Eine neue Studie zeigt: Cannabis beruhigt und entspannt Kühe
Zugegeben: Der Titel ist etwas reisserisch. In einer neuen Studie gabs natürlich keine Dröhntanne für das gemeine Hausrind, sondern ganz herkömmliches Industriecannabis. Wissenschaftler der Kansas State University fanden dennoch erstaunliches: Selbst Cannabis mit dem für Industriehanf zulässigen Höchstwert von 0,3% THC hat eine entspannte und beruhigende Wirkung auf Kühe. Laut der Studie würde Cannabis das “Liegeverhalten” verbessern sowie “biomarkers of stress and inflammation” reduzieren. Mit anderen Worten: Die Kühe lagen vermehrt tiefenentspannt herum. Das kommt dem ein oder anderen vielleicht bekannt vor.
Das liegt vielleicht auch weniger am THC, sondern eher an den CBD- und CBG-Gehältern der Pflanze, diese haben bekanntlich einen entspannenden Effekt. Dennoch ist der exakte Grund für die Reaktion der Kühe auf die Pflanze noch unklar.
Der Grund der Studie war aber nicht, herauszufinden ob man Kühe nicht ein wenig stoned besser grasen lässt, sondern ob Hanf als Ersatznahrungsmittel eingesetzt werden kann. Bisher darf Industriehanf in Kansas zwar angebaut, aber nicht an Tiere verfüttert werden – aus Angst, die Tiere könnten Cannabidoide in Milch und Fleisch an Konsumenten weitergeben. Selbst für den Fall, dass sich dies bewahrheitet hätte, wäre vielen bewusst, dass diese Cannabidoide in solch geringer Wirkung keinen Effekt hätten. Dennoch musste die Wissenschaft Gewissheit schaffen. Die Abfallprodukte aus konventioneller Industriehanfproduktion – also die Teile der Pflanze, die nicht für Öle, Fasern oder Medizin genutzt werden, könnten potentiell sehr billig als Futter eingesetzt werden.
Eine ältere Studie zeigte, dass im Blutplasma der Kühe tatsächlich Stoffe wie CBDA und THCA nachgewiesen werden konnten. Allerdings gaben diese keine Auskunft darüber, ob die Stoffe auch in der Milch oder im Fleisch auftauchten – auch die jetzige Studie konnte hierzu keine Ergebnisse liefern. Die Kühe werden also noch eine Menge Cannabis fressen müssen, alles im Namen der Wissenschaft und weiterer Studien. Solange ihnen nicht wirklich eine Dröhntanne verabreicht wird, bleibt zu hoffen es schmeckt.
Die Tatsache, dass über Milch und Fleisch der Massenhaltungstiere ständig die im konventionellen Futter enthaltenen Pestizide, Fungizide, Herbizide, eventuell noch Antibiotika, sonstige Medikamente und andere gefährlichen Stoffe geballt an das konsumierende Publikum weitergegeben wird scheint bei dieser Futtermittelbetrachtung keine grosse Rolle zu spielen. Hanf wäre eigentlich somit wegen seiner nachgewiesenen positiven Heilkraft eindeutig das bessere, gesündere Futtermittel. Etwas mehr THC würde dann allerdings die Kühe mit Sicherheit zusätzlich noch glücklicher machen, ihnen ebenso gut schmecken und ihnen nicht schaden. Schliesslich enthält auch eine stärkere Hanfpflanze THC im ausgleichenden Cannabinoidverbund und viele gesunde Vitamine und Mineralstoffe. Endlich mal Tierversuche, die eindeutig ohne Grausamkeiten und sogar dem Tierwohl dienlich sind.