Freitag, 25. März 2022

Medizinalhanf – keine Wirkung aber Abhängigkeit?

Eine Studie zweifelt an der schmerzlindernden Wirkung.

Cannabis

Seit 2017 ist Medizinalhanf in Deutschland legal – auch wenn es mitunter nicht einfach ist, an die Medizin zu gelangen. Über die Wirkung von medizinischem Bubatz wird hierzulande noch viel diskutiert. Auch deswegen ist es für Ärzte nicht immer einfach, die grüne Medizin zu verschreiben: Bevor nicht alle anderen Behandlungsmöglichkeiten erschöpft sind, darf Cannabis laut dem Gesetzgeber nicht zum Einsatz kommen.

Nun gießt eine Studie aus den USA Öl ins Feuer: Mit einer Studie meinen die Wissenschaftler nachweisen zu können, dass Medizinalhanf eher wenig gegen Schmerzen, Angstzustände oder Depressionen hilft, dafür aber die Abhängigkeit und die Schwere dieser verstärkten. Bis auf verbesserten Schlaf verzeichnen die Wissenschaftler aber keine positiven Wirkungen. Für die Studie wurden 186 Personen drei Jahre lang untersucht, denen allesamt Cannabis gegen ihre Schmerzen, Angstzustände oder Depressionen verschrieben wurde. Die 122 Frauen und 64 Männer wurden randomisert erfasst. Nach einer Baseline-Untersuchung nach dem Erlangen einer medical marijuana card (mit der Cannabis gekauft werden kann) wurden die Patienten in der 2., 4. und 12. Woche persönlich sowie in der 8. Woche telefonisch befragt und untersucht.

Es wurde den Befragten selbst überlassen, wie oft und welche Art von Cannabis sie auf welche Art konsumieren – dadurch sollte ein durchschnittlicher, realitätsnaher Durchschnittsnutzer geschaffen werden. Das macht durchaus Sinn: Würde man den Konsumenten vorschreiben, wie sie Cannabis konsumieren sollten, wäre das normale Konsumverhalten der Befragten gestört. Ziel der Studie ist schließlich, herauszufinden ob bei verantwortungsbewusstem Konsum unter ärztlicher Aufsicht eine Minderung der Symptome auftritt. Dabei gaben zwischen 8 und 17 Prozent (je nach Gruppe) der Befragten an, ein verstärktes Suchtgefühl zu empfinden.

Im Vergleich dazu gaben aber beinahe alle Befragten an, in Punkto Symptomlinderung keine Verbesserungen erfahren zu haben – lediglich im Bezug auf Schlaf habe das Medizinalhanf geholfen. Sie litten also nach eigenen Angaben weiterhin unter den Symptomen, wegen denen ihnen Medizinalhanf verschrieben wurde. Andere, ältere Studien haben Cannabis aber bereits eine schmerzlindernde Wirkung attestiert. Wenn die andauernde etwas zeigt, dann dass die Forschung im Bezug auf Cannabis noch in den Kinderschuhen steckt.

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5 Kommentare
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Smile Indica
2 Jahre zuvor

Ja und nein, es kommt auf die Sorte an. Nicht alle Sorten im Angebot erfüllen die gewünschte Wirkung. Manche sind sogar Contraproduktiv.

Haschberg
2 Jahre zuvor

Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass es für fast jede Krankheit die richtige(n) Sorte(n) gibt.
Natürlich muss man diese erst herausfinden und Geduld mitbringen, da der Hanf nicht unbedingt sofort hilft, was bei dubiosen Schwarzmarktwaren ohnehin recht schwierig ist.
Viele brechen ihre Behandlung auch zu früh ab oder konsumieren zu unregelmäßig.
Dass sich Ausdauer bei der Behandlung mit potentem Hanf lohnt, kann ich voll und ganz bestätigen.
Schließlich behandle ich damit schon seit Jahren zuverlässig und erfolgreich meine Hüftarthrose-Beschwerden und erfahre zudem eine ganze Reihe an gesundheitsfördernden Annehmlichkeiten für meinen Organismus.

Substi
2 Jahre zuvor

Woher nimmt dieser Verfasser dieser Studie seine Informationen? Von diesem Suchtarzt, der Süchtige hasst und sie deformiert und eine sehr konservative Meinung über Canna hat? Woher will dieser schlaue Verfasser wissen was und wie etwas bei mir und anderen wirkt bzw. hilft!? Das ist doch nur wieder eine Bla Bla Studie zur unterstützung der Prohibition und weiteten Verfolgung harmloser Cannaseure und ihrer Connys….
Es ist echt zum kotzen, keine Lüge die sie nicht raushauen! ….Tz

Zuletzt bearbeitet 2 Jahre zuvor von Substi
gein
2 Jahre zuvor

Über Koffein weiß man alles was zu wissen gibt, es ist erforscht und das schon lange. Wenn eine Substanz nach so langer wie Hanf es ist nun mal schon ist, sich auf dem Markt befindet, sollte man überlegen ob eine Abgabe einer Droge die scheinbar so unbrechenbar und komplex ist (am Ende jeder Studie steht jetzt brauchen wir mehr Studien), überhaupt legal im Umlauf sein sollte, egal wie das in anderen Ländern läuft. Bei Atomkraft wollten sich selbst die Wissenschaftler bis Fukushima 2011 nicht eingestehen wo ihre Grenzen sind -da nutzten wir Kernkfraft zur Energieerzeugung schon fast 100 Jahre! . Das es auch einen Punkt geben kann wo man das Thema mal beerdigt. Wenn über hunderte Jahre Studien immer noch… Weiterlesen »

Ramon Dark
2 Jahre zuvor

8-17 % je nach Gruppe sprachen also von einem erhöhten Suchtgefühl, d.h. 92 -83 % hatten keinerlei erhöhten Suchtgefühle, das ist innerhalb dieser Studie mehr als die absolute Mehrheit und damit ziemlich unbedenklich. Schliesslich handelt es sich auch nur um eine psychische Abhängigkeit. Im Vergleich mit anderen bei den genannten Symptomen vorher üblicherweise verordneten Präparaten ergibt sich da ein schlimmeres Bild: Opioide haben bei längerfristiger Einnahme ein Suchtpotenzial von 100 % einschliesslich schwerer körperlicher Abhängigkeit. Psychopharmaka besitzen ein starkes psychisches Abhängigkeitspotenzial, manche – wie z.B. Doxepin sogar ein hohes körperliches Suchtpotenzial. Hinzu kommen noch die heftigen vgesundheitsschädlichen Nebenwirkungen. Wenn in der Studie verschiedene Cannabissorten mit unterschiedlicher Einnahmeform für unterschiedliche Symptome verwendet wurden so müsste das Ergebnis nach eben diesen Unterschieden… Weiterlesen »