Freitag, 25. Februar 2022

WHO: Erhöhte Alkoholsteuer könnte Leben retten

Die WHO schätzt dass die Erhöhung 130,000 Menschen schützen könnte

Alkohol, WHO, Flug
Andauernder Höheflug: Alkohol.

Während Cannabis in Deutschland noch um die Legalisierung kämpft, sieht das bei Alkohol anders aus: Die Volksdroge erfreut sich weltweit nach wie vor großer Beliebtheit – auch wenn in Ländern, in denen Hanf zu Genußzwecken legalisiert wurde, Alkohol mitunter (und vor allem im Vergleich mit Cannabis) herbe Einbußen hinnehmen muss. Dennoch schätzt die WHO dass jedes Jahr allein in der europäischen WHO-Region etwa eine Millionen Menschen an den Folgen von Alkoholkonsum stirbt – kardiovaskuläre Krankheiten, Krebs und andere “noncommunicable” Krankheiten (NCDs), die durch Alkohol verursacht werden, Zählt die WHO dazu. Allein pro Tag sterben demnach etwa 2500 Menschen an Alkohol.

Nach jahrzehntelanger Forschung sieht die WHO erhöhte Steuern auf Alkohol als eine der effektivsten Methoden, um Alkoholkonsum und die dadurch entstehenden Schäden langfristig zu verhindern. Laut der Organisation sollte die Erhöhung der Steuern nicht als ein rein wirtschaftliches Instrument gesehen werden, sondern auch als eine Maßnahme zur Verbesserung der allgemeinen Gesundheit. Ähnliche Effekte kann man bereits beim Tabakkonsum beobachten: Das Minimum an 75% Steuern auf Tabakprodukten wird von mehr als der Hälfte der 53 Länder, welche die europäische WHO-Region stellen, eingehalten – mit positiven Effekten auf die Gesundheit der Länder. Beim Alkohol gestaltet sich die leider schwieriger – eine erhöhte Alkoholsteuer ist nach wie vor ein selten eingesetztes Instrument.

“We have calculated how alcohol tax increase will impact mortality in the WHO European Region. And this data clearly demonstrates how beneficial this measure will be for people’s health,” so Dr. Jürgen Rehm, Mitglied des NCD-Rats. Die Studien geben ihm recht: Schon eine geringe Erhöhung auf etwa 15% könnte satte 130,000 Menschen jährlich vor einem alkoholverschuldeten Tod bewahren. Die Steuer solle sich im besten Fall nach dem Alkoholgehalt der Getränke richten.

Gleichzeitig empfiehlt die WHO eine Herabstufung von Cannabis: Die Droge gilt seit 1961 als eine Schedule IV Droge – die restriktivste Einstufung der Drogenkonvention, welche von vielen Ländern unterzeichnet wurde. Das würde allerdings für viele Länder bedeuten, dass sie sich seit knapp 60 Jahren bezüglich Cannabis gewaltig geirrt haben.

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2 Kommentare
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Haschberg
2 Jahre zuvor

Unserer stark alkoholverseuchten Gesellschaft täte es sicherlich gut, den kompletten Absatzmarkt aus drogenpolitischer Sicht völlig neu auszurichten.
Auch ich bin der Meinung, dass dieses tödliche Zellgift noch immer ohne jegliche Warnhinweise viel zu billig an oft junge Konsumenten abgegeben wird, die nicht vernünftig damit umgehen können.
Daher mein Vorschlag: macht wenigstens mal eine bundesweite Aktion mit dem Aufruf an volljährige Bürger: “mehr Kiffen, dafür weniger Saufen.”
Dadurch ließe sich die Zahl der Alkoholtoten, sowie der vielen Gewaltexzesse, bestimmt spürbar reduzieren.

Rainer
2 Jahre zuvor

Die WHO ist und war so dermaßen um unsere (meine) Gesundheit besorgt,und müht sich rund um die Uhr selbstlos um Abhilfe, um Schaden von uns zu wenden.Auch deshalb kriegen wir kein legales Cannabis.Alkohol ist ok muß nur teurer werden.