Sonntag, 1. Mai 2022

Lübeck: Haftstrafen für Dealer-Ehepaar

Die beiden hatten mehr als eine halbe Tonne Drogen vertrieben.

kiffer, Polizei, Blaulicht, Böller

Es war, zumindest laut der Richterin, einer “der größten Drogenprozesse in Lübeck jemals”. Auch die Menge der Drogen, welche die Polizei beschlagnahmte, war Rekordverdächtig für den Bezirk. Es ging hauptsächlich um Cannabis – aber auch Haschisch, Kokain, Ecstasy und andere Drogen wurden vertrieben. Die Angeklagten: Ein Ehepaar, 27 und 31 Jahre alt. Es wurde ihnen Drogenhandel in sage und schreibe 49 Fällen vorgeworfen.

Die Menge ist dabei ebenso beachtlich: satte 530 Kilogramm Cannabis, 14 Kilogramm Hasch, knapp 15 Kilogramm Kokain, 29 Kilogramm Amphetamine, 7 Kilogramm Ecstasy sowie 2 Kilogramm MDMA. Dass sich damit gutes Geld verdienen lässt, ist keine Frage: Die Staatsanwaltschaft schätzt den Wert der Drogen auf über zwei Millionen Euro. In einem Fall soll das Ehepaar auch Waffen mit sich geführt haben – als Mittäter ist eine weitere Person aus Lübeck bekannt, der gesondert verfolgt wird.

Ertappt wurden die beiden unter anderem durch Daten, welche die Polizei aus der verschlüsselten “Encochat”-Kommunikation erhielt. Während diese Gespräche sich allerdings als wenig aufschlussreich erwiesen, hatte man auf andere Arten mehr Glück: Die Polizei lies das Auto verwanzen. Das Ehepaar fühlte sich hier sicher und sprachen offen über die Geschäfte – die Aufnahmen der abgehörten Gespräche wurden bei Verhandlung abgespielt. Die Polizei hatte anscheinend eine umfangreiche Ermittlung in die Wege geleitet um den beiden auf die Spur zu kommen.

Der Mann wurde als Hauptverantwortlicher gesehen und zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt, während seine Frau sechs Jahre in Haft muss. Aber vielleicht ist der Fall doch noch nicht ganz geklärt: Der Verteidiger des Ehemannes kündigte an, in Revision zu gehen.

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4 Kommentare
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Rainer
1 Jahr zuvor

Bald ist der Schwarzmarkt trocken,auch ohne Freigabe.

Ramon Dark
1 Jahr zuvor

Die Art der Auflistung der Drogen ist irreführend: Haschisch ist doch auch ein Cannabisprodukt. Ich nehme an der Bericht meint mit Cannabis die Blüten im Unterschied zum Harz. Die beiden tun mir sehr leid. Sie haben eigentlich nichts schlimmeres als jeder Schnaps-, Wein- oder Bierhändler gemacht. Bei diesen Mengen hatten sie vermutlich auch mafiöse Kontakte und daher die Waffen aus Sicherheitsgründen mitgeführt. Nach einer konsequenten Legalisierung gäbs solche überflüssigen und ungerechten Vorfälle nicht mehr.Hoffentlich bekommt der Bezirk jetzt keine grösseren Versorgungsschwierigkeiten wegen der aus dem Verkehr gezogenen Substanzen.

Haschberg
1 Jahr zuvor

Dieser Vorfall zeigt doch deutlich, dass all diese Substanzen auf den staatlich geförderten illegalen Schwarzmärkten dringend gebraucht werden, sonst würden sie ja nicht angeboten.
Schlimm ist nur, dass wir mittlerweile mit 2 Kriegen konfrontiert werden.
Zum einen den altbekannten, nicht enden wollenden, alle anderen Auseinandersetzungen übertreffenden Prohibitionskrieg und nun auch noch einen 3. Weltkrieg.
Also laßt diesen Leuten ihre Drogen, die sie dringend brauchen, um dieses apokalyptische Dasein überhaupt noch halbwegs ertragen zu können.
Ihr verdammten Politiker solltet das endlich mal kapieren!

Otto Normal
1 Jahr zuvor

“Schlimm ist nur, dass wir mittlerweile mit 2 Kriegen konfrontiert werden.”

Nunja alles hat auch seine positive Seite wenn man länger drüber nachdenkt.
Wenn Deutschland in den Krieg eintritt kriegen wir ja auch endlich die benötigten Waffen in die Hand gedrückt, die man natürlich auch im War on Drugs gegen Prohibitionisten und im weiteren Sinne für die Revolution einsetzen kann.