Montag, 16. Mai 2022

Zehn Tonnen Cannabis in Argentinien beschlagnahmt

Argentinische Drogenfahnder im Erfolgsrausch

Argentinien-Flagge Cannabis

 

 

Von Sadhu van Hemp

 

 

Auch im Land der Gauchos tobt der Vernichtungskrieg gegen Hanf- und Drogenkonsumenten. Zwar nicht wie auf den Philippinen mit Abertausenden Toten, aber dennoch wird der War on Drugs von den Strafverfolgungsbehörden beherzt und konsequent geführt – ganz so wie in Europa, wo Drogenstraftäter in der Regel nicht von der Polizei abgeschlachtet, sondern von Justitia ins Gefängnis gesteckt werden.

In Argentinien geht es also den Umständen entsprechend etwas entspannter zu – für Cannabis-Konsumenten. Der Besitz geringer Mengen Haschisch und Marihuana ist nach einem Grundsatzurteil des Obersten Gerichtshofs von 2009 für den persönlichen Gebrauch und für den Konsum an privaten Orten entkriminalisiert.

 

Ein weiterführendes Umdenken in der Prohibitionspolitik wie im benachbarten Uruguay gibt es bei der derzeitigen argentinischen Regierung nicht. Als Präsident Alberto Fernández letzte Woche zum Staatsbesuch in Berlin weilte, wurde seitens der argentinischen Delegation die von der deutschen Regierung angestrebte Cannabis-Legalisierung nicht thematisiert. Fernández führt zwar ein Regierungsbündnis links der politischen Mitte, bleibt aber der guten alten Tradition des argentinischen Politikgeschäfts treu, denen, die haben, zu geben, und denen, die nichts haben, zu nehmen. Und die, die haben, wollen bewahren – und dazu zählt auch das Festhalten an der Cannabis-Prohibition.

 

Und so geht es auch im achtgrößten Staat der Erde unappetitlich zu, wenn es darum geht, die Menschen vom Cannabis-Genuss abzuhalten.  Die Strafverfolgungsbehörden sind fleißig wie die Bienen bei der Jagd auf Dealer und Schmuggler, die die Grundversorgung der Bevölkerung mit Haschisch und Marihuana gewährleisten.

 

Nun vermeldete die Gendarmerie im Bundesstaat Misiones gleich drei Busts binnen weniger Stunden. Am Samstag legten sich die Fahnder auf einer Provinzstraße in der Gemeinde Jardín América auf die Lauer und die Falle schnappte zu. Zunächst erwischte es einen Kradfahrer. Zwar versuchte der Biker sich der Kontrolle zu entziehen, aber vergeblich. Die Polizei entdeckte in dem mitgeführten Rucksack fünf Kilogramm Cannabis.

 

Noch während die Polizei damit beschäftigt war, den ertappten Kurier in Eisen zu legen, machte ein VW-Pick-up auf sich aufmerksam, der sich mit hoher Geschwindigkeit der Mausefalle näherte. Auf das Handzeichen zum Anhalten reagierte der Fahrer nicht, wobei er einen der Polizeibeamten touchiert haben soll. Nach kurzer Verfolgungsjagd konnte das Fahrzeug verlassen aufgefunden werden. Nicht aus dem Staub machen konnten sich 47 Päckchen mit 1.135,88 Kilogramm Marihuana.

 

Richtig fette Beute machte dieselbe Polizeistaffel kurze Zeit später mit Unterstützung anderer Einheiten auf der Nationalstraße bei Campo Grande. Abgefangen wurde ein in Brasilien zugelassener Lastwagen. Bei der Kontrolle wollen die Polizeibeamten Ungereimtheiten in den vorgelegten Papieren festgestellt haben, worauf ein Spürhund zum Einsatz kam, der prompt anschlug. Das Fahrzeug wurde zur Polizeidienststelle eskortiert, wo schließlich nach eingehender Untersuchung 307 Pakete mit insgesamt 8.952,64 Kilogramm entdeckt wurden.

 

Das Bundesgericht der Stadt Oberá ordnete die Beschlagnahme der rund zehn Tonnen Cannabis, der Fahrzeuge und Mobiltelefone sowie anderer Gegenstände an. Die beiden nichtflüchtigen Fahrer wurden in Untersuchungshaft genommen.

 

 

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1 Kommentar
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Rainer
1 Jahr zuvor

Wozu doch die wichtige Polizei fähig ist und für Schutz,Sicherheit und Ordnung sorgt.Jetzt können sich die Argentinier wieder wohl fühlen.Nicht mal erwähnt,wird die Legalisierung,aber das Erwähnen müßte man auch erst legalisieren.