …
Seit heute kriegt die Iustitia den Spitznamen “Ortrud” …