Montag, 27. Dezember 2021

Bayerns Gesundheitsminister verlangt Fortsetzung der Cannabis-Prohibition

Der Konsum von Cannabis dürfe nicht verharmlost werden, warnt Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU)

Cannabis

 

Von Sadhu van Hemp

 

 

Die Pläne der neuen Bundesregierung zur Legalisierung von Cannabis findet Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) gar nicht gut. Dem 57-jährigen in Landshut geborenen Juristen will es offensichtlich nicht einleuchten, dass die Zeit überreif ist, Millionen kiffende Bundesbürger vom Joch des Hanfverbots zu befreien und den völlig sinnbefreiten Krieg gegen die älteste Kulturpflanze der Welt einzustellen. Der CSU-Berufspolitiker Holetschek will alles so lassen, wie es ist, und fordert die neue Bundesregierung auf, die Pläne zur Legalisierung von Cannabis zu überdenken.

 

Seiner Ansicht nach hat die Bundesregierung im fernen Berlin die Warnungen von Experten in den Wind geschlagen. Der Deutschen Presse-Agentur teilte er mit: „Es muss aber verhindert werden, dass die Hemmschwelle sinkt und noch mehr Menschen als bisher Cannabis konsumieren. Genau diese Gefahr besteht bei der nun im Koalitionsvertrag geplanten Abgabe für „Genusszwecke“!“

Der Konsum von Cannabis dürfe nicht verharmlost werden, warnte der vom Volk gewählte Volksvertreter des Bayerischen Landtags – ganz im Stile eines Pastors, für den es reine Glaubenssache ist, alles zu verteufeln, was irgendwie neu und modern ist und deshalb auf ewig verboten bleiben muss.

 

Und so bläst der bayerische Gesundheitsminister ins gleiche Horn wie alle, die in dem Irrglauben gefangen sind, dass Cannabis eine Teufelsdroge ist, die die Menschen in den Wahnsinn treibt und komplett verblöden lässt. Holetschek bedient sich der klassischen Kiffer-Klischees und weist auf die Risiken des Cannabis-Genusses hin, zu denen die Gefahr der Abhängigkeit und psychischer Erkrankungen zählt. Zudem gäbe es negative Auswirkungen auf das Gedächtnis sowie auf Lern- und Denkleistungen. Der Freistaat Bayern setzte daher auf eine wissenschaftlich fundierte Aufklärung über die Risiken, einen starken Jugend- und Gesundheitsschutz sowie auf gezielte Hilfsangebote für Betroffene. Holetschek serviert die altbekannten Satzbausteine der Prohibitionisten, mit denen sich noch jeder blamiert hat, der Argumente für den Anti-Hanf-Krieg zu haben glaubt.

 

Holetschek ist der Meinung, dass es derzeit dringende und drängende Themen als die Entkriminalisierung der Hänflinge gibt. „Neben der Pandemiebekämpfung ist hier zuallererst das Thema Pflege zu nennen, dort müssen wir schnell vorankommen! Hier hingegen werden die Energien bei den falschen Themen eingesetzt“, beschwerte sich der bayerische Minister, der seit 1981 ein glühender CSU-Anhänger ist.

 

Dem ehemaligen Bürgerbeauftragten der bayerischen Staatsregierung scheint es offensichtlich nicht so wichtig, Millionen kiffenden erwachsenen Bürgern und Bürgerinnen, die seit mehr als sechs Jahrzehnten geächtet und wie Schwerbrecher gejagt werden, ein bisschen bürgerliche Freiheiten zu gewähren. Wenn es nach ihm, dem bayerischen Gesundheitsminister, geht, scheint alles in bester Ordnung, wenn jährlich rund zweihunderttausend Menschen aktenkundig werden, weil sie Haschisch und Marihuana genießen. Sollen die vielen Mütter und Väter ruhig um ihre zumeist erwachsenen Kinder weinen, die wegen des Hanfverbots ins Unglück gestürzt und ihrer Zukunftschancen beraubt werden.

 

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14 Kommentare
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Greg
2 Jahre zuvor

Für Menschen wie Holetschek wurde das Wort „ewiggestrig“ erfunden.
Aber naja, ein CSU’ler muss tun, was ein CSU’ler tun muss, und das beinhaltet ideologisch zu argumentieren und Vernunft und Wissenschaft einfach beiseite zu schieben.

Harry Anslinger
2 Jahre zuvor

Landtagswahlen bald in Bayern
was das Gelaber der geschlagenen Drogenkrieger anbetrifft, einfach ignorieren, der Cem hat es ja deutlich gesagt, die haben nichts mehr zu melden.
Also, liebe Hanffreunde in Bayern, geht alle wählen, und zwar eine der Ampelparteien, versteht sich doch von selbst.
Und wenn widererwartend die CSU den Ministerpräsidenten stellt nach der Wahl, dann können sie ja nen BayExit machen, wäre keiner traurig drum, an sonsten gilt Bundesrecht vor Landesrecht, und Schluss mit Diskussion.
Allen Prohibitionsopfern in Bayern würde bei einem BayExit natürlich Asyl gewährt.

