Freitag, 28. Januar 2022

Amazon unterstützt Legalisierung

Das Online-Versandhaus spricht sich für eine neue Gesetzgebung aus

Amazon Rauchen Rauch Kiffen
Das Gras ist grüner auf der anderen Seite. Bild: Rodnae/Sagar Soneji

Das sind große Neuigkeiten aus den USA: Zunächst hat sich bereits vergangenen November ausgerechnet eine republikanische Repräsentantin dafür ausgesprochen, Cannabis bundesweit zu legalisieren und dies auch gleich mit einem entsprechenden Gesetzesvorschlag (der “States Reform Act”) – und nun hat sich auch noch der Online-Gigant Amazon für eben diese Reform ausgesprochen.

Der zweitgrößte Arbeitgeber der USA ließ via Twitter verlauten, dass man froh sei, sich hinter den Reform Act von Nancy Mace zu stellen. Die für republikanische Verhältnisse liberale Abgeordnete aus South Carolina hatte sich nicht nur gegen QAnon Verschwörungstheoretiker und für eine Gleichberechtigung aller Formen der Ehe ausgesprochen, sondern will auch die Prohibition in den USA beenden: ““It’s an enormously popular idea. America is like: ‘WTF, [Washington] D.C., why have you not done this yet?,'” so die Abgeordnete.

Amazon hat allem Anschein jedoch nicht vor, nach einer Legalisierung ins Geschäft einzusteigen. Hier geht es eher um zusätzliche Arbeitskräfte: Das Warenhaus hatte bereits Kontrollen bezüglich Cannabis gelockert, um zugriff auf die große Masse an kiffenden Arbeitskräften zu erhalten. Durch eine Legalisierung hätte sich diese Frage erledigt – die Anzahl potentieller Angestellter würde sich bei einer Legalisierung um 10% vergrößern. “Like so many in this country, we believe it’s time to reform the nation’s cannabis policy and Amazon is committed to helping lead the effort,” so Amazon via Twitter. Der Konzern steht nach wie vor massiv in der Kritik für den Umgang mit seinen Angestellten, diese arbeiten zu mitunter unter gesundheitsschädlichen und erniedrigenden Konditionen. Interne Kritik oder die Gründung einer Gewerkschaft wird dabei von Amazon unterbunden.

Durch den vermehrten Ausspruch von konservativen Politkern rückt die Legalisierung damit in greifbare nähe. Ähnlich wie in Deutschland ist diese durch eine Zusammenarbeit eines großen Teils des politischen Spektrums erst möglich. Bleibt die Frage, ob Amazon sich demnächst auch für eine Legalisierung in Deutschland ausspricht.

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5 Kommentare
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Haschberg
2 Jahre zuvor

Gute Vorsätze dieses Riesenkonzerns für ein besseres und freieres Zusammenleben in unserer zunehmend chaotischen und ungerechten Welt.
Hoffentlich gelten die auch bald für Deutschland, einem Neuling, der in dieser Sache noch eine gute Portion an Nachhilfe vertragen kann.

greenness
2 Jahre zuvor

Ich würde Amazon hier nicht unbedingt edle menschenrechtliche Motive unterstellen wollen. Die brauchen Arbeitskräfte und sehen einen “Pool”, der ihnen bisher verschlossen ist.

Es zeigt allerdings deutlich, daß Amazon erkannt hat, daß Cannabiskonsumenten wertvolle Leistungsträger sind.

Unsere Oberchecker haben bisher anscheinend noch nicht gemerkt, was diese dümmliche Prohibition an mittelbaren Schäden in der Bevölkerung verursacht.

Ramon Dark
2 Jahre zuvor

Es ist ein Trauerspiel, dass scheinbar die wissenschaftlich begründete Vernunft, humanistisches Denken sowie Freiheits- und Gerechtigkeitssinn allein nicht für eine Legalisierung ausreichen und oft erst die Einflussnahme ausbeuterischer Grosskonzerne diesbezüglich etwas bewirkt. Auch wenn amazon es jetzt aus PR-Gründen noch nicht zugibt spekuliert der Konzern sicher nicht nur auf durch angemessenen Cannabiskonsum ausgeglichenere und damit auch besser ausbeutbare Arbeitskräfte, sondern längerfristig ebenso auf eine Erweiterung des Sortiments seines Onlinehandels. Wenns ums Geschäft geht sprechen Kapitalisten mit gespaltener Zunge.

DeezNooz
2 Jahre zuvor

Kein Merz aber.

Rainer
2 Jahre zuvor

Eine amerikanische Angelegenheit.Geschäftspolitik.Nichts mit Liebe zum Cannabis.