Amsterdam macht einen Rückschritt in Sachen Cannabis. In der Altstadt darf ab Mitte Mai nicht mehr auf offener Straße gekifft werden.
Die Niederlande galten lange Zeit als Kifferparadis, doch jetzt macht die Stadt einen massiven Rückschritt. In Amsterdam gibt es die Coffeeshops seit den 1970er Jahren, wo der Cannabisverkauf geduldet wird. Vor etwa zehn Jahren gab es den ersten Rückschritt in Sachen Cannabis. Die Lizenzen von Coffeeshop wurden massiv restriktiert, so dass es kaum noch möglich war eine Lizenz zum öffnen eines neuen Coffeeshops zu erwerben.
Jetzt hat sich die Stadt auch noch dazu entschlossen, das Kiffen in der Öffentlichkeit (Altstadt) zu verbieten, wie die Berliner Zeitung berichtete.
Die Begründung dafür war, dass sich die bekifften Touristen nicht benehmen konnten und grölend und randalierend unterwegs waren. Dies lässt sich natürlich auch auf den Alkoholkonsum zurückführen. Die These der Stadt ist, dass die Möglichkeit Cannabis zu erwerben Touristen in die Stadt zieht, welche dann bekifft in der Innenstadt randalieren. Deswegen wird der Konsum von Cannabis restriktiert. Für Alkohol gibt es derartige Restriktionen natürlich nicht.
Des Weiteren denken die Behörden auch darüber nach, die Öffnungszeiten der Coffeeshops von 16 – 1 Uhr zu beschränken.
Der Plan auf diese Art, gegen die Randalen vorzugehen, ist absolut lächerlich. Lange Zeit galt Amsterdam tatsächlich als Vorreiter in Sachen Cannabis. Mittlerweile wurden massive Rückschritte gemacht, die die Stadt einfach nur blamieren. Selbstverständlich müssen sich die Menschen benehmen, aber Randalieren und Ruhestörungen sind Vergehen unabhängig von Cannabis und Alkohol. Anstatt die Randalierer zu bestrafen, werden die Coffeeshop-Betreiber und normale Konsumenten bestraft. Die aktuellen Einschränkungen für Coffeeshop lesen sich auch wie in einer Satire. Deutschland macht endlich einen Schritt in die richtige Richtung, während Amsterdam weiter ins Mittelalter zurückschreitet.
Ein Beitrag von Simon Hanf
A`dam ist schon lange nicht mehr was es einmal war…an Stellen wo früher rotes Licht aus den Fensterscheiben die Gehwege beleuchtete, sind heute Designerläden drin, deren Produkte sich nur elitäre Touristen leisten können. Für den entspannten Durchschnittskiffer kann man nur noch in andere wunderschöne niederländische Städte ausweichen. Die sind auch schön, ruhig, nicht von Alkis überlaufen und voller Grachten an denen es sich leben und entspannt kiffen läßt. Steffan Haag hat erst kürzlich von einer Radtour berichtet, bei der er in diversen holländischen Städten gefunden hat was wir suchen (GROW 06/22). Dennoch schade das man in A´dam als friedlicher Kiffer stigmatisiert wird statt den Säufern einen Riegel vorzuschieben. Gut, fließt das Touriegeld eben in andere Gemeinden. Dort wird man auch… Weiterlesen »
“Für Alkohol gibt es derartige Restriktionen natürlich nicht.”
Das stimmt nicht und ist vor allem auf den bekannten Rotlichtbezirk im Innenstadtbereich bezogen. Was sich dort nächtens abspielt, ist nicht lustig.
Da Tourismus eine wichtige Einnahme- und Reputationsquelle ist, ergreift die Stadt Maßnahmen, die auch die Prostitution oder den offenen Alkoholkonsum auf der Straße in die Schranken weist.
Dem gepflegten Genuß in einem der prestigeträchtigen Bruin Cafés oder Coffeeshops steht weiterhin nichts im Wege, denn auch der kultivierte Cannabis – Connaisseur kommt mit Kaufkraft in die Stadt.
Viel Lärm um nichts also, medial maximal ausgeschlachtet.
Dass die Stadtoberen in Amsterdam langsam genug haben vom überbordenden Cannabistourismus ausgehungerter Kiffer aus den Verbotsnachbarländern, kann man ja zum Teil noch nachvollziehen.
Da aber gerade die lärmenden Sauftouristen bestimmt die unangenehmere Klientel sind, verstehe ich nicht, dass dagegen nicht vorrangig etwas unternommen wird.
Würden die Leute nur kiffen, ginge es auf Amsterdams Straßen sicherlich um einiges zivilisierter und friedlicher zu.
Wenn der Alkohol Schuld war,wird es weiterhin schlechtes Benehmen und Randale geben.Nur dann stört es niemand mehr weil nur Alkohol.
Ein ab surdes Theater, das eindeutig mit dem aktuellen Rechtstrend in der niederländischen Regierungspolitik zusammenhängt. Mir sind noch nirgendwo randalierende Kiffer begegnet, aber sehr viele randalierende Säufer und Mischkonsumierende(vor allem im Zusammenhang mit Speed, Koks oder Crystal). Das Verbot hört sich nach einem rein repressiven und sündenbocksuchenden Vorwand an. Seine Durchführung wird nichts verbessern, sondern eher verschlechtern.
Öffentlichen Cannabiskonsum einschränken damit es weniger randalierende Betrunkene gibt? Klingt logisch.
zum Thema Alternativen zu A`dam…
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