Substi
2 Jahre zuvor

…und wieder einer von der “…ich brauche und will sowas nicht, also gibt es das auch nicht”-Fraktion! Faschist nennt man sowas, glaube ich! Der Mann hat keinerlei Wissen um dieses Thema aber eine sehr laute Meinung! Jede Wette der kippt sich auch mehrere Maß Bier in die Rübe und glaubt es wäre was Anderes als einen Joint zu rauchen! Auf dem gesundheitlichen Sektor ist es sogar was anderes; nämlich gefährlicher als Cannabis! (FunFact: Hopfen ist ein Cannabisgewächs!) Alkohol ist ein schweres Nervengift aber ihn zu verbieten, weil man die Kinder schützen will und um auf die Gesundheit des Bürgers zu achten, tut keiner der Spacken! 160.000 Tote im Jahr gehen auf Alkoholkonsum zurück; 0 Tote auf den Konsum von Cannabis!… Weiterlesen »

Harry Anslinger
2 Jahre zuvor

ups, Lantagswahlen erst Ende 2023 , also akute BayExit-Gefahr, aber das mit dem Asyl steht.

Smile Indica
2 Jahre zuvor

Solche ultrarechten und korrupten politiker wie Holetschek und die korrupte CSU insgesamt sind ,zusammen mit Merkel, daran Schuld, dass Deutschland dort steht, wo es heute ist. So ein Typ gehört eingesperrt in verschärftes Straflager, dass er für fünf sechs Jahre richtig genießen dürfte. Danach wäre die große Fresse nicht mehr ganz so groß. In meinen Augen ist das ein mieser, kleiner Verbrecher, wie viele von der CSU.

Haschberg
2 Jahre zuvor

Verzeiht diesen konservativ belasteten Irren, denn sie wissen nicht was sie tun.
Ich rate ihnen, ihren menschenfeindlichen Prohibitionsfaschismus endgültig auf dem Scheiterhaufen der Geschichte zu entsorgen und Platz zu schaffen, für ein neues Denken des aufgeklärten 21. Jahrhunderts.

Rainer
2 Jahre zuvor

Die Aufregung tut nicht Not.Wenn man sich den Weg,der noch zu gehen ist ansieht,kommen noch einige Jahre zusammen, bis theoritisch legalisiert werden kann.Und das kann sich leicht verlängern.Es gibt also auch in der nächsten Zukunft kein Grund für die CSU sich aufzuregen.

Otto Normal
2 Jahre zuvor

Holetschek ist 1 Pimmel!

buri_see_käo
2 Jahre zuvor

Ich beobachte aber schon lange, dass, wie auch im Thema vom 26.12. von Cem Özdemir, lediglich 3 Argumente aufgeführt werden: -1- Schwarzmarkt, gefährliche Verunreinigungen -2- Schwarzmarkt, kein Jugendschutz möglich -3- Entlastung von Polizei und Justiz Keine Bedeutung scheint zu haben, dass nicht der Cannabis-Konsum, sondern die alle Maße überschreitenden Gewaltmaßnahmen des Staates zu einem grandiosen sozialen Abstieg führt. “Ideologisch argumentieren“… gibt es sowas überhaupt?, ideologische Agitation mit Sicherheit. Wie das “Ja” oder “Nein” zu Cannabis innerhalb von Parteien abgebildet wird, so findet sich bei Cannabis-Konsumenten die entsprechende politische Präferenz wieder. Die Verfolgung/Kriminalisierung dient der politischen Landschaftspflege, der Aufrechterhaltung der Dominanz von Schwarzbraun. Muss dieser Zusammenhang von den Ampel-Politikern totgeschwiegen werden, um ruhigen Gewissens mit dem Finger auf die Unterdrückung/Kleinhaltung von… Weiterlesen »

Zuletzt bearbeitet 2 Jahre zuvor von buri_see_kaeo
Smile Indica
2 Jahre zuvor

Dieses faschistische, dreckige Gesindel von der CDU/CSU hat lange genug die Menschenrechte und Verfassung mit Füßen getreten. Sie sind in meinen Augen eine korrupte, kriminelle Vereinigung, der mal richtig Demokratie “beigebracht” werden muß. Das betrifft alle zu von diesem schmierigen Verein, ohne Ausnahme.

buri_see_käo
2 Jahre zuvor

Im letzten Absatz: “…seit mehr als sechs Jahrzehnten…”, schon möglich, dass es auch noch soweit kommt. Aber vorerst, und zwar dieser Tage, gibt es Anlass, das 50-jährige Bestehen der Kifferhatz zu begehen. Am ca. 28.12.1971 wurde durch Veröffentlichung der entspr. Gesetze im Bundesanzeiger die erbarmungslose Jagd der Cannabis-Konsumenten gestartet; ab dann hieß es “Knüppel frei, Attacke”
Und auch dazu…, das passende Lied, bei YT:
GpqYU3Nzbts
mfG  fE

buri_see_käo
2 Jahre zuvor

Klaus Holetschek labert öfters wirren Müll daher, die gegen Corona nicht Geimpften mögen doch höhere Beiträge in die Krankenkassen einzahlen müssen. Nur eine Frage der Zeit, bis wir, die Kiffer, die bis auf’s Blut gehassten und gehetzten Nonkomformisten, zum Ziel solcher Ansinnen werden.
Zieht dem Seppel die Lederhosen aus!
Nehmt dem Michel die Doofenzeitung weg!
mfG  fE

Silver
2 Jahre zuvor

Der lebt doch noch immer im Mittelalter und Autos sind modernes Teufelszeug weil gibt ja auch noch Pferde

Hans Dampf
1 Jahr zuvor

@Silver,
Nee, nee der Kerl lebt schon noch in der
(bayrischen) Gegenwart. Und er weiß auch die Vorzüge von Produkten z.b. der BMW durchaus zu schätzen und zu würdigen. Der Mann kennt sich nicht aus. Weiß nicht wovon er spricht und will auch nicht nachdenken. Einfach eine Fehlbesetzung als Gesundheitspolitiker.