Sonntag, 17. April 2022

Polizei sicher vor der Polizei

In New Jersey dürfen nun auch Polizisten ausserhalb der Dienstzeit kiffen

kiffer, Polizei, Blaulicht, Böller

Nachdem vergangenes Jahr der Traum vieler wahr wurde, und man im US-amerikanischen Bundesstaat endlich öffentlich soviel Ott rauchen durfte, wie man will, zeigt sich eine überraschende Entwicklung: Polizisten, die ausserhalb der Dienstzeit genüßlich einen Joint rauchten, konnten dafür belangt werden. Ein seltsam unreflektiertes Verhalten der Polizei. Dass die Polizisten während der Arbeitszeit nüchtern bleiben müssen, sollte selbstverständlich sein – böse Zungen würden behaupten, dass es ihnen bekifft ja an der notwendigen Aggressivität fehlen würde.

“To be clear, there should be zero tolerance for cannabis use, possession or intoxication while performing the duties of a law enforcement officer. And there should be zero tolerance for unregulated marijuana consumption by officers at any time, on or off duty, while employed in this state,” so der Generalstaatsanwalt New Jersey’s, Matthew Platkin.

Ein weiterer Grund, bei etwaigen Legalisierungsgesetze die notwendige Detailarbeit zu leisten, ist das Problem, vor dem nun die Polizisten stehen: Beamte, die unter Verdacht stehen, gekifft zu haben, müssen sich einem Drogentest unterziehen. Allerdings kann THC bekannterweise wochenlang im Körper nachweisbar bleiben – wenn New Jersey (und in Zukunft auch Deutschland) nicht unmengen an eigenen Polizisten suspendieren will, sollten die Gesetze die Messungsverfahren für THC anpassen. Dass die Polizei aber die eigenen Beamten wegen einer unnötigen Prohibition verhaften sollte, wäre aber eine nicht unbedingt unwitzige Ironie.

Momentan sind die Gesetze zumindest in Deutschland allerdings noch mehr als unbedacht. Selbst eine Woche nach Cannabiskonsum kann die Polizei noch THC nachweisen und das kann etwa bei einer Verkehrskontrolle zu massiven Problemen führen. Dass kaum jemand nach einer Woche noch unter dem Einfluß von Cannabis steht, sollte jedem klar sein – und wenn dem so ist, sollte der- oder diejenige schnellstmöglich den Arzt aufsuchen.

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2 Kommentare
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Rainer
1 Jahr zuvor

Wieviele Konsumenten gibt es,die nur einmal wöchentlich oder so genießen?Entweder immerzu oder gar nicht.CBD ist ein Substitut,durch die cannabisfreie Zeit.

Haschberg
1 Jahr zuvor

So wunderbar durchdacht kann also Fortschritt in Sachen Cannabispolitik aussehen.
Daran sollten sich unsere ewig gestrigen Hexenjäger mal orientieren, anstatt noch immer ihren völlig abartigen Frust an überzeugten Hanfkonsumenten auszulassen.
Aber irgenwann in naher Zukunft wird man auch diesen geistigen Kastraten ihr übles Handwerk legen und sie eines Besseren lehren. Ob sie wollen oder nicht.