Sonntag, 1. Mai 2022

MDMA bald legal in Colorado?

Der US-Bundesstaat will nach Cannabis weitere Drogen legalisieren

Vergangenen Freitag ereignete sich in Colorado etwas, was in Deutschland noch absolut undenkbar wäre: Der Senat stimmte für eine Legalisierung von MDMA. Der Gesetzesentwurf muss zwar darauf warten, dass die US-Regierung bzw. die Food and Drug Administration (FDA) erlaubt – der Schritt ist aber dennoch nicht weniger historisch und obendrein gern gesehen. Denn sowohl im Senat als auch im Abgeordnetenhaus stieß dieser auf große Zustimmung – so gab es in beiden nicht eine Stimme gegen den Entwurf. Haben die Abgeordneten das Feiern entdeckt?

Selbst wenn, wäre es trotz vorhandener Feierwut schwer für die Abgeordneten mit Ecstasy im Club aufzuschlagen: Das Gesetz dreht sich nämlich hauptsächlich um eine medizinische Anwendung der Droge. Mit dem Entwurf soll “prescribing, dispensing, transporting, possessing, and using” von MDMA legal werden – falls die FDA die Substanz als verschreibungspflichtige Droge zulässt.

Das mag zunächst unwahrscheinlich klingen. Tatsächlich gibt es aber eine große Bewegung innerhalb der USA, die MDMA (oder auch 3,4-Methyl​enedioxy​methamphetamine) tatsächlich für therapeutische Zwecke legalisieren will. Eine Reihe von therapeutischen Behandlungen erzielen deutliche Erfolge mit dem Einsatz von Ecstasy: Depressionen, posttraumatische Belastungsstörungen (PTSD), Essstörungen und weitere Krankheitsbilder lassen sich mit der Verbindung von Droge und Therapie ausgezeichnet behandeln. Dass es auch hier keine hundertprozentige Erfolgsquote gibt, muss leider auch eingestanden werden.

Dennoch gibt es auch in Colorado Grenzen für die progressive Drogenpolitik: Ein Gesetzesentwurf, der ein “Review Panel” für verschiedene Drogen etablieren sollte, wurde im Abgeordnetenhaus kürzlich abgelehnt. Dabei ging es hier hauptsächlich darum, die Substanzen zu untersuchen. Mit den neuen Erkenntnissen sollten Vorschläge gemacht werden, wie alte Gesetze und Vorschriften überarbeitet werden könnten – was natürlich zu einer liberaleren Drogenpolitik führen könnte.

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3 Kommentare
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Potencialen
1 Jahr zuvor

Ich sage-JA .. Lieber wenn Du willst „etwas“ nehmen, dass Richtigen Qualität zu Sein, und „Illegale Organisationen“ (meisten Arabischer Kartelle) in Jobcenter

Rainer
1 Jahr zuvor

So eine komische Tablette würde ich lieber nicht schlucken.Ist wohl auch Chemie.

Ramon Dark
1 Jahr zuvor

Eine Therapie, die psychoaktive Substanzen systematisch mit einbezieht kann auf jedem Fall mit grossen Erfolgschancen rechnen. Bekannt sind in diesem Zusammenhang bereits wegen der potenziell unerwünschten Nebenwirkungen wesentlich einfacher als MDMA zu handhabende Substanzen wie LSD, Pilze und natürlich die pflegeleichteste von allen: Cannabis. Prohibition hat allerdings bei allen Substanzen mehr oder weniger die gleichen Nachteile und ist prinzipiell ein repressiver Verstoss gegen die Grund- und Menschenrechte.