Samstag, 31. Dezember 2022

Breiter Andrang am ersten Coffeeshop in New York

Foto: Su/Archiv

Es gab breiter Andrang am ersten Coffeeshop in New York. Jetzt ist Cannabis in New York legal. Es wurde auch Zeit.

Zum ersten Mal in der neuen Geschichte des Bundesstaats New York wurde legal Cannabis verkauft. Am Donnerstag eröffnete der erste Coffeeshop in New York seine Türen. Die gemeinnützige Organisation Housing Works verkaufte am Broadway das legale Cannabis zu Genusszwecken. Bereits mehrere Stunden vor der Öffnung bildete sich eine riesige Schlange, die um den ganzen Häuserblock reichte. Um das ganze noch abzurunden, öffnete der Coffeeshop namens Broadway 750 seine Türen um 16:20 Uhr (4.20pm), was eine offensichtliche Anspielung an 420 ist.

Housing Works besitzt die erste von 36 Einzenhandelslizensen die bisher im Bundesstaat vergeben wurde. Was ist nun gemeinnützig an eine Organisation, die Cannabis verkauft? Die Organisation kümmert sich hauptsächlich um obdachlose, ehemals inhaftierte sowie an Aids erkrankte Menschen. Das Cannabis kann gerade den an Aids erkrankten Menschen bei der Appetitlosigkeit helfen. Dies ist eine häufige Nebenwirkung der Antiviralen Therapie gegen das HI-Virus. Die Gewinne aus dem Verkauf sollen dabei zurück in die eigene Arbeit fließen.

Das New Yorker Parlament erlaubte den Verkauf von Cannabis zu Genusszwecken nach langen Diskussionen im März 2021. Der Verkauft soll dabei auch gegen die vorhandene Diskriminierung anwirken. Afroamerikaner werden laut der Bürgerrechtsorganisation ACLU 4,5 mal häufiger wegen Cannabis verhaftet als weiße New Yorker, trotz gleichen Konsums.

Monetäre Gedanken spielten dabei aber auch eine Rolle. New York rechnet in den kommenden Jahren mit milliardenschweren Steuereinnahmen von hunderten Millionen US-Dollar pro Jahr. Auch das wäre in Deutschland ein valides Argument für die Legalisierung von Cannabis. Bis der erste Coffeeshop in Deutschland öffnet, fließen weitere Milliarden in die Hände von Kriminellen. 

Ein Beitrag von Simon Hanf

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5 Kommentare
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Heisenberg
1 Jahr zuvor

Tolle Nachricht.Jetzt hat sich meine Hoffnung auf lizensierte Cannabisgeschäte hierzulande emens gesteigert.

buri_see_kaeo
1 Jahr zuvor

Tolle Nachricht; für den privatwirtschaftlich organisierten TÜV, der jeweils ca. 3000€ einstreicht, um Cannabis-Konsumenten die Wiedererlangung der FE in Aussicht zu stellen. Die aus NY hier wieder einreisenden Cannabis-Konsumenten müssen nur noch rausgefischt werden…, geht aber: mit dem Hand-Held-Metall-Detektor über’s Haar streichen… Geschafft! Das BuVerfGe hat die angekündigte Entscheidung über die Anträge des Richter Müller und mind. 3 Weiterer ausgesessen , auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben. Besser Nichtentscheiden als wie schon 1994 Defäkationsausbeute zustande bringen – Die Anliegen von NPD, AfD, Corona-Leugnern, Wehrsportgruppe-Hoffmann, Pegida sind nun mmal dringlicher! Was sich vor fast 100 Jahren als ungeignet erwies (Alkohol-Prohibition in USA), und auch heute noch erweist (Alkohol-Prohibition in z.B Bundesstaaten in Indien: immer mal wieder viele Tote und noch mehr Blinde durch… Weiterlesen »

Ramon Dark
1 Jahr zuvor

Die Kombination von Cannabisverkauf und gemeinnützigen Aktivitäten ist wirklich äusserst beispielhaft für bestehende und noch nicht bestehende Coffeeshops/Lizenzfachgeschäfte anderer Staaten und Länder. Tätigkeitsfelder dafür gäbs genug (z-B. Soziales, Umwelt, fairer Handel, Frieden usw.). Allerdings ist meiner Ansicht nach bereits der Verkauf von qualitativ korrekten Produkten der wissenschaftlich und spirituell äusserst bedeutsamen Hanfpflanze sowie detaillierte Information darüber an sich gemeinnützig.
Und zum Glück kommt deswegen wenigstens auch ein Teil der Schwarzmarktumsätze nicht nur wirklich Kriminellen zugute. Dieser Sachverhalt sollte bei der dringend notwendigen Rehabilitation und Enttschädigung von Prohibitionsopfern nach einer Cannabislegalisiwereung unbedingt ausreichend gewürdigt werden.
Wünsch Euch allen einen angenehmen Hochflug ins neue Jahr mit einer sanften Landung.

Haschberg
1 Jahr zuvor

Sicherlich ein respektabler Anfang, in New York den ersten Coffeeshop zu eröffnen.
Aber ist das ausreichend für eine so bedeutende Millionenmetropole?
Um den kiffenden Bevölkerungsanteil wenigstens annähernd zu bedienen, bräuchte es natürlich viel mehr solcher gemeinnütziger Coffeeshops. Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden.
Jedenfalls ein kluger Schritt in die richtige Richtung.
Es bleibt nur zu hoffen, dass unsere Politiker diese epochale Entwicklung als wichtigen, zukunftsorientierten Schritt in eine neue, gerechtere Gesellschaftsstruktur erkennen und ihn nicht weiter abbremsen.

Tim Barton
1 Jahr zuvor

Freue mich schon auf die Coffeeshops in Deutschland. Bin mir aber leider auf der anderen Seite nicht so sicher, ob es dazu kommen wird.