Sonntag, 20. Februar 2022

Kiffer beschwert sich über Dealer – bei der Polizei

In Stendal hofft ein Mann auf Recht und Ordnung – auch beim Bubatz

Cannabis
Bild: Freeimages / Christian Kitazume

Solange Cannabis noch illegal ist, sehen sich viele ab und zu mit einem Problem konfrontiert: Der Stamm-Dealer ist nicht zu erreichen. Es ist aber nun mal dringend, man wendet sich also an diese eine Nummer, ein Bekannter eines Freundes, trifft einen dubiosen Menschen und siehe da: er hat einem irgendwie seltsames Zeug verkauft. So oder so ähnlich ist dies wohl einem Kiffer widerfahren. In einem beinahe heroischen Akt setzte dieser sich jedoch für alle Liebhaber des Bubatz ein, die schon einmal über den Tisch gezogen wurden. Schluss mit schlechten Dealern, muss sich der 52-jährige gedacht haben, denn: Er rief die Polizei.

Die Beamten erreichte also vergangenen Donnerstag der Anruf des Mannes – die Kiffe war einfach kriminell schlecht. Die Freunde und Helfer waren folglich sicherlich ebenso empört und erschienen kurzum gegen 17:40 Uhr vor der Haustür des Mannes. Anscheinend erleichtert, dass sich endlich jemand um die scheußliche Ware kümmert und den Händler die Konsequenzen spüren lässt, wartete der Mann alsbald mit einem Plastiktütchen voller Cannabis auf. Er wiederholte den Vorwurf; das Zeug habe – ganz offensichtlich – minderwertige Qualität. Dies entsprach nicht dem Versprechen, dass der Dealer ihm beim Kauf gegeben hatte. Falsche Versprechungen, minderwertige Qualität – so mancher fühlt sich nun vielleicht an seine Jugend erinnert, in der dank völliger Unwissenheit beim ersten Kauf solche Abzocken an der Tagesordnung lagen. Wer hätte sich da nicht gern beschwert?

Die Polizisten stellten das Cannabis sich und leiteten ein Strafverfahren sowie weitere Ermittlungen gegen den mutigen Kiffer ein. Wie der Mann darauf reagierte und ob auch der Dealer gefasst werden konnte, ist nicht bekannt. Vielleicht war ersterer auch nur gedanklich zu weit in der Zukunft: Dass der Bund der Kriminalbeamten sich für eine Legalisierung einsetzt, ist schon länger bekannt – nur ob diese auch im Falle einer Legalisierung bei schlechtem Stoff helfen, ist fraglich. Dem Kiffer sei dennoch seine Empörung gegönnt.

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2 Kommentare
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Hans Hölzl
2 Jahre zuvor

ich Piss mir in die Hose. Einem Bekannten wurde Ende der 90er das dope aus einem illegalen Wiener Coffeeshop von älteren Typen geraubt. Er hat die Bullen gerufen , auf der Wache hat man ihm geraten in den Spiegel zu blicken. Das tat er noch im Wachzimmer, Knallrote Augen , am besten Sie gehen jetzt nach Hause hat der Bulle gesagt. Ja die Wiener Hittn rund um den Gürtel. Es gab so eine arabische Familie die hat den Club 15 betrieben. Die habe einfach nach einem bust die Adresse gewechselt und fertig. Sind sicher sechs Mal umgezogen Momentan gibt’s in Wien Probleme mit illegalen Spielhallen. Da Frage ich mich auch wie das geht. Sieht aus wie Admiral Sportwetten nur ohne… Weiterlesen »

Ralf
2 Jahre zuvor

52 Jahre und immernoch so bescheuerrt. Manche Leute leben hat ihr Leben lang in einer Blase. Hoffentlich wacht der jetzt auf wenn er seinen Strafbefehl bekommt und lernt die lektion, die da lautet: Niemals mit den Schergen.