Sonntag, 23. Januar 2022

Politik: US-Senatskanditat wirbt mit Blunt um Wähler

Der Werbefilm “37 Seconds” des Demokraten Gary Chambers ging viral

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Noch immer keine landesweite Legalisierung. Bild: Kindel/Pexels.

“Every 37 seconds, someone is arrested for possession of marijuana,” so fängt der Clip des jungen Politikers Gary Chambers an. Soweit keine provokative oder Aufsehen erregende Aussage. Was Chambers aber dabei tut, ist es definitiv – besonders für die Politik: Er sitzt auf einem Sessel mitten im Nirgendwo und zündet sich, sorglos entspannt, einen mächtigen Blunt an. Das ist, für einen US-Amerikanischen Senator und auch einen Politiker jedes Landes, sehr ungewöhnlich.

Chambers setzt das ganze sehr gut in Szene: In den 37 Sekunden seines professionell gedrehten Video, passiert wenig mehr. Wir sehen Chambers dabei zu, wie er in Rauchschwaden gehüllt, den Blunt raucht. Seine Stimme aus dem Off spricht währenddessen weiterhin Probleme an, die Cannabis betreffen, aber auf ein weitaus größeres Problem in den USA verweisen: Die noch immer ungleiche Gesellschaft, die es der weißen Hautfarbe leichter macht, als allen anderen.

Es ist durchaus seltsam, dass wenig demokratische Politiker das Thema höchsten anschneiden – eine überwältigende Mehrheit in den USA, etwa 91%, sind für eine Legalisierung von Cannabis entweder nur für medizinische oder auch für Genuß-Zwecke. Und dennoch fehlt eine Landesweite Legalisierung – was oft zu Spannungen und Problemen zwischen einzelnen Bundesstaaten und der US-Amerikanischen Bundesregierung führt. Die Politik scheint dieses Thema nur ungern zu Wahlzwecken zu benutzen.

Da der progressive Chambers in Lousiana zur Wahl antritt, einem mehrheitlich konservativen Bundesstaat, ist es unwahrscheinlich, dass dieser die Wahl gewinnt. Auf dem YouTube-Kanal des Politikers finden sich weitere Videos indem der aus der Arbeiterklasse stammende Chambers intelligente Argumente für eine bessere Zukunft der strauchelnden Bevölkerung Louisianas nennt. Cannabis ist definitiv nicht das einzige Argument von Chambers, der regelmäßig das schlechte Abschneiden Louisianas im nationalen Vergleich in Sachen Bildung, Infrastruktur und Gesundheit anprangert. Dennoch könnte das öffentliche Bekennen zu Cannabis der Kampagne genau das richtige bisschen Pepp eines Underdogs sein. So könnte Chambers Stimmen derer gewinnen, die mehr Ehrlichkeit und mutige Politiker vermissen.

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1 Kommentar
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Ramon Dark
2 Jahre zuvor

An solchen Politikern fehlts überall in der Welt. Scholz, Lauterbach, Özdemir und Konsarten sollten sich ein Beispiel an ihm nehmen.