Ist es tatsächlich das was du denkst? Eine Studie hat eine Isolation und Analyse von CBD in Hanfprodukten durchgeführt.
Übersicht
Cannabis wird immer beliebter und cannabinoid haltige Produkte liegen zur Zeit im Trend. Da es auf Grund der hohen Biodiversität dieses Naturproduktes zu verschiedenen Cannabinoidkonzentrationen kommt, braucht es objektive Messmethoden. Vergangene Forschung hat gezeigt, dass CBD für viele verschiedene Krankheitsbilder eingesetzt werden kann. CBD kann auch bei der Regeneration beim Sport helfen. Darunter fallen Angsterkrankungen, Arthritis und chronische Schmerzen. Aufgrund der strengen Grenzwerte ist der Gesetzgeber gezwungen diese Grenzwerte überprüfen zu lassen. Dafür braucht es unabhängige Messmethoden welche nach objektiven Standards arbeiten. Das CBD verschiedener Hanfprodukte wurde Extrahiert und mittels Ultraviolettem (UV) und Infraroten (IR) Lichtwellen analysiert. Dazu wird eine Spektroskopie verwendet welche eine Substanz Aufgrund der Interaktion mit den Lichtwellen bestimmen kann. Jede Substanz reflektiert und absorbiert Licht auf unterschiedliche Arten. Die Absorptionsrate verschiedener Lichtwellen gibt somit Rückschlüsse auf die Substanz. So kann objektiv festgestellt werden, wo welche Substanz in welcher Konzentration vorhanden ist.
Hintergrund
Cannabisprodukte wie CBD-Öl und Blüten müssen Grenzwerte von 0,2% THC einhalten. Dies muss von unabhängigen Organisationen nach wissenschaftlichen Standards kontrolliert werden können. IR/UV Spektroskopie ist eine physikalische Analyse Methode für Substanzen. Die Substanz wird in einem Lösemittel aufgelöst und dann mit IR/UV Licht bestrahlt. Je nachdem wie die Substanz das Licht absorbiert bzw. reflektiert ergibt sich ein individuelles Ergebnis. Das Ergebnis der Spektroskopie wird dann mit einem Muster verglichen und die Substanz sowie deren Konzentration kann identifiziert werden.
Methoden/Material
Eine Menge von 3,5g CBD-Blüten (URB finest: CBD Caviar Moonrocks) wurden in eine 200ml 90:10 Ethanol/Deionisierte Wasserlösung gegeben. Die Lösung wurde mehrfach geschüttelt und für 48 Stunden eingefroren. Dies wurde gemacht, damit sich die Cannabinoide, Terpene und andere Chemikalien in der Pflanze in die Lösung auflösen. Die Lösung wurde mit einem Vakuum gefiltert um große Pflanzenteile (Stängel, Samen, Blüten) zu entfernen. Ein 50ml Glas für die Chromatographie wurde bereits vorbereitet. Dieses Glas enthielt Silica Gel welches zu dem Ethanol gegeben wurde. 25ml der Lösung wurden vorsichtig in den Chromatographen gegeben und nach und nach wurde die Lösung separiert. Die erste Menge waren 10ml Ethanol welche nicht weiter benötigt wurden. In der zweiten und dritten Separierung gab es dann endlich das gesuchte CBD. Die polaren Moleküle wie THC haben sich mit dem Silica Gel verbunden und die weniger polaren Moleküle wie CBD blieben ungebunden in der Lösung. Das restliche Ethanol wurde durch Erhitzung verdampft. Als das gesamte Ethanol verdampft wurde, wurden die einzelnen Proben durch die IR/UV Spektroskopie analysiert.
Zusammenfassung
Nachdem das Ethanol-Pflanzenmaterial-Extrakt vorbereitet wurde, wurden die einzelnen Teile erfolgreich voneinander getrennt und in den Chromatographen übertragen. nachdem die restliche Lösung entfernt wurde, blieben nur noch CBD, andere Cannabinoide, Terpene und Pflanzenchemikalien übrig. Die Proben wurden mit IR/UV-Lichtwellen im Spektrometer bestrahlt und mit Vergleichsproben verglichen. Die Ergebnisse wurden ausgewertet und quantifiziert um die Konzentration zu bestimmen.
Ergebnisse
Cannabinoid /Wellenlänge | 120 | 140 | 160 | 180 | 200 | 220 | 240 |
CBN | 0,9 | 0,75 | 0,45 | 0,5 | 0,6 | 0,85 | 0,2 |
CBC | 0,9 | 0,6 | 0,4 | 0,45 | 0,35 | 0,45 | 0,1 |
CBD | 0,95 | 0,6 | 0,4 | 0,45 | 0,7 | 0,3 | 0,05 |
CBG | 0,95 | 0,6 | 0,4 | 0,55 | 0,9 | 0,2 | 0,05 |
Delta-9 THC | 0,9 | 0,6 | 0,4 | 0,35 | 0,65 | 0,65 | 0,2 |
Delta-8 THC | 0,85 | 0,6 | 0,35 | 0,3 | 0,65 | 0,15 | 0,05 |
THCV | 0,9 | 0,6 | 0,35 | 0,4 | 0,8 | 0,25 | 0,05 |
CBD wurde von gebräuchlichen CBD-Blüten mit Ethanol extrahiert und in einem Chromatographen gegeben. Die Proben wurden dann per IR/UV Spektroskopie analysiert. Die Ergebnisse wurden angezeigt und mit den gegebenen Standards verglichen. (CBD und Delta-9 THC).
Ein Beitrag von Simon Hanf
Cannabis wird immer beliebter,deswegen brauchen wir Grenzwerte,sogar beim CBD.Deswegen müssen wir uns vor Verfolgern hüten.
Danke für den interessanten, wissenschaftlichen Artikel. Für die Untersuchung der Wirkungsweise der einzelnen Cannabinoide und deren unmittelbarer medizinischen Einsatzmöglichkeiten ist natürlich eine möglichst reine Isolation erforderlich. Eventuelle “Verunreinigungen” durch andere, dabei nicht zu untersuchende Cannabinoide müssen dazu natürlich ausgeschlossen oder auf einen unwirksamen Grenzwert minimiert werden. Was allerdings dabei untergeht ist die Tatsache des Zusammenspiels der verschiedenen Cannabinoide in den pflanzlichen Ausgangsprodukten und die medizinischen Einsatzmöglichkeiten des Cannabinoidverbundes dieser pflanzlichen Ausgangsprodukte. Ein veranschaulichendes Beispiel von vielen, die Geniesser kennen: Schwarzes nepalesisches Harz wirkt anders wie Superskunkblüten. Bei der grossen Sortenvielfalt an natürlichen Cannabisprodukten gibts auch noch viel zu erforschen.