Montag, 21. März 2022

Droht Deutschland der Ökozid wegen Cannabis?

Immer mehr Hänflinge wehren sich gegen das Cannabis-Verbot mit Guerilla Growing

Cannabis

 

 

Eine Glosse zum Frühlingsanfang von Sadhu van Hemp

 

 

Kaum zeigen sich die ersten Frühlingsboten, schon kommen sie aus ihren Löchern gekrochen: Menschen, die ohne Rücksicht auf das fragile Ökosystem der deutschen Kulturlandschaft Millionen von nichtzertifizierten Hanfsamen ausstreuen, um im Herbst Rauschgift zu ernten. Der Gedanke, dass Guerilla Growing den Grundwasserspiegel absenkt, die Luft mit ätherischen Gasen verpestet und die Vielfalt der heimischen Pflanzenwelt bedroht, kommt diesen Umweltsündern nicht.

Skrupellos werden Felder, Wiesen und Auen, Parkanlagen und sogar Friedhöfe mit Samen des Indischen Hanfes konterminiert – wohlwissend, dass die Ausbreitung des pflanzlichen Eindringlings ein Aussterben vieler urdeutscher Pflanzenarten nach sich zieht. Dort, wo der Hanf wächst und gedeiht, haben es Hopfen und Malz schwer zu überleben, die Kornfelder verdorren und die Weinreben tragen nur noch Trauben in der Größe von Rosinen. Schutzlos sind die paar übriggebliebenen heimischen Pflanzen der Fressgier von Schädlingen ausgesetzt, die die wenig schmackhafte Drogenpflanze verschmähen und wie Heuschrecken über den Rest der mit Hanf zugestellten deutschen Natur herfallen.

 

Die Schäden des Guerilla Growings sind immens und kaum mehr zu beziffern. Inoffiziellen Angaben des Statistischen Bundesamts zufolge verursacht ein einziger illegaler Freilandgärtner einen volkswirtschaftlichen Schaden in Höhe von rund einer Viertelmillion Euro jährlich. Nicht eingerechnet sind dabei die Langzeitschäden für Flora und Fauna, die eine Haschpflanze verursacht. Die Renaturalisierung des Fleckens Erde, den ein Hanfgewächs in der Vegetationsphase wie ein Parasit ausgelaugt hat, kann durchaus mehrere hundert Jahre dauern. Und selbst dann besteht immer noch die Gefahr, dass plötzlich ein unentdeckter Hanfsamen zum Leben erwacht und sich durchs Erdreich ans Licht wühlt.

 

Nein, Guerilla Growing ist hochunanständig und eine der größten Sünden, die ein Mensch zum Nachteil des ganzen deutschen Volkes begehen kann. Allein die Kosten für die Beseitigung der Unmengen von konfiszierten Giftpflanzen sind schwindelerregend. Mitunter müssen ganze Straßenzüge und Stadtteile abgesperrt werden, um die hochtoxische Gefahrenstelle auf einem begrünten Kreisverkehr von der Polizei, der Feuerwehr, dem Technischen Hilfswerk oder gar dem Katastrophenschutz beseitigen zu lassen. Unschuldige Frauen und Kinder werden traumatisiert, und die kritische Infrastruktur wird noch kritischer.

Zudem sind kriminaltechnische Untersuchungen erforderlich, Fahndungsplakate müssen bundesweit geklebt werden, und Strafverfahren gegen Unbekannt sind einzuleiten – das ganze Programm eben, wenn im Blumenbeet neben dem Kinderspielplatz das indische Suchtgiftkraut wuchert.

Und? Wer bezahlt’s? Richtig, die Melkkühe der Nation, also die Autofahrer

 

Es mag ja verständlich sein, dass viele der vier bis fünf Millionen nach wie vor kriminalisierten Hanffreunde dieser Tage aus Notwehr Hanfsamen ausstreuen, um im Herbst ohne viel Mühe ein paar hundert Gramm Deutsche Hecke für den Eigenbedarf zu ernten. Aber muss das denn unbedingt in den Blumenkübeln vor öffentlichen Gebäuden oder auf dem Grünstreifen einer vielbefahrenen Bundesstraße sein?

Wozu diese Provokation? Ausgerechnet jetzt, wo die Cannabis-Legalisierung so sicher wie das Amen in der Kirche vor der Tür steht. Können die Guerilla Grower nicht mit diesem völlig unnötigen zivilen Ungehorsam aufhören und noch ein paar Tage bis zum Freedom-Day die Füße stillhalten?

Vertrauen wir doch auf die neue Ampelregierung und die vielen Lobbyisten, die im Namen der deutschen Kiffer-Community alles zum Besten regeln werden. Die da oben werden es schon richten, und kein Hänfling muss auch nur einen Finger krummmachen. Die Bürgersleute müssen nicht mehr mit einer wild wachsenden Hanfpflanze geschockt werden, um für die Cannabis-Legalisierung zu werben. Bald gibt es standardisiertes Gras aus der Grasfabrik – und alles wird gut, auch ohne Guerilla Growing.

 

In diesem Sinne heißt es diesen Frühling: Hört auf damit! Bleibt artig! Kommt bloß nicht auf die Idee! Nie wieder darf auf deutschen Boden ein unbeaufsichtigter Hanfsamen aufgehen – der Heimat zuliebe.

 

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5 Kommentare
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Haschberg
2 Jahre zuvor

Mehr Hanfsamen täten unseren Böden sicherlich gut. Sie wären jedenfalls eine kluge Alternative zu den Massen an Zigarettenkippen und Plastikteilen, die täglich achtlos von Millionen hirnloser Kreaturen in der Landschaft entsorgt werden und diese regelrecht vermüllen.

Rainer
2 Jahre zuvor

Man will die Pflanze nicht verlieren oder loswerden,und muß sich daher schon sehr genau überlegen,wo man sie hinsetzt.Mit Nutzhanf kommt es nicht so sehr darauf an,und man kann sie an vielen öffentlichen Plätzen verteilen.

Bibiane
2 Jahre zuvor

“Bald gibt es standardisiertes Gras aus der Grasfabrik”. Wir wollen kein standardisiertes, politisch abgesegnetes, gespritzes und normiertes Hanf aus der Grasfabrik, an dem sich gierige Hanf-Goldgräber bereichern, sondern natürlichen Hanf aus eigener oder lokaler Produktion – und möglichst biologisch angebaut!

Ramon Dark
2 Jahre zuvor

Geile, bissige Satire, danke.

Cannabis Coach Europe
1 Jahr zuvor

Die Königsdisziplin beim Guerilla Growing ist, es so weit zu treiben, bis die Tomatenpflanzen größer sind als man selbst.